Sestrales Bajo, Sestrales Alto und Anisclo-Canyon - mach aus vier Rother-Touren eine


Publiziert von Snowfinchen , 31. Juli 2016 um 14:05.

Region: Welt » Spanien » Aragonien » Huesca
Tour Datum:24 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:28 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Escalona kommend, fährt man durch den Desfiladero de las Cambras. Vorsicht: dieser Anfahrtsweg ist am Osterwochenende und im Sommer reglementiert. D.h. von Escalona bis zum Parkplatz am Puente des San Urbes handelt es sich um eine Einbahnstrasse. Zu unserem Tourenzeitpunkt konnte die eindrucksvolle Strasse noch von beiden Seiten befahren werden. Ansonsten ist die Strasse lediglich für Fahrzeuge länger 9 Meter gesperrt. Bezüglich der Höhe gibt es keine Beschränkung, wobei es bei höheren Fahrzeugen (gefühlt > 3,50 m) zum Fels hin eng werden könnte. Von Sarvise kommend über Fanlo und vorbei an Nerin.
Unterkunftmöglichkeiten:Grundsätzlich ist es verboten unter einer gewissen Höhe zu zelten. Im Nationalpark Ordesa gelten jedoch in den einzelnen Gebietsabschnitten folgende Regelungen: Ordesa ab 2.100 m, Anisclo ab 1.800 m, Pineta ab 2.500 m. Wir fragten einen Parkwächter am Parkplatz, ob wir über Nacht auf dem Parkplatz mit unserem Wohnmobil stehen und übernachten dürfen. Er sagte für ihn gehe dies in Ordnung. Eine Alternative gibt es aus unserer Sicht aus Richtung Escalona kommend mit einem Picknickplatz auf der linken Seite (steinerne Schutzhütte mit steinerner Bank und Tisch) – eventuell wird man hier nicht verscheucht.

Auf unserer Pyrenäen-Reise durfte natürlich eine Tour im Bereich des Canon de Anisclo im Nationalpark Ordesa nicht fehlen.
 

Der Rother Wanderführer Pyrenäen 1 hat hier einige Vorschläge parat. Uns fiel bei vorhergehenden Touren auf, das die schwarzen Touren für uns überaus gut machbar sind. Also nehmen wir die schwarze Tour auf den Sestrales Bajo, obwohl es in der Beschreibung heißt „anspruchsvolle Tour, …. ausgesetzter Pfad ...“. Aber der Hinweis „Packender Aufstieg zum Hochplateu über dem Anisclo-Canyon“ war zu verführerisch.
 

Am Morgen machen wir uns vom Parkplatz auf in Richtung Puente de San Urbez. Am Abzweig „GR15 / Bestue / Sestrales“ biegen wir noch vor der Puente de San Urbez nach rechts ab. Auf diesem Weg geht es gemütlich ansteigend durch alten wunderschönen Mischwald. Ab und an erhalten wir einen Blick auf die Wände des Desfiladero de las Cambras. Bereits hier gibt es ein Wegstück bei dem stolpern verboten ist, geht es rechter Hand doch deutlich nach unten. Am Abzweig Sestrales / Bestue halten wir uns links Richtung Sestrales. Hier wird es erstmals steiler mit einfacher Kraxelei. Am Collado los Pueyos angekommen halten wir uns auf guten Pfadspuren links und queren auf annähernd gleicher Höhe.
 

Als der Weg wieder beginnt zu steigen, zieht dieser nach Norden und es geht steiler und etwas mühsamer vorerst durch Geröll nach oben. Etwa ab der Hälfte des Gerölls zieht der Weg nach rechts und der weitere Aufstieg erfolgt etwas einfacher Teils im erdigen Waldbereich oder im festeren Schotter. Dann noch etwas einfache Kraxelei und wir stehen am Collado de las Puertas in 2.000 m Höhe.
 

