Schlüsselstelle Silberhornhütte


Publiziert von Wanderer82, 25. März 2016 um 18:32. Diese Seite wurde 1695 mal angezeigt.

Hallo zusammen

Per Google habe ich zwei Fotos der Schlüsselstelle von 2014 (siehe: http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/67449/Alpine_Wanderung/Silberhornhuette_SAC/mobile/off) gesehen, auf welchen in der Passage eine Kette zu sehen ist. Ich habe die entsprechende Person angeschrieben, ob die Kette durchgängig sei, denn auf dem Foto sieht es nicht so aus bzw. man sieht ev. die Fortsetzung der Kette einfach nicht richtig wegen den Lichtverhältnissen. 100% sicher war er sich auch nicht mehr. Darum meine Frage: Gibt es jemand, der ev. 2015 oder 2014 dort war und eine zusätzliche Aussage machen kann? Und ist es richtig, dass schon viel früher mal eine Sicherung dort war, diese aber über Winter durch Steinschlag / Schnee etc. wieder abgerissen wurde und man deshalb auf eine erneute Sicherung für längere Zeit verzichtet hatte?

Auf einem Video von Youtube habe ich auch Personen gesehen, die da ohne gross zu zögern auch ohne Sicherung relativ zügig durchmarschieren. Ist die Stelle gar nicht so schwierig, sondern einfach nur heikel, weil man auf keinen Fall einen Fehltritt machen darf oder ist es definitiv kein "einfaches" Gehgelände mit einer Spur, worauf man relativ gut gehen kann? Fotos können ja unglaublich täuschen...

Gruss und Dank
Thomas



Kommentare (15)


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Vonti* hat gesagt:
Gesendet am 26. März 2016 um 07:27
Warum so kompliziert?! Ruf einfach den Hüttenwart an:
www.sac-lauterbrunnen.ch/silberhornhuette.html
Route scheint weiss-blau markiert zu sein und wird wohl auch entsprechend unterhalten...

Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 29. März 2016 um 14:00
Foto von mir hier, gibt eine Idee : http://www.hikr.org/gallery/photo150567.html?post_id=15094#1 . Ist eher weniger schlimm als es aussieht !

2009 : keine Kette, nur Bohrhaken in 5 - 10m Abstand.


Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2016 um 15:06
Hallo Bertrand

Danke für den Beitrag. Das Foto habe ich schon gesehen.

Ich dachte auch, die Schwierigkeit könnte täuschen. Ist denn die Passage durchgehend eine Art "Pfad", also so dass man problemlos aufrecht und einigermassen zügig durchgehen kann oder muss man sich abstützen und bei jedem Tritt die optimale Auftrittsstelle suchen?

Gruss
Thomas

Bertrand hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2016 um 15:47
Ich würde sagen : ziemlich genau in der Mitte deiner beiden Beschreibungen...

Vonti* hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2016 um 16:45
Der Pfad ist weiss-blau markiert (im Foto ersichtlich); d.h.

Alpinwanderwege T4/T5 (gem. SAC):
T4: Wegspur nicht zwingend vorhanden. An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, ein-fache Firnfelder und apere Gletscherpassagen.
Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-blau-weiss.
Voraussetzung: Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Stabile Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden.

T5: Oft weglos. Einzelne einfache Kletterstellen. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen. Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr. Falls markiert: weiss-blau-weiss.

Thomas, muss es unbedingt die Silberhornhütte sein? Niemand wird dir den Weg genau schildern können, denn es ist abhängig von den eigenen Fähigkeiten d.h. einige benötigen die Hände und sind dabei angespannt - trittsichere, erfahrene Alpinisten passieren zügig, sind dabei "tiefenentspannt".
Falls du unsicher bist bezüglich deiner aktuellen Erfahrung resp. deinen Fähigkeiten, unternimm einige klassische T4 Wanderungen (gem. SAC: Fornohütte, Schreckhornhütte, Dossenhütte, Mischabelhütte, Übergang Voralphütte - Bergseehütte, Vorder Glärnisch, Steghorn (Leiterli), anschl. T5, etc.

