zwei Pässe zwischen Oberwallis und Piemont, September 2018, 1|2: Albrunpass


Publiziert von Felix , 4. Februar 2019 um 15:29. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum: 4 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1110 m
Abstieg: 855 m
Strecke:Fäld, Bus-Haltestelle - P. 1544 - Warm Brunne - Christophorus-Kapelle auf Fuggerscha - P. 1678 - Binnultini - P. 1792 - Chäller - P. 1863, Furggmatta - (Freichi) - P. 1882 - P. 1952, Wiissbach | Chiestafel - P. 2098 - P. 2090 - Balme - Oxefeld - P. 2227 - Binntalhütte - Albrunpass - Punta Panoramica, P. 2509 - P. 2322 - P. 1994, Pianboglio - Canaleccio - P. 1901 - P. 1865 - Crampiolo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Reichenbach und Kandergrund nach Kandersteg; Autoverlad Lötschberg, Goppenstein - Steg - Visp - Brig - Lax - Ernen und Binn nach Fäld
Unterkunftmöglichkeiten:Albergo Ristorante "La Baita" in Crampiolo
Kartennummer:1270 - Binntal, 1290 - Helsenhorn

Das lang gehegte Projekt (der Zweipässewanderung vom Binntal nach Dèvero und zurück) können wir an zwei herrlichen Sommertagen umsetzen; und alles stimmt - Routenwahl, Wetter, Temperaturen, Unterkunft in Italien, und zu guter Letzt auch das Treffen mit unseren Emmentaler Bergfreunden in Fäld!

 

Nach der doch lange dauernden Anfahrt starten wir erst relativ spät in Binn, Fäld, beim Parkplatz Bus-Haltestelle - bei perfekten Wanderbedingungen. Erst folgen wir dem Mineralienlehrpfad entlang der linken Seite der Binna, welcher mässig ansteigend bis zur Querung des Mässerbaches führt. Diesen queren wir auf der WW-Route und erreichen wenige Meter später die kleine (nicht im Kapellenverzeichnis des Landschaftsparkes Binntal aufgeführte) Christophorus-Kapelle am Waldrand - schlicht und stilvoll eingerichtet.

 

Länger flach schreiten wir nun taleinwärts über P. 1678 nach Binnaltini, ab hier nimmt der BWW an Steigung zu bis zu P. 1792, flacher verläuft er anschliessend über Chäller.

 

Nach einem nächsten geringfügigen Anstieg erreichen wir die Brücke über die Binna bei P. 1863, Mattachra; nun nehmen wir erstmals das den Talschluss dominierende Ofenhorn wahr. Auf der nun rechten Seite des Baches wandern wir unter blauem Himmel an (Freichi) vorbei weiter bis zur BWW-Gabelung auf P. 1852, Chiestafel|Wiissbach.

Nach kurzer Rast wenden wir uns auf dem anfänglich speziellen, d.h. weisslich-sandigen, Weguntergrund der Fortsetzung unserer längeren Reise zu. Erst auf Alpflächen, danach im lichten Unterholz, schliesslich in engen Serpentinen an einer Felswand vorbei ansteigend, wechseln wir auf eine kleine, lieblich anmutende, Hochfläche auf Balme über.

 

Über eine weitere Anhöhe gilt es auf dem weitläufigen Alpgebiet leicht anzusteigen, um aufs Oxefeld zu gelangen. Diese nächsthöhere Ebene durchmessen wir, und nehmen nun das längere „Finale“ zum Pass in Angriff. Konstant gilt es nun Meter um Meter zu gewinnen um der Binntalhütte einen erstmaligen Besuch abzustatten; dies kann aktuell nur aus Distanz geschehen, finden doch grosse Umbau- und Ereneuerungsarbeiten statt.

 

So ziehen wir unverzüglich weiter und höher, die letzten Abschnitte zum Albrunpass von immer steilerer Beschaffenheit; sogleich machen wir uns hier auf die Suche nach dem „Passgipfelchen“.

Unmittelbar auf der Passhöhe weisen einige Steinmännchen im erst blockigen Gelände auf eine Durchstiegsmöglichkeit auf den später flacheren Rücken hin, welcher meist grasbewachsen und flacher ist und somit unproblematisch weiter - entlang der Landesgrenze - begangen werden kann.

