Altstadt-Spaziergang für Pferdefreunde (Troja)

Selbstverständlich sollte man seinen Urlaub vor allem in den Bergen verbringen (wo sonst?). Ein bisschen Kultur schadet zwischendurch vielleicht aber auch nicht…

Während unseres Aufenthalts in der Türkei besuchen wir deshalb einen der sicherlich bekanntesten Orte des Altertums,


Troja
(auch: Truva, Troia, Troya, Ilios, Ilion).

Zur Lage der von Homer beschriebenen Stadt gibt es verschiedene Hypothesen. Die gängigste geht davon aus, dass sich Troja nahe den Dardanellen am bzw. auf dem Hügel Hisarlık befindet. Demgemäß zählt diese archäologische Stätte heutzutage auch zum UNESCO-Welterbe.

Bei verschiedenen Ausgrabungen - u. a. durch Heinrich Schliemann - wurden bisher mehr als zehn Siedlungsschichten entdeckt, die ihrerseits in weitere Feinschichten unterteilt werden. So spricht der Experte von Troja I bis X, oder eben auch mal von Troja VIIa, VIIb…

Auf dem für den Besucher - gegen eine Eintrittsgebühr - zugänglichen Areal sind verschiedene Bauwerksreste und dergleichen aus den unterschiedlichen Epochen teils dicht nebeneinander zu sehen. Absolut spektakuläre Dinge wird man vor Ort nicht antreffen, zumal sich einige bedeutende Funde - wie der Schatz des Priamos - im Ausland befinden.

Dennoch lohnt sich ein Abstecher nach Troja aus unserer Sicht durchaus: Man ist auf mythenreichem, historischem Boden unterwegs. Vom Burgberg Hisarlık hat man während des Rundgangs immer wieder schöne Ausblicke ins Umland.

Und als absoluten Höhepunkt kann man selbst einmal mitten im Trojanischen Pferd Platz nehmen. Auf dem Gelände befindet sich ein entsprechendes Exemplar (vermutlich nicht das echte?-), das an die Legende zur Zerstörung der Stadt erinnert.


Troja und wir

Schon im Vorfeld unserer Ferien planen wir Troja als Reisestation fest ein. Und so fahren wir nun - nach der Besteigung des Mahya Dağı im europäischen Teil der Türkei - von Kırklareli nach Gelibolu. Mit der Fähre setzen wir über die Dardanellen nach Lapseki und befinden uns damit in Asien.

Wenige Kilometer später erreichen wir die archäologische Stätte Troja (türkisch: Truva) beim Dorf Tevfikiye.

Wir schlendern über den Burgberg, gehen auch hinunter zur Quellhöhle am Fuß des Hügels. Neben zahlreichen Tafeln informiert dabei immer wieder der mitgeschleppte „Audio-Guide“ über Details.

Und selbstverständlich klettern wir in den Bauch des Trojanischen Pferdes…

Weil uns das so gut gefällt, machen wir auf der Weiterfahrt noch einen kurzen Zwischenstopp in Çanakkale:

Auch hier gibt’s nämlich ein Trojanisches Pferd. Ins Innere gelangt man zwar nicht, dafür ist dieses „künstlerisch“ vielleicht etwas besser gelungen als der eckige Kollege auf dem Hisarlık. Vor allem ist dieser Holz-Gaul aber ein Kino-Star, denn er hat neben Brad Pitt & Co. im Troja-Film von 2004 mitgespielt ;-).

Anschließend geht’s am Nachmittag noch nach Bursa, von wo aus wir den Uludağ besteigen möchten.


pika8x14 sind diesmal: A. + A.


PS an alle Berg-Puristen:

Ein Spaziergang durch Troja zählt als Bergtour! Schließlich ist man auf dem Hisarlık, also dem Burgberg, unterwegs…

der es immerhin auf 36,5 m bringt. Sogar Hinweisschilder warnen vor „Gefahren beim Klettern“.

Und nebenbei kann ein längerer Aufenthalt in der prallen türkischen Sonne durchaus anstrengender sein, als mehrere Stunden durch ein gut klimatisiertes, mitteleuropäisches Gebirge zu wandern…