Tour auf den Dom. Gefahren und Schwierigkeiten?


Publiziert von Meeraal, 4. August 2011 um 15:38. Diese Seite wurde 1325 mal angezeigt.

Hallo,

ich habe mich bei meiner Alpenvereinssektion für eine Sektionstour auf den Dom Anfang September angemeldet. Inzwischen habe ich mich eingehender über den Aufstieg informiert und es sind einige Unklarheiten aufgetreten: der Festigrat kann im September bereits stellenweise blank und damit sehr gefährlich sein, auf dem unteren Normalweg besteht eventuell Eisschlaggefahr durch überhängende Gletscher, falls ich das richtig verstanden habe.
Der Hüttenzustieg ist teilweise mit Seilen versehen, scheint aber machbar. Ich würde ihn zwar vorher gerne mal selbst erkunden, aber leider fehlt mir bis dahin die Zeit und Gelegenheit. 
Weiterhin sieht der Zustieg zum Festijoch stellenweise etwas heikel aus. Es scheint rutschig zu sein (Sand, Wasser) und auf den Fotos sieht die Steilheit wie etwa mindestens 70° aus. Messungen auf diversen Karten und weiterem Material ergeben je nach Quelle Werte zwischen 50° und 60°

Natürlich ist mir klar, dass ich die Entscheidung, ob ich auf diese Tour mitgehe oder meine Teilnahme aus Sicherheitsgründen absage selbst fällen muss, aber über Einschätzungen der Situation von Leuten, die schon oben waren, und auch von Leuten, die die Tour, aus welchen Gründen auch immer abgebrochen haben, würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße



Kommentare (11)


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Zocky hat gesagt:
Gesendet am 4. August 2011 um 15:57
Schau doch mal unter www.gipfelbuch.ch nach. Dort hat es in den letzten Tagen mehrere aktuelle Berichte vom Dom.

Gruss Oli

Nordwand hat gesagt: Hoi
Gesendet am 4. August 2011 um 19:11
Momentan sind die Verhältnisse nicht schlech. etwa 10m Blankeis... Dies kann sich aber rasch endern...zum positiven, wie zum negativen.
Am besten du fragst direkt beim Tourleiter an. Evt kennen die dich bereits und wissen wie trittsicher du bist(?) Ich finde es schwierig um es einzuschätzen ob die Tour für dich passt oder nicht, wenn ich dich nicht kenne.
LG Simon

Montanara hat gesagt:
Gesendet am 5. August 2011 um 14:36
In deinem Beitrag tauchen verschiedene Fragen auf, ich versuche sie mal nacheinander zu beantworten. Ich selbst war bereits 2x auf dem Dom. Der Festigrat kann auch früher als im September blank sein (momentan hat er sicher gute Verhältnisse da es in letzter zeit recht viel geschneit hat, das kann sich aber bis zu deiner tour im September grundlegend ändern), wenn der Festigrat blank ist, ist er um eniges schwieriger als bei guten Verhältnissen und Trittschnee und verlangt viel Erfahrung im Steigeisengehen, hat man im Umgang mit Steigeisen und Pickel wenig Erfahrung kann man hier viel Zeit verlieren und der Grat wird sehr heikel.
Der untere Normalweg (nach dem Festijoch) wird in der Tat von Seracs bedroht, hier ist es auf jeden Fall ratsam und nötig diese Passage zügig zu passieren.
Zustieg Festijoch: oberhalb der Hütte geht man über die Moräne, dann links am Gletscherrand bis auf ca. 3680m. Diese Passage ist meist recht einfach zu gehen, kann aber durchaus etwas rutschig sein. Der direkte Aufstieg ins Festijoch besteht aus teilweise etwas losen Felsen, hier ist bei vorausgehenden Seilschaften auf Steinschlag zu achten, mit etwas Klettererfahrung ist die Stelle in der Regel gut zu meistern.
Der Zustieg zur Domhütte ist klettersteigähnlich, sprich es sind Drahtseile und Eisenklammern vorhanden. Für geübte Berggänger ist der Hüttenzustieg ohne zusätzliche Sicherung gut machbar.
Ich hoffe ich konnte dir ein bischen helfen und die Unklarheiten beseitigen. Letztendlich ist es immer wichtig auf Hochtouren kurz vor der Tour aktuelle verhältniss- und Wetterinfos einzuholen und sich selbst zu fragen ob man der Tour wirklich gewachsen ist.