Zurück zum Foto resp. meiner Einschätzung: Für mich hat es einen Pfad, welcher einigermassen gut erkennbar ist. Zudem ist es nicht super abschüssig resp. exponiert. Bei trockenen Verhältnissen zügig begehbar und kaum Handeinsatz.

Versuch es - sonst kehrst du wieder um, geniesst die Aussicht und dein Picknick :-)

Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2016 um 17:15
Hallo Vonti

Ich bin schon viele Jaher in den Bergen und habe 5 der von dir genannten Touren schon gemacht, wohl auch mal eine einfache T5 oder knapp drunter. Bei mir ist es oft tagesformabhängig oder schwieriger, wenn es ausgesetzte, auch einfache Kletterstellen hat, wo man sich an einer Kette hochziehen muss. Und solche Querungen wie auf dem Foto mag ich eigentlich nicht, wenn es rutschig ist und keine Sicherung hat. Du hast wohl Recht, ich geh einfach da hin und schau, was geht. Im schlimmsten Fall mach ich dann die Rottalhütte, die ist einfacher.

Gruss
Thomas

Axels hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2016 um 14:06
Hallo Thomas
Da du ja den Läsiksteck auch bestiegen hast, sollte es bei guten Verhältnissen und Tagesform von Dir möglich sein.
Vontis Folgerungen kann ich mich aber nicht anschliessen. Zum einten sind Hüttenwarte oft sehr abgehärtet und für sie ist es easy. Zum anderen können Fotos anscheinend täuschen, denn der Pfad ist sehr abschüssig!
Meine Einschätzungen, bzw. Erfahrungen:
Bald nach der Abzweigung Silberhorn - Rottalhütte kommen die Querungen. Diese sind in der Tat sehr ausgesetzt. Im weiteren muss auch der Steinschlag beachtet werden, so wie Bäche die gegen eine zu späte Rückkehr sprechen, denn die führen dann recht Wasser mit.
In der Tat hat es aber immer eine Pfadspur, die ist mitunter schmal, aber durchgehend. An einigen schwierigen Stellen (nicht an allen!) hats auch Ketten drin. Ausserdem an einigen Stellen Bohrhacken, so könnte dir vielleicht ein Kurzseil etwas bringen. Auf jeden Fall siehst du schon beim Einstieg ob es deins ist oder nicht. So bleibt es dann ca. 30 Minuten. Nachher geht es ein Couloir hinauf. Dieses ist gut abgesichert. Auch die Strählplatten sind bei trockenen Verhältnissen gut begehbar. Die weiteren Hindernisse bestehen aus Felsaufschwüngen, die aber gut zu erklettern sind, da gesichert.
Bei der Hütte würde ich nocht das Rotbrätthorn (Hausberg in 10 Min. erreichbar) dran hängen. Der Schwarz Mönch (ca. 35 Min.) wäre auch lohnend, doch noch etwas schwieriger als die Hütte. Ah ja, und die auch schon erwähnten Ziegen können beim Abstieg echt nerven, da sie einem immer anstupfen, nachrennen, was eben bei den Querungen nicht wirklich lustig ist.
Gruss, Axels

Vonti* hat gesagt: RE: Video mit Aufstiegsszenen
Gesendet am 31. März 2016 um 20:33
Thomas, halte dich zur Sicherheit an Axels Einschätzung :-)

However, nun hat mich die Neugier gepackt. Bin dabei auf das ziemlich aufschlussreiche Youtube-Video "Silberhornhitta hike and fly," (2009) gestossen - die eingebeteten Speedflying-Szenen inkl. Musik sind auch noch cool:
https://www.youtube.com/watch?v=6tXZvMAdEtE

Es ist ein blau-weiss markierter Weg/Pfad T5. Beachte, einer der Jungs trägt lediglich Trekking-Halbschuhe.
Selbstverständlich können sich die Verhältnisse seit 2009 verändert haben...

