Schneemangel: Zahlen von Meteoschweiz


Publiziert von Alpin_Rise, 27. Februar 2017 um 16:31. Diese Seite wurde 1440 mal angezeigt.

Meteoschweiz konstantiert ein erschreckend grosses Schneedefizit für den aktuellen "Winter".

"Verbreitet liegt an den meisten Orten gerademal 30 bis 60% des Schnees, der zu dieser Jahreszeit üblich ist. In einzelnen Regionen sieht die Bilanz noch erbärmlicher aus."

Hier könnt ihr euch zum Winter 16/17 äussern, auch wenns diesem ziemlich einerlei sein wird...

G, Rise

PS: Rein subjektiv hätte ich den Schneemangel nicht so dramatisch eingeschätzt, konnten doch in den Berner und westlichen Voralpen viele schöne Pulvertouren bis in den Talgrund realisiert werden - letztes Wochenende noch bis auf 800 m hinunter! 



Kommentare (9)


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Schneemann hat gesagt: Esperanza
Gesendet am 27. Februar 2017 um 21:22
"Es gibt sogar Gebiete, die im Moment weniger als 30% der üblichen Schneemengen vorzuweisen haben: Darunter zählen die Waadtländer Alpen, das Südwallis, Teile des Tessins sowie Mittel- und Südbündens."

Ich hab da noch Hoffnung auf Besserung. Die aktuellen Prognosen sagen immerhin schonmal ca. nen halben Meter Neuschnee in den südlicheren Teilen voraus...

Aendu hat gesagt: Tja...
Gesendet am 28. Februar 2017 um 14:08
...stimmt schon. Ich war die letzten zwei Sonntage in der Gantrischregion unterwegs. So wenig Schnee zu dieser Jahreszeit habe ich noch selten bis nie angetroffen...trotzdem sind die Verhältnisse gar nicht so schlecht...

360 Pro hat gesagt: vo wäge ka schnee? look at the CA-snow!
Gesendet am 1. März 2017 um 22:14
Das kalifornische Department of Water Resources erfreut sich über einen erstaunlich riesigen Schnee-Überschuss für den aktuellen Winter.

Verbreitet liegt an den meisten Orten 160 bis 200% des Schnees, der zu dieser Jahreszeit üblich ist. In einzelnen Regionen sieht die Bilanz noch erhabener aus. Die durchschnittliche Schneedecke für ganz Kalifornien liegt momentan bei satten 185% des historischen Durchschnitts.


CaliSnow


Für alle CH- (oder Alpen-) Schneegefrusteten: An gewissen Orten in der Cali-Sierra werden wohl dieses Jahr selbst im August noch Skitouren möglich sein ;-)

Gruss,
360

Umumba hat gesagt: RE:vo wäge ka schnee? look at the CA-snow!
Gesendet am 3. März 2017 um 18:32
Mit solchen Reisen zum kurzfristigen Skivergnügen kann man dann direkt weiter mit an der Fortsetzung des Klimawandels arbeiten, der mittelfristig das Skivergnügen in den Alpen verunmöglicht. Eine nachhaltige Idee...

360 Pro hat gesagt: RE:vo wäge ka schnee? look at the CA-snow!
Gesendet am 4. März 2017 um 17:55
Welcher Klimawandel? Den gibt es doch gemäss dem "commander in chief" gar nicht... :-)

Wer mich kennt, weiss dass dieser Rat nicht als bare Münze aufgefasst werden sollte und ich sicherlich nicht im Ernst dazu aufrufen würde, schnell für ein paar Skitouren aus Europa nach Kalifornien zu reisen. (Zudem habe ich das Ganze am Schluss ja auch noch mit Simley versehen). Ansonsten wäre Dein Einwand natürlich voll und ganz berechtigt.

Gruss, 360

Umumba hat gesagt: RE:vo wäge ka schnee? look at the CA-snow!
Gesendet am 4. März 2017 um 20:46
Da kannte ich dich wohl leider nicht genug. :-/ Also nichts für ungut und ein schönes Wochenende. :)

amphibol hat gesagt: interessant...
Gesendet am 5. März 2017 um 22:05
..wenn auch nicht überraschend. Die Klimaschwankungen, die in unserem heutigen Fall zweifelsohne stark durch den Menschen getrieben sind, sind Tatsache. "Das schleckt keine Geiss weg".

Aber so einfach ist das alles nicht. Die Prozesse, die unser Wetter beeinflussen, sind nie linear. Aus einzelnen Jahren abzuleiten, es würde sich am Klima etwas ändern, unterliegt einer Fehleinschätzung der Lage. Versteht mich nicht falsch. Ihr, die meisten die hier schreiben sind sich dessen sicherlich absolut bewusst. Der Definition des Klimas bzw. dessen Änderung über die Zeit inhärent ist eine Änderung typischer meteorologischen Bedingungen in einem bestimmten Raum (z.B. mittlere Temperaturveränderungen) und damit verbundener Effekte wie z.B. der Wasserabfluss aus einem Einzugsgebiet. Das sich diese Parameter über einen Zeitraum von beispielsweise 30 Jahre ändern, sollte wohl jedem klar sein. D.h. aber auch, dass die Allwissenheit, dass sich das Klima immer schon geändert hat, effektiv auch wahr ist.

