Publiziert von mp2012, 18. Juni 2012 um 15:52.
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im Sommer werde ich in den Dolomiten und Pfunderer Bergen wandern. Wäre es aus eurer Sicht sinnvoll Grödeln im Rucksack zu haben? Wenn ich an die letzten beiden Sommer denke ist ab und zu mal mit Eis zu rechnen.
Ich würd auch welche mitnehmen. Hab mir neulich aus genau der Motivation welche besorgt, zusammen mit einem 20m-Wanderseil (lacht ruhig ;) ). Wär schade, wenn man wegen 10m Eis eine Tour abbrechen müßte. Steigeisen sind da meiner Meinung ziemlicher Overkill.
Ich darf meine bescheidenen Dolomitenerfahrungen einbringen?
Es kommt drauf an, was Du unter "Wandern" verstehst. Bei den Touren, wie ich sie beschrieben habe (Fradusta, Kesselkogel, Piz Boe, die gängigen Klettersteige usw.), brauchst Du keine Grödeln - unter Deiner genannten Prämisse "im Sommer", also ab etwa Mitte Juli.
Wenn Du aber z.B. auf die Marmolata "wandern" willst, brauchst Du nicht nur Grödeln, sondern Steigeisen und Seil - der einzige Dolomitenberg mit echtem, spaltenbehaftetem Gletscher.
Falls Du unter "Wandern" den Normalweg auf den Langkofel verstehst mit seinen Eisrinnen, solltest Du ebenfalls Steigeisen und nicht nur Grödel dabeihaben.
Zusammenfassend:
der Normalbergsteiger braucht in den Dolomiten im Sommer keine Grödel. Um es aber mit kopfsalat zu sagen: wenn Du welche hast, nimm sie mit - schaden tun sie nicht.
Für die Pfunderer Berge gilt letztlich das gleiche.
Deine Berichte habe ich natürlich nahezu alle gelesen :-)
Es geht um Ende Juli/Anfang August. Zum Beispiel in Berichten zum Paternkofel wurde ab und an Altschnee in schattigen Lagen erwähnt. Auf den Gedanken mit den Grödeln kam ich insbesondere wg. Wurmaulspitz oder Wilder Kreuzspitze in den Pfunderer Bergen.
Marmolata oder Langkofel sind nicht geplant.
grödel sind zudem auch in steilen grasplanken, schutt- und geröllfeldern eine willkommene zusätzliche traktionshilfe, welche, im gegensatz zu zentnerschweren ;-) bergstiefeln, nach der schwierigen passage, wieder im rucksack verstaut werden kann.
wie mit allem "technischen" gerät, sollte man auch das gehen mit "grödeln" zuerst in ungefährlichem gelände ausprobieren, um die stärken und schwächen zu kennen, sodass man sich im ernstfall entsprechend verhalten kann.
Servus, ich muß mich nochmal melden - und meine zuoberst veröffentlichte Meinung revidieren.
Der diesjährige Sommer 2012 scheint derart unsicheres Wetter zu bringen, daß ich Dir auf alle Fälle raten würde, Grödel dabeizuhaben - wenn ich z.B. die Fotos von Tef und mir aus dem Latemar im Hochsommer anschaue (nach Latemarspitze, Erzlahnspitze bzw. Campanilisteig suchen), dann kann es da durchaus auch im Juli / August mal kurz heftig Schnee geben. Der geht zwar wieder weg, kann aber ziemlich hinderlich sein!
...der letzten Tage: Kleine T2-Wanderung in Liechtenstein (Pfälzerhütte - Fürstin-Gina-Weg - Malbun), an zwei Stellen hatte es recht feste, glatte Altschneefelder, in die auch mit Bergstiefeln keine Tritte zu schlagen waren. Beide konnte man, wenn auch leicht riskant (schräge Schotterplatte, kein ausgeprägter Schneefeldrand), bergseitig umgehen, andernfalls wäre hier aber ohne Grödeln definitiv Ende der Tour gewesen. Hatte sie zum Glück dabei. Man bedenke: Mitte JULI auf 2000m! Ich würde sie immer mitnehmen.
Es ist schwierig, ein (einigermaßen wichtiges) Thema zu finden, dass noch nicht in den Communities von hikr.org vorhanden ist. Trotzdem hab ich noch ein Sachgebiet entdeckt, dass (hoffentlich) Community-würdig ist. Ich bin überzeugt, dass die meisten schon einmal einen falschen Pickel, eine unpassende Jacke oder schrottreife Wanderstöcke gekauft haben. Das passiert vor allem wegen mangelhafter Information und Auseinandersetzung mit dem Produkt. Diese Community ist dazu da, sich von den anderen Hikrs Tipps geben zu lassen, damit man hoffentlich nächstes Mal die passende Ausrüstung kauft.
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