Von Geisenried zum Elbsee - Wenn's nicht läuft, dann läuft's nicht


Publiziert von klemi74 , 1. November 2016 um 16:36.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:23 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 80 m
Abstieg: 80 m
Strecke:ca. 17km ohne Verhauer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Geisenried, westlich von Marktoberdorf neben der B472 gelegen. Dort durch den Ort und in die Immenrieder Straße. Nach dem Ortsende in der Kurve beim großen Strommasten passen ein paar Autos an den Straßenrand.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel am Elbsee
Kartennummer:Kompass Nr. 183 Kaufbeuren - Ostallgäu

Langsam aber sicher geht mein langer Urlaub zu Ende, als Entschädigung gibt der Herbst wettertechnisch zumindest am Vormittag nochmal alles. An sich herrschen heute gute Bedingungen für eine Bergtour, andererseits ist bei Laubfärbung, blassblauem Himmel und im Herbstlicht dunkelgrünen Wiesen auch das Flachland immer eine Wanderung wert - die Berge stehen morgen bei angesagtem Fön auch noch, dazu werden da die Straßen auch angenehm leer sein.
Also Alpenvorland! Trifft sich eh gut, um 17:00h fängt in Peißenberg Eishockey an, sollte zu schaffen sein.

Start ist um kurz vor Eins am erläuterten Ausgangspunkt nördlich von Geisenried. Von dort aus geht man vor zur nahen B472 und überquert diese ganz einfach, zumindest am Sonntag kein Problem. Auf der anderen Seite folge ich immer dem breitesten Weg und komme wie gewünscht nach Hattenhofen, wo ich aber gleich bei den ersten Häusern wieder nach links abbiege. Der Weg führt zu einem kleinen Teich, wo man ein bisschen auf den Weiterweg schauen muss: am Abfluss hat es eine winzige Brücke und danach geht ein Trampelpfad in den Wald, wo er ein paar Meter deutlich ansteigt. Es wird nach zwei Minuten wieder flach, der Weg wird bald breiter und Geisenhofen ist dann auch schon ausgeschildert. Die Wegführung entspricht allerdings nicht ganz der Karte, ich wollte eigentlich unten im Talgrund der Wertach entlang, befinde mich aber oberhalb des Tals im Wald. Naja, das kleine Dörfchen war jedenfalls leicht zu finden.
Durch das Dorf durch, an der Straße nach links und gleich wieder nach rechts geht es unter der großen Umgehungsstraße durch. Über Feldwege gehe ich hinüber nach Immenhofen, wo der weitere Weg zum Elbsee gut beschildert ist - mittlerweile ist es übrigens bedeckt... Durch ein Gebiet mit vielen kleinen Waldstücken und einigen Wiesen geht es weiter zum See, wo neben dem scheinbar unvermeidlichen Campingplatz auch eine Gaststätte steht. Während der Einkehr wird schnell klar, dass es mit 17:00Uhr in Peißenberg bestenfalls knapp wird, ist aber auch eine Katastrophe die Wirtschaft (siehe Anhang).

Knapp in der Zeit und inzwischen auch im Regen, stellte sich nun die Frage nach der Wegfindung. Eigentlich ist es ja ganz einfach: dem Schwäbisch-Allgäuer-Wanderweg immer brav folgen. Nur wo ist der jetzt? Laut Karte verläuft er am Seeufer, doch Schilder finden sich nicht. Die ufernahen Wege enden im Badegelände, angeblich kein Durchgang möglich, schaun mer mal... 10 Minuten lang "schaun mer", dann steht fest, dass der Zaun um das Bad keinen Durchlass besitzt. Also wieder raus... Aha, VOR dem Gelände geht ein Steig in die Botanik und führt am Zaun außen entlang. Passt. Und man kommt zum See, und dann auch gleich auf einen Schotterweg, dem ich nach Westen folge. Gleich müsste ich abbiegen. Nach 15 Minuten immer noch keine Abzweigung in Sicht, da passt was nicht...
Die cleverste Lösung wäre eine Umkehr, das war auch meine Entscheidung. Ich bin jetzt aber nicht wieder zur Gaststätte gegangen, sondern bin der Schotterstraße in Richtung Immenhofen gefolgt, wo auch tatsächlich Geisenried ausgeschildert war, auch noch auf dem vorgesehenen Wanderweg. Die Wegführung entspricht bald der Karte, offensichtlich wurde die Markierung um ein mooriges Waldstück herumgeführt, macht Sinn.
Kurz vor der B12 müsste am Waldrand der Weg nach rechts führen, da steht aber ein Verbotsschild, siehe Bild. Die Markierung weist in Richtung Straße, zweigt aber nach vielleicht 200m wieder nach rechts ab. Am Waldeck teilt sich der Weg, ohne Wegweiser natürlich. Rechts ist der Knick geringer, dazu der Weg breiter - man kommt dann aber 50Meter neben dem Verbotsschild raus, macht keinen Sinn. Also den linken, auch wenn er kleiner ist und stärker von der alten Richtung abknickt.
Falsche Entscheidung, wie heute eigentlich nicht anders zu erwarten: der Weg endet bald im Wald. Nochmal umkehren is nich', 100 Meter links von mit sollte ein Wirtschaftsweg verlaufen, der direkt zum Ziel führt. Tatsächlich sind es im Dickicht ca. 100 Meter zu dem Weg... Bevor ich mir vor lauter Eigenlob über diese exakte Einschätzung auf die Schultern klopfen darf, muss ich noch über einen Bach springen, den ich auf der Karte glatt übersehen habe. Danach geht es ohne Experimente auf dem guten Weg in wenigen Minuten zum Auto. Zum Eishockey fahre ich nimmer, die zweite Hälfte vom Schlussdrittel hätte ich mit ein bisschen Glück noch gesehen.

Fazit:
Die erste Hälfte war echt in Ordnung, dann zog Regen auf und auch sonst lief manches schief.

Gehzeiten:
Zum Elbsee 2h
Ins Ziel 1h30 (ohne Verhauer 50min)


Anmerkung:
Warum bezeichne ich die Wirtschaft am Elbsee als Katastrophe? Nun, Kaffee, Kuchen und Weißbier waren in Ordnung, die Hauptgerichte schauten auch ganz gut aus.
Was nicht passte, war der Service. Ok, alle Damen und der Herr sausten unablässig umeinand und waren fleißig und halbwegs freundlich. Organisatorisch aber ein Chaos sondergleichen:
Bedienung 1 fragt nach meinem Wunsch, Bedienung 2 serviert. Dann setzt sich ein Ehepaar zu mir an dem Tisch. Fast 20 Minuten später fragt Bedienung 3 nach deren Wunsch, auch ich habe noch Durst. Bedienung 1 und 4 servieren, aber halt nicht mein Bier. Weitere 15 Minuten später fragt Bedienung 5 nach meinem Wunsch, derweils Bedienung 6 bei den anderen beiden abräumt. Mein Bier kommt und Bedienung 1 übernimmt später die Rechnung. Wenn aber jede Servicekraft an jedem Tisch bedient (alle 6 waren innen in allen Raumteilen und draußen zu sehen) und alle Tätigkeiten übernimmt, kommt halt nix bei raus. Schade um die schöne Wirtschaft, ich kann sie jedenfalls nicht empfehlen. Wie gesagt: An Motivation hat es echt nicht gefehlt - es müsste nur wer den Hut aufsetzen und ein bisschen die Aufgaben verteilen.

Tourengänger: klemi74


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»