Viele Grüsse
montanara

Meeraal hat gesagt: Vielen Dank für die Antworten,
Gesendet am 5. August 2011 um 17:38
hört sich recht positiv an. Wenn die Kletterei tatsächlich nur bei etwa II liegt, sollte das für mich kein Problem sein, da ich solche Stellen schon frei geklettert bin. Allerdings immer nur bei trockenen und sandfreien Verhältnissen. Gesichert im Nachstieg schaffe ich mindestens IV+. In den vergangenen Jahren war ich öfter bei uns im Klettergarten beim Klettern, komme aber heute aus Zeitgründen leider nur noch selten dazu. Auf jeden Fall werde ich aber den Tourenleiter vorher mal noch anrufen und ihn fragen, welche Route er gehen will, bzw. wie und wann er das entscheidet. Außerdem werde ich mich mit einigen Hüttenübernachtungen vor der Tour gut akklimatisieren. Wenn dann das Wetter auch noch mitspielt, müsste es eigentlich klappen.
Nochmals Vielen Dank und viele Grüße,

Michael

Zaza hat gesagt: RE:Vielen Dank für die Antworten,
Gesendet am 5. August 2011 um 19:26
noch ein ergänzender Hinweis: Wenn man (wie üblich) nur einmal in der Domhütte übernachtet, dann wird der Abstieg am zweiten Tag ein ziemlicher Knieschinder mit ca. 3100 hm Abstieg. Deshalb ziehen es manche Berggänger vor, den Dom im Frühling per Ski zu besteigen. Jedenfalls Stöcke nicht vergessen...

Gruss & eine gute Tour, zaza

Meeraal hat gesagt: RE:Vielen Dank für die Antworten,
Gesendet am 5. August 2011 um 20:19
Hallo Zaza,
danke für den Hinweis. Leider bin ich einer der Wenigen hier, die nicht skifahren können, daher fällt diese Möglichkeit für mich aus. 2500 Meter Abstieg (vom Balmhorn nach Kandersteg mit 20-Kilo-Rucksack) habe ich aber schon gemacht und die 2400 Meter vom Lagginhorn nach Saas waren auch kein Problem. Wenn ich mir dabei Zeit lasse und immer mal wieder eine Pause mache, geht das ganz gut. Wenn es dennoch Probleme geben sollte, werde ich natürlich nochmal eine Nacht auf der Domhütte oder der Europahütte verbringen, kein Problem.

Vielen Dank und viele Grüße,

Michael

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Vielen Dank für die Antworten,
Gesendet am 5. August 2011 um 23:05
Wobei man dann den Hüttenweg rauf und runter mit gebuckelten Ski machen darf... ist auch kein Vergnügen, aber wenn man noch jung ist... aucb dann sind Stöcke nützlich.

Gute Tour, der Dom ist mehr ein Konditionstest denn ein technischer Berg.
G, Rise

dominik hat gesagt: Aktuelle Verhältnisse
Gesendet am 7. August 2011 um 20:59
Sali

War am 6. August auf dem Dom via Festigrat.
Die Fixseile am Festijoch sind alle abmontiert, wir sind zu dritt am kurzen Seil problemlos hoch.

Eine Stelle am Festigrat musste für ca. 10m mixed geklettert werden ohne grossartige Sicherungsmöglichkeiten, ansonsten gute Verhältnisse.

Gegebenenfalls kann man am Festijoch auch mit einem 60m Seil abseilen (wir haben das gemacht), damit kommt man bis fast ganz unten und muss nur noch ca. 10m abklettern bis auf dem Gletscher. Abseilstellen sind eingerichtet etwas oberhalb von den Gedenktafeln.

Vorsicht: Es hat auf der Normalroute wie auch auf dem Festigletscher ziemlich grosse Spalten!

Gruss
Dominik

Meeraal hat gesagt: RE:Aktuelle Verhältnisse
Gesendet am 7. August 2011 um 21:56
Hallo Dominik,

herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Domgipfels und vielen Dank für die Info.

Viele Grüße,

Michael

WoPo1961 hat gesagt: RE:Aktuelle Verhältnisse
Gesendet am 8. August 2011 um 21:44
Hi dominik,
gratuliere zur Tour und ziehe meinen Schweizhut. Du scheinst wieder voll einsatzklar zu sein und hast deine handverletzung gut überstanden! Super!!
Gruß aus Flachlandhausen, hoffe wir sehen uns beim Hikr-Treff wieder
WoPo

dominik hat gesagt: RE:Aktuelle Verhältnisse
Gesendet am 8. August 2011 um 22:12
Hallo WoPo

Danke! Ja, die Verletzung ist verheilt und ich bin wieder fleissig am Klettern und Bergsteigen. Hoffe das nächste Mal am Hikr-Treff können wir etwas besser plaudern ;-)

Gruss
Dominik


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