Um das Klima zu messen bedarf es neben der gemessenen Daten (wie z.B. Temperatur und Niederschlag) die ungefähr bis 1850 zurückgehen einer Fülle von sogenannten Klimaproxies. Das sind aus Fundstücke in natürlichen Klimaarchiven - wie Bäume - gefundene Hinweise. Beispielsweise können dies alte Bäume sein, die in einem Klimaarchiv (z.B. einem Sumpf oder in Eis) gefunden wurden, oder Eismassen, die über Jahrtausende wuchsen und in jeder Saison spezifische Fussabdrücke hinterliessen.

Um nur diese zu nennen - es gibt unzählige Klimarchive und fast genau so viele erprobte Methoden um hiervon Parameter zur Klimarekonstruktion abzulesen. So kann man beispielsweise aus dem Abbau von Kohlenstoff (Verhältnis von C-Isotopen) das Alter eines Archivs bestimmen. Diese Fundstücke zusammen mit dem Alter lassen danach Aufschluss über verschiedene Klimaindikatoren ablesen. Beispielsweise weiss man so bei einem alten Baum, wie die Wachstumssaison war, genau so wie die Wintersaison war (warm, kalt, viel Niederschlag usf.).

Bei einer Klimaerwärmung kann es dadurch durchaus sein, dass es in einem oder auch mehreren Wintern kälter ist als es der 30-jährige Durchschnitt vorauszusagen vermochte. Es kann auch mehr Schnee geben, oder mehr Niederschlag im generellen. Aber weil das sehr komplexe Klima viele Senken und Feedbackeffekte beinhaltet, kann man in keinem Fall von Linearität sprechen. Ein Beispiel eines Feedbacks ist wenn sich die Erde erwärmt so entsteht - pauschal gesehen - mehr Feuchtigkeit, die sich wiederum durch eine ausgeprägtere Wolkendecke manifestiert. Diese Gegebenheit führt zu einer grösseren Albedo (Verhältnis zwischen rückgestrahlter und eingegangener kurzwelliger (starker) Sonnenstrahlung). Das heisst, es wird direkt wiederum mehr wärmende Strahlung zurück ins All gestrahlt weniger von der Erde absorbiert (von der Erdoberfläche in Wärme umgewandelt), was zu einer Kühlung führt.

Vielmehr sollte man sich vor Augen halten, dass ein jährlicher Ausstoss eines Moleküls, am Beispiel von einem nicht sichtbaren Molekül, in einer Masse von 36,4 Milliarden Tonnen!!! (man stelle sich vor, man sieht das einzelne Molekül nicht mal!), kaum keinen Effekt auf unser Klima haben kann, im Gegenteil (Durchschnittsausstoss der letzten 3 Jahre). Das üblere Momentum beim CO2 ist jenes, dass es eine relativ lange Halbwertszeit in unserer Atmosphäre hat, d.h. dass es ziemlich lang in der Atmosphäre bleibt und somit seine Reaktion fortsetzt. Beim Methan (Haupttreiber: Landwirtschaft, Fleischzuchten) dagegen, dass um einige reaktiver ist, ist wenigstens der Langfristeffekt geringer.

Wichtig zu erwähnen erscheint mir auch, dass der Mensch nicht nur Treibhausgase in einem nicht mehr verhältnismässigen Umfang ausstösst, sondern dass er auch viele Senken (d.h. Aufnahmepools von Treibhausgasen) zerstört (Regenwälder, Überfischung etc.).

Ich stelle mir jeweils das Experiment vor, wenn ich zwei gleich grosse verschlossene Glasboxen an die Sonne stelle, die eine ist gefüllt mit dem natürlichen Gasgemisch der Atmosphäre, die andere hat einen erhöhten Anteil Treibhausgase drin. Was glaubt ihr welche Box wärmer wird?:-)

Allerdings, und ich wiederhole mich selbtsverständlich, ist das um einiges einfacher dargestellt, als eben die Realität.

Kauk0r hat gesagt: Ebenfalls interessant...
Gesendet am 6. März 2017 um 16:43
...ist die dann doch auch die Tatsache aus dem obigsten Link, dass es am Weissfluhjoch zuletzt 1972 so ein schneearmer Winter war.

Meine persönliche Wahrnehmung aus der relativen Ferne ist eher, dass es ja vllt. gar nicht so ganz wenig Schnee(fall) gab (vgl. G. Rises Gefühl), allerdings ist halt eigentlich jeder Schneefall von extremem Wind begleitet worden, spätestens am Tag nach dem Schneefall gab es ordentliche Verfrachtungen. So konnte sich auch kaum eine geschlossene, homogene Schneedecke ausbilden. Diese hat dann natürlich noch durch Wärme- und Föhnspitzen besonders gelitten.

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Ebenfalls interessant...
Gesendet am 7. März 2017 um 12:02
ja, die aktuelle Schneehöhe an Punkt X ist nur bedingt abhängig von der Winter-Niederschlagssumme am Punkt X.

Meine Erklärung für die guten Voralpenverhältnisse: unten relativ wenig Wind und Wärmeeinbrüche, die den Schnee gebacken haben für eine anständige Unterlage.

Jezt scheint aber unter 1000m die Saison defintiv zu Ende zu sein... was durchaus normal ist für den März.

G, Rise


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