Křížová hora a Nový Svět u Horní Podluží


Publiziert von lainari , 4. Juni 2017 um 22:05.

Region: Welt » Tschechien » Lužické hory
Tour Datum:18 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 190 m
Abstieg: 190 m
Strecke:15,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Trilex-Zug bis Jiřetín pod Jedlovou
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 13 Šluknovsko a Česke Švýcarsko

Kreuzberg und Neue Welt zu Obergrund
 
Ein prächtiger warmer Tag wurde erwartet. Ich lenkte meine Aktivität wieder einmal in die Landschaft der Lužické hory (Lausitzer Gebirge). Dort wollte ich nördlich des Jedlová (Tannenberg) am Übergang zum Böhmischen Niederland im Rahmen einer gemütlichen Tour einige Erkundungen vornehmen. Einen Versuch dazu hatte ich schon einmal im Winter unternommen, wurde dort aber von garstig eisigem Sturm, zu großer Schneehöhe und mangelhafter Ausrüstung ausgebremst. Vielleicht stelle ich diese Tour bei Gelegenheit und Leserinteresse noch einmal als Kontrast ein.
 
Nach einem relativ zeitigen Start erreichte ich Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgenthal) und parkte am Marktplatz. Die Stadt wurde um 1554 als Besitz des sächsischen Adligen Georg von Schleinitz errichtet, weil sich in der Umgebung ein mäßig ertragreicher Bergbau etablieren konnte. Ich erkundete das Umfeld des Marktplatzes mit der großen Kostel Nejsvětější Trojice (Kirche der Hl. Dreifaltigkeit). Rechts der bergführenden Straße entdeckte ich neben den Wappen vom einstigen Rathaus das Mundloch des Štola U Císaře. Nun folgte der Aufstieg zum Křížová hora (Kreuzberg). Das Ensemble des Kalvarienberges besteht aus den Kreuzwegstationen von 1759, der Kaple sv. Kříže (Heilig Kreuz Kapelle) erbaut 1783-1796, dem Turm erbaut 1881-1888 und der Kaple Božího hrobu (Heilig Grab Kapelle) von 1759. Im angenehm lauen Wind unter herrlicher Morgensonne ging ich auf einem Feldweg hinüber nach Jedlová - osada (Tannendorf). Am Ende der Siedlung orientierte ich mich nach der roten Wanderwegmarkierung. Als sich kurz darauf im Wald eine Lichtung abzeichnete, verließ ich den links abknickenden Weg geradeaus. Anfangs der Lichtung befindet sich eine eingezäunte Eibe. Diese markiert in etwa den Standort der einstigen Einschicht Nový Svět u Horní Podluží/Hamplovo Bělidlo (Neue Welt zu Obergrund/Hampelbleiche). Der Name Bleiche weist auf das früher hier durchgeführte Gewerk des Wäschebleichens hin. Heute steht auf der Lichtung eine neugebaute Stallanlage, deren Umgebung durch bäuerliche Frohnatur mit Altreifen, Plastikplanen und -resten verziert ist. So etwas nennt man heute zertifizierte Ökolandwirtschaft…
Ich kehrte zum markierten Weg zurück.
 
Im Wald sah ich eine für Tschechien typische Holzeinschlagstelle, die bodenschonend bearbeitet und sauber hinterlassen wurde. Anfallendes Geäst und Abfallholz wurde dabei wegnah zu großen Haufen aufgetürmt und später gehäckselt, wobei die groben Stücke als Biomasse abgefahren wurden und feines Siebgut im Wald verblieb. Nach einer Weile kam ich nach Chřibská - nádraží (Bahnhof Kreibitz), der jüngst modernisiert wurde. Er ist zwar noch fahrdienstlich besetzt, aber ein Schwatz mit dem Stellwärter ist Geschichte, da man die Anlage auf Fernsteuerung umgebaut und das alte Stellwerk abgerissen hat. Nun erwartete ich den noch an drei Wochentagen verkehrenden Güterzug. Da der Sonnenstand ungünstig war, versuchte ich mich weglos neben der Bahnstrecke an der Flanke des Plešivec (Plissenberg) in eine günstigere Position zu begeben. Dies klappte nicht und ich wurde schließlich vom äußerst planmäßig fahrenden Zug überrascht. Immerhin wusste ich nun, dass er überhaupt unterwegs war. Ich lief zur Straße zurück und ging schräg gegenüber dem Abzweig des roten Wanderweges einen unmarkierten Waldweg hinein. Dieser wurde immer schmaler, mündete dann jedoch wie geplant im Radweg 3013 ein. Im Verlauf ging es auf Wiesenland hinaus. Dort pausierte ich auf einer Bank und genoss die Sonne. Anschließend lief ich wenige Meter entlang der Hauptstraße nach Horní Podluží (Obergrund), das im weiten Bachtal der Lužnička (Lausur) liegt und benutzte dort die Ortsstraße für den Weiterweg. Etwa parallel verläuft die Bahnstrecke von Rybniště (Teichstatt) nach Varnsdorf (Warnsdorf), die im Bereich der Bahnstation des Ortes noch drei wärterbediente mechanische Bahnübergänge aufweist. Diese hatte ich bereits im Rahmen einer noch unveröffentlichten Tour begutachtet. Der Ort geht beinahe unmerklich in das Siedlungsgebiet von Dolní Podluzi - Katěrina (Niedergrund - Katharinental) über. Hier passierte ich die namengebende Kostel sv. Kateřiny Alexandrijské (Kirche der hl. Katharina), die schon etwas morbide erschien. In der Nähe befindet sich auch der einstige Bahnhof von Jiřetín pod Jedlovou, der zwar ein stattliches Empfangsgebäude aber nur noch das durchgehende Streckengleis aufweist. Zur Bedienung zweier Bahnübergänge ist die Station ebenfalls besetzt. Entlang einer Straße ging ich hinauf in die Ortslage Jiřetín p. J., wo ich auf der Terrasse neben der Kirche meine Mittagspause einlegte.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 15 min.
Die absolvierte Wegstrecke ist teilweise nicht als Wanderweg markiert und mit T1 zu bewerten.

Tourengänger: lainari


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