 

Einzelne Markierungspunkte weisen zusätzlich zum westsüdwestlich vom Pass gelegenen P. 2509, Albrunpass - Punta Panoramica, hin - allerdings muss der höchste der nahe beieinander stehenden Felsblöcke erst erkraxelt und auf die Höhe „ausgemessen“ werden; 2506 m hoch wird er wohl (nur) sein …

Wir lassen uns - nach letzten Blicken zur sich im Umbau befindlichen Hütte sowie ins Tal der Binna - in dessen Nähe zu einer aussichtsreichen Mittagsrast nieder. Vor uns eröffnet sich dabei das Tal des Rio d’Arbola mit der dahinter aufragenden Bergkette - u.a. mit dem Monte Minoia; links dahinter sind noch knapp Punta Clogstafel und Monte Giove zu erspähen.

 

Als Abstieg wählen wir nun die mehr Markierungen aufweisende Route erst über den Gratrücken, später über eine felsige Rampe (nördlicher der Landesgrenze, also auf schweizerischem Territorium), zurück zum Albrunpass.

Hatten wir vom Aussichtspunkt erst den Y-förmigen See unterhalb erblicken können, so eröffnet sich nach ersten steileren Metern hinunter auf italienischem Land bald einmal (aus noch höherer Warte nahe P. 2322) ein feiner Blick auf die beiden vom Rio d’Arbola gespeisten (Stau)-Seen.

 

Ab dem erwähnten Punkt folgen wir der letztlich beachtlich steilen Wegführung hinunter (und nicht den Pfaden zu den beiden Alpen Forno) zur Schwemmebene auf Pianboglio und dem Lago di Pianboglio. Den Rio d’Arbola überqueren wir bei P. 1994 und halten erst kurz flach nach Süden, zur teils teils defekten (alten) Staumauer. Ein kurzer Gegenanstieg leitet uns hinauf zum längeren Einschnitt östlich des Sees zu einem weiteren, zwar kleinen, doch sehr malerischen - wohl mit dem selten vorkommenden Brachskraut (im Wallis nur im Mässersee vorkommend - dazu der Tagesbericht vom Folgetag) auffällig angereicherten.

 

Länger ziehen wir in diesem Geländeeinschnitt weiter nach Süden; ein erster, nur unwesentlicher Abstieg führt uns nach Canaleccio, ein etwas bedeutender zum P. 1991, Spygher (?).

 

Länger wandern wir nun im meist beschaulichen Auf und Ab auf der Ostseite dem Lago di Dèvero entlang, überqueren bei P. 1865 den von der Alpe Naga zufliessenden Seitenbach.

Etwas steiler leitet schliesslich der BWW unweit der südöstlichen Staumauer des Sees hinunter zu unserem Tagesziel.

Unglaublich gediegen, stilvoll, präsentiert sich auf den letzten Abstiegsmetern von oben der Weiler Crampiolo - so schön, dass er auch Platz gefunden hat auf dem Umschlagbild des Wanderführers im Rotpunktverlag „Binntal Veglia Devero“. Und auch bei näherem Betrachten überzeugt das malerische Gebäudeensemble - inklusive unseres Logis „La Baita“.

Nach Zimmerbezug und Apéro auf der Terrasse (während welchem wir bereits mit einem Paar aus der Deutschschweiz ins Gespräch kommen) leitet das Team des Albergos über zu einem fantastischen Nachtessen - spätestens nach dem reichhaltigen Antipasti-Buffet und dem ersten Gang hätte man sich reichlich eingedeckt - ich „arbeite“ mich durch bis zur Nachspeise … sehr empfehlenswert, diese Adresse!

 

▲ 1 h 35 min bis Wiissbach

 

▲ 1 h 40 min bis Albrunpass und P. 2509

 

▼ 1 h 25 min bis Canaleccio

 

▼ 50 min bis Crampiolo


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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asus74 hat gesagt:
Gesendet am 5. Februar 2019 um 07:19
Bella gita dalle mie parti!!!! Das wäre auch gut gewesen am nächste Tag von Devero nach Veglia zu gehen.
Liebe Grüsse,
Miriam

Felix hat gesagt: RE: Veglia
Gesendet am 7. Februar 2019 um 17:49
... wäre bestimmt lohnenswert - hat uns auch Sabrina (damals im Berghotel im Zwischbergental getroffen; in Varzo oder Trasquera wohnhaft) sehr empfohlen ..
nur: genügend Zeit hatten wir dafür nicht ...

Danke und liebste Grüsse

Felix


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