Ze Seewjinen - hoch über dem Mattmarksee


Publiziert von Hibiskus , 8. Oktober 2017 um 12:47.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:28 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:11 km / Mattmark Staudamm 2197- Pkt. 2336- Pkt. 2704- Pkt. 2707- Pkt. 2621- Distelalp 2224- Mattmark Staudamm 2197
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV oder PW via Visp- Saas Grund zum Mattmark Staudamm

 Die Region Schwarzberg haben wir schon mehrmals besucht. Beim letzten Mal weckte der wbw Wegweiser Ze Seewijnen unser Interesse und das wollen wir heute erkunden, da wir auf Hikr nichts gefunden haben.
 
Ab Staudamm folgen wir rechtsufrig (Blickrichtung) dem See und zweigen bald ab zu Pkt. Pkt. 2336. Hier befindet sich der Wegweiser, Ze Seewijnen wbw Markierung, welchem wir nun folgen. Der erste Teil des Aufstiegs führt über vom Gletscher blank polierte Felsen, teilweise über Gras, ist aber überall gut zu gehen und bestens markiert. Da fragen wir uns, wie das wohl ausgesehen hat, als der Gletscher noch bis ins Tal runter reichte.
 
Auf der Höhe von ungefähr 2560 m wird das Gelände etwas flacher, dafür dürfen wir nun zur linken Seitenmoräne des Schwarzberggletschers (Blickrichtung) queren, um anschliessend auf dieser weiter an Höhe zu gewinnen.
 
Wir geniessen diesen Aufstieg, aber auch die schon jetzt schöne Aussicht und den Blick zurück. Bald aber zeigt uns die Markierung an, dass wir die Moräne verlassen müssen, um links den Hang steil aufwärts zu steigen. Von Weg kann man hier nicht sprechen, ist aber gut zu gehen, mal über grosse Steine, mal um Felsen herum, dann wieder auf Gras. Bald wird es wieder flacher und ehe wir uns versehen, stehen wir auf dem namenlosen Punkt 2704. Hier schalten wir eine Pause ein und geniessen die fantastischen Fern- und Tiefblicke.
 
Flach geht es weiter Richtung Seelein. Es folgt eine etwas heikle Passage in einem teilweise mit Gras bewachsenen Felsenband. Hier ist für unser dafürhalten ein T3+ bis T4 angebracht. Bald wird aber das Gelände wieder offener und wir erblicken den ersten der kleinen, idyllischen Seelein, die der Tour den Namen gegeben haben. Es liegt auf2707 m und ist somit der höchste Punkt unserer heutigen Wanderung.
 
Danach folgt ein steiler Abstieg im Zickzack auf die nächste, tiefer gelegene Terrasse. Auch diese kleinen Seelein hier scheinennamenlos zu sein. Macht aber nichts, sie gefallen uns gleichwohl. Die Landschaft drum herum ist lieblich und gleichzeitig eindrucksvoll.
 
Da unsere Wanderung auf keiner Karte eingezeichnet ist, wissen wir auch nicht, wohin uns diese weiss-blau-weisse Markierung noch hinführen wird. Irgendwie haben wir damit gerechnet, dass es nun ab hier steil runter auf die Distelalp gehen wird. Aber weit gefehlt. Es geht leicht aufwärts weiter Richtung Süden auf dieser vom Gletscher geformten Terrasse. Und hoppla….was steht denn da etwas weiter vorn neben dem Weg? Ein ganzes Rudel Steinböcke allen alters. Schnell mit dem Zoom Fotos machen, bevor sie fliehen. Das hätten wir uns sparen können, denn sie denken auch beim näher kommen nicht daran das Weite zu suchen. 15 - 20 Meter von uns entfernt stehen sie gelangweilt herum oder legen sich zur Siesta hin. Man merkt ihnen an, dass sie sich uns überlegen fühlen! Wir geniessen diesen Anblick.
 
Bald stehen wir bei Pkt. 2621 und ab hier geht's nun runter. Was wir sehen, erschreckt Ursula dann schon etwas - ein sehr steiler Abstieg über eine kleine, rutschige Moräne. Gemeinsam geht das aber dann ganz gut und entpuppt sich als wesentlich weniger schlimm, als es anfänglich von oben ausgesehen hat. Auch hier und das danach folgende Stück bis zur Distelalp kann in den Bereich T3+ bis T4 eingestuft werden. Nach der Moräne ist es dann ein oft nur schlecht auszumachender, steiler Pfad in mehr oder weniger hohem Gras.
 
Ab Distelalp folgen wir dem Mattmarksee, rechte Uferseite, und während des stündigen Rückmarsches schweift unser Blick einige Male auf die gegenüber liegende Seite nach oben. Die Begegnung mit einem Murmeltier nahe am Wegrand, rundet diese schöne Tour ab.
 
Wir sind schlussendlich doch froh, als wir nach guten 6 Stunden (inkl. aller Beobachtungs-Zwischenhalte) wieder beim Auto zurück sind.
 
Bemerkungen
- Ganze Tour ab Pkt. 2336 bis Distelalp ist wbw gut markiert.
- Bei Nässe empfiehlt sich, die Tour im Uhrzeigersinn zu gehen.
- Da die ganze Tour nicht als Wanderung in Wanderland notiert ist, kann ich die gewanderte Stecke nur ungefähr aus der Erinnerung angeben (kein GPS). Demzufolge sind die Höhendifferenz und die Streckenangab nur ungefähr. Vermutlich sind es mehr Höhenmeter und Kilometer.

Tourengänger: Hibiskus


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Kommentare (1)


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Wanderer82 hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2017 um 00:30
Merci für den Bericht. Dank dieses Berichts bin ich auf die Idee gekommen, heute diese Tour auch noch zu machen. Hatte letztes Jahr diesen ominösen Wegweiser gesehen, als ich zur Brittanniahütte gewandert bin. Da blau-weiss musste er natürlich unbedingt abgewandert werden.

Schöne, recht einfache und angenehme Tour, recht einsam, damit genau richtig für mich :-) Es hatte auf den Felsen teilweise noch ganz wenig Restschnee, wahrscheinlich vom letzten Monatswechsel, war aber kein Problem.

Gruss
Thomas


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