Thóristindur-Überschreitung

Kurztour auf einen markanten Gipfel über den leblosen Aschebenen des Veiðivötn-Gebietes

Schon bei der Anfahrt zu den Veiðivötn war uns der abweisende Felskamm des Thoristindur aufgefallen, welcher sich schroff aus schwarzen Asche-Weiten erhebt. Während der Gipfel über den Südwestgrat einfach, aber kraftraubend erreicht werden kann, sieht der Nordostgrat auf den ersten Blick nicht begehbar aus. Vor Ort wird aber ein schmaler Pfad erkennbar, welche die Felsklippen auf einem Grasband umgeht und damit eine Überschreitung des formschönen Berges möglich macht.

Nach dem wunderschönen Morgen an der Tungnaá hatte sich der Himmel in der Zwischenzeit bedeckt, was uns aber nicht davon abhalten konnte einen Besteigungsversuch zu starten. Start beim Hinweisschild zum Gipfel. In Island sind wichtigere Berge am Strassenrand «ausgeschildert», auch wenn kein offizieller Weg dorthin führt. Über Ebenen und rechts haltend den steilen Geröllhang anstrengend hinauf zum Südwestgrat. Auf diesem wird ohne Probleme der höchste Punkt erreicht (Steinmann). Trittspuren sind nun plötzlich erkennbar und leiten auf dem Grat weiter nach Nordosten durch eine mystische Landschaft aus schwarzen Felszacken. Nach einer kleinen Felsrinne wird der Vorgipfel erreicht. Links von diesem quert eine schmale Grasrampe in die Felswand und führt dann wieder zurück zum Kamm. Mit dieser Umgehung kann die wegen der schlechten Felsqualität wohl nicht kletterbare Passage umgangen werden (Wegspuren) und die Überschreitung wird möglich (T4). Vom nächsten Sattel Abstieg durch steile Aschehänge zurück zum Ausgangspunkt.