Saint Kitts and Nevis



Der nur 269km² grosse föderale Kleinstaat Sankt Kitts und Nevis gehört zu den Inseln über dem Winde, der grössten Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik. Er ist einer der zwölf kleinsten unabhängigen Länder der Welt und hat lediglich 56000 Einwohner. Die Hauptinsel ist Sankt Kitts mit 168km² die durch einen 3km breiten Kanal im Süden von der kleineren Insel Nevis (93km²) getrennt ist. Zwischen den beiden Inseln liegt das drittgrösste Eiland Booby Island. Etwas weiter entfernte Nachbarinseln sind im Osten das eigenständige Antigua und Barbuda, im Südosten Montserrat (GB), im Nordwesten Sint Eustatius (NL) und im Norden Saint-Barthélemy (F).

Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs, wobei das 80km•16km, von Nordwest nach Südost verlaufende Sankt Kitts viel älter ist. Die Insel entstand schon vor 5•10⁷ Jahren im Miozän. Das Landesinnere von Sankt Kitts besteht aus drei Vulkangruppen die voneinander durch tiefe Schluchten getrennt sind. Die Nordwestliche Gebirgsgruppe beherbergt auch den Landeshöhepunkt Mount Liamuiga (1156m). Die Fast kreisrunde Insel Nevis hat einen Durchmesser von zirka 10km und ist viel jünger als Sankt Kitts, sie entstand im Pliozän vor 3,45•10⁶ Jahren. Der höchste Berg von Nevis ist der 985m hohe Schichtvulkan Nevis Peak. Die Hauptstadt in Basseterre mit 13000 Einwohner auf Sankt Kitts während der zweitgrösste Ort des Landes Charlestown mit lediglich 1700 Einwohner das Zentrum der Insel Nevis ist.

Der Kleinstaat hat ein heisses, tropisches Klima welches allerdings durch Passatwinde gemildert wird. Durch die Winde fallen an den Berghängen ganzjährig auch grosse Niederschlagsmengen. Besonders in den Küstenregionen ist von Januar bis April Trockenzeit und die Regenzeit dauert von Mai bis August. Der Herbst ist ebenfalls oft regnerisch und es können zerstörende Wirbelstürme über die Inseln fegen. Das Landesinnere ist oberhalb zirka 250m meistens von dichtem Regenwald überwachsen und nahezu unbewohnt, Siedlungen und Landwirtschaft breiten sich meistens nur im Küstenstreifen aus.

Die Inseln wurden 1493 von Christoph Kolumbus entseckt, aber erst im 17. Jahrhundert von britischen Kolonialisten besiedelt. Nach Streit mit Frankreich wurde das Land 1783 endgültig eine britische Kolonie. 1967 erlangte das Land Autonomie und erklärte sich schliesslich am 19.9.1983 unabhängig. Die Haupteinnahmequelle von Sankt Kitts und Nevis ist der Tourismus, so besuchen jährlich über 200000, meist US-Amerikaner, das kleine Land. Die Landessprache ist Englisch und die Währung der Ostkaribische Dollar, allerdings gilt der US-Dollar als gleichwertiges Zahlungsmittel.