Bertrand hat gesagt: RE: Video mit Aufstiegsszenen
Gesendet am 1. April 2016 um 07:54
Also ich war auch mit Trailrunners unterwegs...auf diesen geneigten Platten sind sie mMn nicht einmal weniger geeignet als klobige Bergschuhe.

kopfsalat hat gesagt: RE: Video mit Aufstiegsszenen
Gesendet am 1. April 2016 um 08:36
OT: ich bin überrascht wie klein doch deren rucksäcke sind. normalerweise tragen die paraglider so 100l dinger auf den berg.

Vonti* hat gesagt: RE: Gleitschirm vs. Speedfying-Schirm
Gesendet am 1. April 2016 um 09:51
OT:
Speeflying Schirme (wie im Video) sind eben noch kleiner und leichter wie konventionelle Gleitschirme. Die Speedlfyer fliegen sehr flinke Schirme und suchen kaum Auftrieb :-) Die Schirme unterscheiden sich daher beträchtlich u.a. Fläche, Gleitzahl, Leinenlänge, Gewicht. Interessant ist auch der Unterschied bezüglich der benötigten Startbahn resp. Neigung (vgl.Gleitzahl der Schirme). Der Startlatz bei der Silberhornhütte schein gut geeignet für Speedflying zu sein.

OT: Bin früher aktiv Fallschirm gesprungen (>600). d.h. aus Flugzeug. Das ist aber nochmals ein anderes Schirm-Thema...

Wanderer82 hat gesagt: Antwort vom SAC Lauterbrunnen
Gesendet am 1. April 2016 um 14:49
So, nun die Antwort vom Hüttenwart:

Die angesprochene Stelle wird vom SAC NICHT gesichert. Er geht davon aus, dass Basejumper/Paraglider diese installiert haben. Diese werden natürlich vom SAC auch nicht unterhalten. Er empfiehlt einen Pickel für diesen Quergang und trockene Bedingungen.

Gruss
Thomas

Wanderer82 hat gesagt: Geschafft...!
Gesendet am 23. August 2017 um 23:54
Kurze Rückmeldung, da ich ja nach diesem Zustieg gefragt hatte:

Ich war gestern in der Silberhornhütte. Die angesprochene Schlüsselstelle ist viel weniger problematisch, als ich gedacht habe, natürlich besonders wegen der Kette und des (etwas billig anmutenden Seils). Die Sicherung ist praktisch durchgängig. Allerdings war die vorangehende Passage ohne Sicherung ebenso fordernd (psychologisch). Für mich die Schlüsselstelle war der direkt an die gesicherte Querung anschliessende Aufschwung, wo man sich die besten Tritte selber suchen muss und der sehr ausgesetzt ist.

Der gesicherte Kamin und auch die Ketten und die Leiter am Schluss waren dann Peanuts. Nach dem Kamin geht's noch mal recht ausgesetzt weiter, bis man auf eine Anhöhe kommt, wo die Sache deutlich flacher wird. Ab hier ziemlich "einfach". Allerdings zieht sich die Sache insgesamt doch recht.

Der schwer gefürchtete Abstieg entpuppte sich dann als doch einfacher als gedacht.

Die Strälblatti sind gut begehbar, auch wenn nass. Nur gefroren ist es sicher lebensgefährlich.

Habe alleine in der Hütte übernachtet, super heimelig, sehr klein. Heute dann Aufstieg zur Rottalhütte und Abstieg nach Stechelberg.

Gruss
Thomas

kopfsalat hat gesagt: RE:Geschafft...!
Gesendet am 24. August 2017 um 08:23
Wäre es nicht einfacher, wenn du einen Bericht dazu schreiben würdest? Dann würde man deine Eindrücke und Erfahrungen auch leichter wiederfinden, wenn jemand eine Tour zur Silberhornhütte plant.

Wanderer82 hat gesagt: RE:Geschafft...!
Gesendet am 24. August 2017 um 10:17
Stimmt, kann ich machen.


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