Hier folgen wir nach links den Steinmännchen um zum nächsten Felsabsatz zu gelangen. Rechter Hand am Ende des Felsabbruches des Sestrales halten wir auf deutlichen Pfadspuren auf ein großes Felsfenster zu. Und auch hier heißt es ja nicht stolpern. Ein Sturz an dieser Stelle dürfte endgültig sein.
 

Die Ausblicke sind überwältigend und werden durch die um uns segelnden Geier gekrönt.
 

Am Ende der Steilwand geht es durch einen grasbewachsenen Abhang endlich auf das Hochplateu des Sestrales. Vorerst sind noch Steinmännchen zur Markierung vorhanden – später nicht mehr, aber auch ohne diese findet sich der erste Gipfel – der Sestrales Bajo – ohne Probleme. Im wesentlichen erfolgte der Aufstieg für uns im Schatten, was an diesem doch sehr warmen Tag sehr angenehm war.
 

Endlich angekommen genießen wir den herrlichen Rundumblick.
 

Zuhause konnte ich dem Bericht auf ulligunde.com zum Anisclo-Canyon entnehmen, dass sich aus dieser Tour eine Rundtour machen lässt. Welche dann deutlich länger aber nicht schwieriger wird. Nachdem ich kein ordentliches Kartenmaterial zur Hand hatte, setze ich unseren weiteren Weg und voraussichtlichen Zeitbedarf anhand einzelner Rother-Touren zusammen. Und so wurden aus vier Touren eine.
 

Nachdem das Wetter stabil war und die Tage sehr lang machten wir uns auf den Weiterweg.
 

Vorerst in einem Auf und Ab zum Sestrales Alto, welchen wir nach knapp 30 Minuten schon erreichten.

Ab hier auf deutlichen Pfadspuren Richtung Refugio de Plana Canal immer auf die vor uns liegenden 3.000er zulaufend.
 

Hier kommen uns die ersten Menschen des Tages entgegen. Im Bereich des Refugio de Plana Canal gibt es ebenfalls einen Wanderparkplatz, von dem aus der Sestrales deutlich einfacher und kürzer bestiegen werden kann.
 

Am Refugio de Plana Canal treffen wir auf einen Fahrweg dem wir weiter am Refugio de San Vicenda vorbei folgen. Immer umgeben von der wunderschönen Landschaft. Aber langsam wird uns klar, dass der Rückweg im Canyon ein recht ordentliches Stück sein wird.
 

Aber egal, es ist hier einfach zu schön.
 

Der Fahrweg verschmälert sich und wir kommen an einen beschilderten Abzweig, bei dem wir uns links in Richtung Canyon halten. Hier wird es ab und an etwas steiler und ausgesetzter, aber für uns geht es ohne Probleme nach unten. Wiederum treffen wir auf einen beschilderten Abzweig und halten uns links Richtung La Ripareta.
 

Und endlich haben wir den Punkt erreicht, an dem es wieder Richtung Auto geht.
 

Teils mit Blick auf den mal tosenden aber auch mal sanften Rio Bellos geht es durch den Urwald des Anisclo-Canyons zurück zu unserem Ausgangspunkt.
 

Ich empfand diesen Weg sehr Abwechslungsreich. Aber zum Schluss zog sich dieser doch noch deutlich hin, da nach jedem potenziell letzten Feldvorsprung ein neuer letzter Felsvorsprung kam.
 

Zufrieden kamen wir nach rund 12 Stunden wieder an unserem Fahrzeug an.
 

Kleiner Tip zum Abschluss:
 

Wer eine Abkühlung nach dieser Tour möchte, kann diese im Rio Vellos immer wieder vor Escalona erhalten. Es gibt am rechten Strassenrand mehrere Haltemöglichkeiten und Pfade an den Bach. Vorausgesetzt natürlich, es besteht kein Einbahnstrassenverkehr.


Tourengänger: Snowfinchen


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