Le Piolit (2464m)


Publiziert von Ekkehard , 28. August 2016 um 17:40.

Region: Welt » Frankreich » Hautes Alpes - Dauphiné
Tour Datum:17 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 840 m
Strecke:10
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Ancelle in südlicher Richtung die D213T über den "Col de Moissiere" bis zum Abzweig bei Punkt "1464". Oder von La Bâtie-Neuve in nördlicher Richtung die D214 über St Pancrace ebenfalls bis zum Abzweigbei Punkt "1464". Dort in östlicher Richtung auf die Schotterstraße abbiegen und ca. 2km bis zum Parkplatz am "Torrent du Sapet" fahren.
Kartennummer:IGN 3437OT

Läge der Piolit am Stubaital, käme eine Besteigung am Sonntag wohl einer Wallfahrt nahe. Kaum Platz auf dem Parkplatz, dann Mensch an Mensch gedrängt auf dem Weg, kein Platz zur Gipfelrast. Ich übertreibe vielleicht ein bisschen, aber die Einsamkeit der französischen Alpen südlich von Grenoble ist schon etwas ganz besonderes. Da der Pilot ziemlich nahe an Gap liegt, eine schöne Aussicht bietet und trotz seiner Höhe von 2464m mit nur 800Hm bestiegen werden kann, ist man auch am Sonntag bei schönem Wetter nicht gänzlich alleine.
Der Startpunkt der Tour liegt am „Pont du Sapet“ (1650m), der am Ende einer etwa 2km langen Schotterstraße liegt, welche von der D213/D214 abzweigt, die wiederum die Orte Ancelle im Norden mit La Bâtie-Neuve im Süden verbindet. Die Rumpelei über die enge Schotterstraße erspart einem nicht nur den unangenehmen Straßenhatsch, sondern auch 200 extra Höhenmeter.
Ich biege also an diesem Sonntag von der geteerten Straße ab und kurve bergauf, hoffend, dass keine Fahrzeuge entgegenkommen. Nach einiger Zeit schließe ich auf ein französisches Auto auf, welches an einer etwas breiteren Stelle parkt. Da am Ende dieses Bereiches eine Schranke offen steht und ich nicht mehr in die Karte geschaut habe, nehme ich fälschlicherweise an, dies sei das Ende der Straße und parke ebenfalls.
Kaum habe ich die Autotür geöffnet, fallen die Fliegen und Bremsen über mich her, als wenn es kein Morgen gibt. Angezogen von der klimatisierten Kühle des Autos stürzen sie sich alle ins Verderben. Eiligst befreie ich meinen Hund Leo, ziehe ich die Bergschuhe an und schließe das Auto und besiegele damit das Schicksal der gefangenen Insekten, da das Auto in der Sonne steht.
Erst jetzt beim Orientieren erkenne ich meinen Fehler, aber zurück ins Auto? Ich schätze den zusätzlichen Weg auf 600m und 80Hm, lasse das Auto stehen und laufe los.
In einer scharfen Rechtskurve findet sich ein schönes Plätzchen mit Wasser und Felsen, Leo ist begeistert und kann ein Erfrischungsbad nehmen. Ein bisschen zieht sich der Weg aber bald ist der eigentliche Startpunkt erreicht. Auf dem Parkplatz stehen ein paar Autos, aber Platz hätte es auch für mich gegeben. Der Wanderweg beginnt vor der Brücke und geht dort links (östlich) ab, parkt man sein Auto auf dem Parkplatz, muss man ein paar Schritte über die Brücke zurückgehen und dann rechts den Berg hinauf.
Der Weg ist gut in Schuss und da es kaum Abzweigungen gibt problemlos zu finden. Aufpassen muss man nach etwas 300m, wo der Weg durch ein Bachbett führt, dort geht es scharf rechts ab. Ein Steinberg im Bachbett zeigt die Stelle an, der kann aber als Markierung missverstanden werden. Eine weitere Stelle mit etwas Schwierigkeit gibt es weiter oben. Dort muss ein Wasserfall gequert werden. Der ist zwar ausgetrocknet, bzw. ohne fließendes Wasser, aber dort wird eine Felsplatte gequert, wobei man die Hände zu Hilfe nehmen muss.
Ansonsten geht es in großen Kehren immer den Berg hinauf, erst im Wald später auf blumenreichem Abhang. Das letzte Drittel beginnt mit dem erstmaligen Erreichen des Südwestgrates in etwa 2150m. Hier kann man erstmals den Blick zum Stausee „Lac de Serre-Ponçon“ werfen. Es ist aber nicht empfehlenswert schon hier dem steilen Grat zu folgen. Vielmehr sollte man dem bestens gebautem Wanderweg den Vorzug geben und sich in weiten Kehren dem Gipfel nähern. So wird der Grat dann bei 2290m erreicht.
Es ist meine erste Tour des Sommers in dieser Höhe und mir geht schon erheblich die Luft aus. Eisern ringe ich dem Berg Meter um Meter ab. Zum Glück habe ich meine Kamera dabei, damit gibt es genug Ausreden um Verschnaufpausen einzulegen. Fast ganz oben gibt es noch ein Stückchen flacheres Terrain und dann ist es geschafft.
Die Rundumsicht reicht von den Dreitausendern der Ecrins im Norden den fast ebenso hohen Bergen hinter Embrun im Osten, über die Provenzalischen Alpen im Süden bis zum fernen Mont Ventoux im Südwesten. Natürlich hat man einen tollen Blick über das Becken von Gap und die Berge die dieses begrenzen. Ein Panorama, welches zu groß für Hikr.org ist, habe ich bei wikimedia abgelegt: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c2/PanoramaPiolit.jpg
Trotz Sonntag habe ich auf der ganzen Tour vielleicht 20 Menschen gesehen und die meiste Zeit auf dem Gipfel alleine gesessen.
Dann kommt die Zeit zum Abstieg. Es empfehlen sich die Wanderstöcke, der Weg auf dem Geröll des Grats ist doch arg rutschig. Aber bald kann man die weiten Serpentinen des Weges wirklich genießen und die Landschaft und die Blumen betrachten. Ganz unten sieht man den Parkplatz liegen, auf dem allerdings mein Auto nicht steht. Obwohl es Nachmittag ist kommen mir noch einzelne Bergwanderer entgegen. Am ausgetrockneten Wasserfall kann sich Leo mit den Wasserresten erfrischen. Nach Erreichen des Parkplatzes muss ich nun noch etwas die Straße hinunter wandern, was wieder länger dauert als erwartet. Am Auto angekommen sind wieder die Fliegen da, allerdings nicht ganz so penetrant wie bei der Ankunft. Im Wagen hat die Sonne ihr Werk vollbracht, und um es mit Wilhelm Busch zu sagen „Guckste wohl! Jetzt ist's vorbei mit der Käferkrabbelei!“, steht einer geruhsamen Heimfahrt nichts mehr im Wege.

Der Link zur Online-Karte (http://www.geoportail.gouv.fr/accueil?c=6.246505262299266,44.59828797598616&z=0.00004291534423764136&l=GEOGRAPHICALGRIDSYSTEMS.MAPS.3D::GEOPORTAIL:OGC:WMTS==aggregate(1)&permalink=yes)
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Tourengänger: Ekkehard


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Geodaten
 31584.gpx Torrent du Sapet - Le Piolit

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