Haunold Nordrinne


Publiziert von orome , 4. April 2018 um 12:48.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 März 2018
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Seit Jahren wandert der Blick bei der Fahrt durchs Pustertal zum Haunold hoch. Im Sommer schauts grausig aus aber im Winter locken die Kare und Rinnen schon von der Straße aus. Die Tour ist jetzt nicht wirklich ein Geheimtipp und es ist ja auch hier nicht der erste Bericht. Trotzdem sind die Kare unterm Haunold wahrscheinlich weniger besucht als vergleichbares. Es bieten sich nämlich einige Möglichkeiten ...

Wir wollen natürlich auf den namensgebenden Berg hinauf, die scheinbar immer länger werdende Rinne aus Georgs Bericht kann gar nicht lang genug sein. Wir ziehen dem Aufstieg über die Piste den Rodelweg vor, der übers verfallene Wildbad bis auf 1550m zu einem Bach führt, der uns dann in die Lahner Reibeln leitet. Eine kurze Steilstufe später und wir stehen in dem riesigen Amphitheater: Zerschlagene Zacken und Türme über uns, Rinnen vor der Nase, am besten wäre alles auf einmal! Aber die Beine aus Stahl habe ich diesen Winter nicht angebaut, also durchs westliche Kar ins Rinnensystem hinein. 
Die erste Rinne ist schön breit und auch nicht allzu steil. Irgendwann teil sie sich dann auf, und man muss querend den linken Arm erreichen. Diese Stelle kann wohl auch etwas happig sein, der linke Arm läuft in eine Felsstufe aus, über der man in die Rinne quert. Bei uns präsentiert sich das ganze gutmütig und es geht steiler werdend bis in die Scharte. Auf der Rückseite kurz hinunter und über den Sommerweg wieder hinauf. Kurz vor dem Gipfel steht ein großer Turm, geht man rechts vorbei muss man bissl hinlangen, links konnte man das ganze ohne Handeinsatz bewältigen. 

In die Zinnen drücken etwas die Wolken, dafür sitzen wir in der Sonne und genießen den Ausblick. Die Abfahrt war dann von der Scharte aus möglich (10m abrutschen) und dann hinab. Nach unten hin wurde der Pulver immer mehr und die Kurven immer größer. Könnte auch an den seitlichen Begrenzungen gelegen haben. Ohne Anschieben oder Gegenanstieg gings bis zum Auto raus. 

Die Schlüsselstelle wird die Querung sein, auch wenn ich sie als nicht sehr ausgestzt empfunden habe. 45° dürften wirklich nur am Ende kurz vor der Scharte erreicht werden. 

Für visuelle Bereicherung mittels Luftunterstützung: https://philippsteiner.eu/2018/03/haunold-nordrinne-rocca-dei-baranci-2966m-skitour/

Tourengänger: orome


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Kommentare (8)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 4. April 2018 um 18:46
Versteh ich das richtig, ihr hattet eine Drohne dabei?

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. April 2018 um 19:04
Genau, ein Freund hat so eine kleine drohne.

georgb hat gesagt:
Gesendet am 4. April 2018 um 19:17
Mit oder ohne eine der granz großen Skiunternehmungen im Pustertal und mit eurem Zustieg noch schöner, gratuliere!

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. April 2018 um 19:40
Danke! Wir haben aber auch irgendwie einen perfekten Tag erwischt. Aber dafür fährt man da ja auch jahrelang vorbei ;) Ich habe mich noch gewundert, dein Beicht liest sich so bissl "müde" und dass bei dieser grandiosen Tour ;)
Grüße!

georgb hat gesagt:
Gesendet am 4. April 2018 um 19:48
Bei 1900 Höhenmetern werd auch ich müde ;-)

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. April 2018 um 19:51
Das Selbe hier :D
Du musst einfach direkt im Anschluß schreiben, da hast noch die Drogen im Blut ;)
... oder eben mit Abstand, dann ist alles anstrengende und fürchterliche vergessen ...

ADI hat gesagt:
Gesendet am 7. April 2018 um 12:23
Spitzenmäßige Tour.........
Ich gratuliere!

Da wollte ich auch schon lange mal hin.....geht sicher im April auch noch ganz gut?!

Beste Grüße,


ADI

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. April 2018 um 18:59
Danke! Wir haben aber auch einen super Tag erwischt in diesem doch irgendwie merkwürdigen Winter ...

Geh da hin, es lohnt sich auf alle Fälle! Ich denke das is lang ins Frühjahr machbar, vor allem in schneereicheren Wintern. Die Piste hat bestimmt noch länger Schnee und danach liegt doch noch recht viel drin.
Was aber bei uns seit Ostern ein ziemliches Problem ist: Riesige Nasschneelawinen Nordseitig die komplette Rinnen und breite Hänge "zerstört" haben mit teilweise kilometer langen Ausläufen. Habe sowas bisher hier nicht gesehen. An Ostern hats zuerst viel geschneit und dann voll reingeregnet und dann ist alles gekommen. Ich weiß nicht wies in den Dolomiten ausschaut, aber ich denke mal das Wetter war ähnlich. Hier sind recht viele Touren nicht mehr sinnvoll machbar, obwohl es genug Schnee hätte. Wie gesagt, komischer Winter ...
Alle Angaben ohen Gewähr ;)

Grüße und schönen Sonntag
Manu


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