Laponia 2016 - von Pieskehaure zum Padjelantaleden


Publiziert von laponia41 , 2. September 2016 um 11:00.

Region: Welt » Schweden
Tour Datum:20 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: S 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:40 km
Unterkunftmöglichkeiten:Pieskehaure STF, Vaimok STF, Tarrekaise STF
Kartennummer:Lantmäteriets Fjällkarta BD10

Samstag, 20. August
Eigentlich hatte ich ab Pieskehaure eine zweite Tagestour geplant. Die ganze Nacht hatte es intensiv geregnet, für einen Gang ins weglose Gelände war es zu nass. Ein Ruhetag kam auch nicht in Frage, also nahmen wir die langen 20 Kilometer nach Vaimok in Angriff. Einige Kilometer nach Vaimok hatten wir schon ein Problem. Eine neue mit roten Stangen markierte Wegführung führte zu einem breiten und tiefen Bach. An der Stelle, wo man meiner Meinung nach waten musste, waren zwei Stangen gekreuzt. War das nun ein Gebot oder ein Verbot? Ich war ja ortskundig – also widerstrebend rein ins Wasser. Ich hatte recht: am anderen Ufer führte der Weg weiter.
 
Nach zwei Stunden kamen wir zum ominösen Wegweiser, den ich seit meiner ersten Begehung im Jahr 1999 in Erinnerung habe. Da ist man stundenlang in der steinigen Wildnis unterwegs, und dann an einer Abzweigung endlich ein Wegweiser! Man hat keine Ahnung, wo er steht und wo er hinzeigt. GPS sei Dank ist dies heute kein Problem.
 
Der Weg ist mühsam, ständiges Auf und Ab, Steine, Blockfelder, so weit man schaut. Nach dem nächtlichen Regen sind die mit Flechten überzogenen Steinblöcke extrem glitschig. Im Abstieg zum Vistekjavre beginnt es wieder zu regnen, und wir verpassen den Moment, die Regenhosen anzuziehen.
 
Der Vaimokjaure kommt in Sicht, die Hütte ist recht nah. Wenn da dieser hohe felsige Buckel nicht wäre! Den muss man mit einer endlos scheinenden Traverse übersteigen, und dann geht es im glitschigen Gestein steil hinunter zur Hütte. Der Stugvard begrüsst uns freundlich und ist froh, endlich wieder einmal Gäste zu haben.

Positives Fazit des Tages: im Unterschied zu meiner Trekkinghose blieb meine absolut wasserdichte Regenhose im Rucksack trocken. Ich trage eben Sorge zu meiner Ausrüstung.

Sonntag, 21. August
Die 24 Kilometer von Vaimok zur Tarrekaisestugan sind alles andere als ein sonntäglicher Spaziergang. Da ist man in diesem ruppigen Gelände gut und gerne acht Stunden unterwegs. Die ersten vier Kilometer in den Steilhängen am Vaimok sind neu markiert, es bildet sich allmählich ein Pfad. Der Nordkalottleden biegt dann nach Osten ab, und nach einer längeren Steigung erreicht man unter dem Massiv des Staika ein Quertal mit schönen Seen. Ungefähr bei Halbzeit kommt die Rasthütte am Kurajaure in Sicht. Wir werfen einen Blick hinein, ziehen es jedoch vor, am nächsten Bächlein zu rasten. Ich geniesse es, immer wieder quellfrisches Wasser aus Seen und Bächen zu trinken – meine Begleiter sind da vorsichtiger.
 
Das Guravagge (Vagge: samisch für Tal) will nicht enden, aber dann sehen wir unter uns den Tarraure. Wir tauchen im Abstieg in den Birkenwald ein und müssen unten am Tarraätno bis zur Hängebrücke Tal aufwärts laufen. Über diese solide Brücke erreichen wir bequem das andere Ufer, aber das Dessert des Tages folgt noch. Vom Tarrekaise hinunter stürzt nämlich ein wilder Bach, der sich unten in der Ebene in kleinere Bäche auffächert. Die Unwetter im Juni 2015 haben alle Stege weggerissen. Als erfahrener Wassermann habe ich eine eigene Technik: Schuhe gut schnüren, Hosenbeine möglichst weit über die Schuhe ziehen, mit der Strömung ruhig leicht abwärts queren. Ich kriege so nicht mal feuchte Socken!
 
Ein kurzer Aufstieg führt anschliessend hinauf zum Padjelantaleden. Offenbar war ich doch ein bisschen müde und unkonzentriert. Beim spektakulären Sturz vom glitschigen Stein verletzte ich mich zum Glück nicht – und nach etwas mehr als neun Stunden langten wir endlich in Tarrekaise an.

Dieses war der vierte Streich, doch der fünfte folgt sogleich:
Laponia 2016 - von Tarrekaise nach Kvikkjokk


Tourengänger: laponia41


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Geodaten
 31686.gpx Nordkalottleden

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