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Gitschen 2513m



Der Gitschen (2513 m) ist vorallem vom Urnersee und der Axenstrasse sehr beeindruckend. Hier sieht man ihn nämlich von seiner Ostseite, die zweitausend Meter steil zum Urnersee abbricht. Auch gegen die anderen Seite ist er steil. Mit Felsbändern durchsetzte Grasflanken tragen den felsigen, charakteristischen Gipfelkopf, auch Gitschenschädel genannt. Gegen alle Seiten steil abbrechend ist er für den geübten Wanderer nur von Süden her zu erreichen.


Der Schädel des Gitschen (2513 m) von Süden; vor dem grasigen Gratturm rechts im Bild vereinigen sich Routen von der Musenalp und vom Rinderstöckli. Der Gratturm wird rechts in der Flanke auf einer auf dem Bild sichtbaren, guten Wegspur umgangen. Über den folgenden Grat gelangt man zu einer kleinen Felsstufe. Mit Hilfe eines Drahtseils steigt man dort einige Meter gegen die Westseite ab. Man kann auch direkt über den Grat absteigen. Über Geröll erreicht man einfach den Schädel des Gitschen. Am einfachsten steigt man in der Flanke auf, da muss man nur wenig Hand an den Fels legen. Anspruchsvoller und luftiger ist der Anstieg direkt der Gratschneide (II) nach, die gegen Osten mehrere hundert Meter senkrecht abbricht.


Routen


Es gibt zwei oft begangene Routen auf den Gitschen:

Von der Musenalp (T5-, EB); die Steilflanke nördlich des Chessel querend und den Firnbach, der den Chlitaler Firn entwässert überquerend, gelangt man bei P. 1989 in den Talkessel zwischen Chessel, Rot Gitschen und Gitschen. Hier zweigt der Weg zum Uri Rotstock (2928 m) ab. Gitschenbesteiger queren den Talgrund nach Osten und steigen durch ein auffälliges Couloir in die Nordwestflanke der Rot Gitschen - Gitschen-Kette ein. Nun folgt eine lange Querung in den Geröllhängen der gleichen Flanke. Solange noch Schnee liegt muss dringend von einer Begehung abgeraten werden! Nördlich von P. 2540 muss kurz eine Felsstufe einfach abgeklettert werden. Wenige Meter später kommt die Schlüsselstelle dieses Anstiegs. Ein ziemlich steiler Grataufschwung wird in der steilen und grasigen Ostabdachung umgangen. Gute Tritte vereinfachen diesen Abschnitt. Nun trifft die Route auf die Route vom Rinderstöckli. Für den Aufstieg über diese Route benötigt man gut drei Stunden.


Dieser Grataufschwung bildet die Schlüsselstelle auf der Musenalp-Route. Man steigt links in der grasigen Flanke ab. Gute Trittspuren - auch auf dem Bild sichtbar - erleichtern diesen Teil erheblich.


Vom Rinderstöckli (T5-, EB); nicht umsonst wird dieser Aufstieg oft als die schönste Wanderung der Urner Alpen bezeichnet. Die Querung in der wilden Ostflanke hoch über dem Urner See ist landschaftlich etwas vom Schönsten, was man sich vorstellen kann. Das Rinderstöckli (1944 m) ist am Schnellsten von der Gietisflue erreichbar. Von dieser hervorspringenden Weidekuppe auf der Krete, die sich vom Gipfelfelskopf nach Norden hinunterzieht, folgt man blauweissen Pflöcken und Markierungen zu einer Schulter unter dem Gipfelkopf auf ca. 2200 m. Nun quert ein guter Weg die Ostflanke unter der senkrechten Gipfelwand. Am nordöstlichen Rand des Vorder Gämschfeld gewinnt man durch eine steile Mulde die Grathöhe. Hier kommt der Weg mit der Route von der Musenalp zusammen. Für den Aufstieg über diese Route benötigt man gut drei Stunden von der Gietisflue. Man kann den Gipfel auch vom Urner See her angehen. Für Berggänger aus dem Schweizer Mittelland bietet sich dazu der Anstieg zum Rinderstöckli von Flüelen (435 m) über Bolzbach und das Gigental an.


Traumhaft - Querung in der Ostflanke auf der Rinderstöckliroute hoch über dem Urner See.


Des weiteren gibt es auch eine anspruchsvollere Route in der Ostflanke (BG). Sie trifft bei der Querung in der Ostflanke mit dem Anstieg über das Rinderstöckli zusammen.

Die Ostwand des Gipfelkopfs ist mit einer Kletterroute erschlossen, die in Folge des langen Zustiegs wohl ziemlich selten begangen wird.

Am südlichen Ende der Gipfelkopf-Ostwand gibt es einige recht oft genützte Biwakplätze.