Le Pouce (812 m) - einer der leichteren Achthunderter


Publiziert von dulac , 16. Dezember 2014 um 02:30.

Region: Welt » Mauritius
Tour Datum: 2 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 420 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Bus aus fast allen Teilen der Insel
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus nach/von Port Louis
Kartennummer:IGN Mauritius 1:100.000 - Ausgabe 4 (2001) letzte in 2014 verfügbare Ausgabe

Wenn man vom Norden der Insel nach Süden blickt, fallen vor allem 2 Gipfel ins Auge: Zur Linken der Pieter-Both, zuoberst nicht einfach eine Spitze als Gipfel, sondern ein kugelförmiger Fels, bei dessen Anblick vor allem verwundert, dass er noch nicht längst heruntergekullert ist.

 

Und zur Rechten die kecke Spitze des Le Pouce (der Daumen). Beide steil im Gipfelbereich. Doch während beim Pieter-Both selbst der Aufstieg bis zur Schulter unterhalb der Kugel gemeinhin als sehr schwierig bewertet wird und der Aufstieg zum Gipfel Kletterern vorbehalten bleibt, ist Le Pouce trotz seiner steilen Gipfelflanke und einiger weniger, leichten Kraxelstellen kaum mehr als ein T2. Technisch zumindest. Die tatsächlichen Schwierigkeiten liegen denn auch mehr in den hohen Temperaturen und bei der zumindest beim Einstieg nicht ganz trivialen Wegfindung, es sei denn ….

doch dazu später mehr.

 

Doch wie auch immer, „der Daumen“ zeigt nach Oben – ein positives Vorzeichen also für den heutigen Tag!

 

Mit dem Bus am Morgen von Norden her angereist beginnt die Wanderung für mich also am Busbahnhof, genauer gesagt am nördlicheren der beiden. Um die Busse und am nahegelegenen Markt jetzt und wohl auch den ganzen restlichen Tag über ein einziges Gewimmel und Gewusel.

 

Von hier steuert man nun eine der breiten, nach Südosten führenden und dabei ansteigenden Verkehrsachsen an bis ans obere südliche Ende des als Orientierungspunkt sehr gut geeigneten Champ de Mars (Marsfeld). Gegen Ende also die Rue Felix de Valois hinauf bis zur Kreuzung mit dem Boulevard Victoria.

 

Von hier hatte ich ursprünglich vorgehabt, geradeaus weiterzugehen, um zu dem zumindest auf der IGN-Karte verzeichneten Rundweg durch das Tal (Vallée du Pouce) zu gelangen.

 

„hatte ich vorgehabt“ hätte nicht einige Tage zuvor, als ich den Einstieg in Port Louis schon mal ein wenig vorab erkundete, ein Einheimischer von diesem Weg als „sehr schwierig“ ab- und zu einer Alternative zugeraten.

 

Und tatsächlich, auch entsprechend der Karte lag es nahe, stattdessen über die andere, südliche Talseite einzusteigen, da sich dort auch der Abzweig zum Gipfel befindet.

 

Auch dafür war die bereits zuvor erwähnte Kreuzung entsprechend dieser Voraberkundung bestens als Ausgangs- und Orientierungspunkt geeignet. Einige Zeit später, wo sich der weitere Wegverlauf auf der Karte zwar noch deutlich erkennen liess, war dies in der Realität dann tatsächlich um Einiges schwieriger. Insbesondere auch da der zu erreichende „Fahrweg“ kaum als solcher in Erscheinung trat und allerhöchstens noch als Track für 4x4 durchgehen konnte. Ich war zunächst im Zweifel, suchte zunächst noch etwas weiter, geriet dabei auch an den Rand einer Wellblechsiedlung, kehrte von dort wieder um und folgte dann doch der groben Spur, zumindest führte sie ja in die gewünschte Richtung.

 

Nach einer Stunde ab dem Champ de Mars war dann auch tatsächlich die Abzweigung zum Gipfel - Croisée Port Louis auf der Infotafel - erreicht und zugleich ein markierter Steig. Obwohl, von hier bis zur Goat Junction wäre eine durchgehende Markierung völlig unnötig gewesen, führt der Steig doch durch Buschwerk, über weite Strecken so dicht zuge- und überwachsen, dass er wie Tunnel wirkt.

 

Eine halbe Stunde dauerte dieser Aufstieg bis zur Goat Junction auf 550 m. Dass ich dabei 270 hm überwunden habe, scheint mir im Nachhinein kaum mehr vorstellbar, so schweisstreibend war diese Etappe durch das dichte Buschwerk, in dem sich kein Lüftchen regte.

 

Besser wurde es erst als mit der Goat Junction auch der Grat zwischen dem Pouce und dem Snail Rock erreicht war. Jetzt folgt erst einmal ein fast ebenes Wegstück, auf dem zu dem anderen, südlicheren, vom Guiby Peak verlaufenden Grat gequert wird.

 

Hier findet man nun einiges an Wegspuren. Doch der weitere Aufstieg liegt auf der Hand. Und dann taucht auch wieder eine Markierung auf, allerdings andersfarbig als die bisherige.

 

Schliesslich noch der steile Schlussaufstieg und nach gut einer Dreiviertelstunde ab Goat Junction ist auch der Gipfel erreicht.

 

Fast die gesamte Insel ist von hier zu überblicken. Immer wieder besonders beeindruckend der Pieter-Both am anderen Ende des Bergzug, gerade einmal 3 bis 4 Kilometer entfernt. Auffallend auch über wie viele andere, weniger bekannte doch ebenfalls in ihrer Erscheinung aus dem gewohnten Rahmen fallende Berge Mauritius verfügt.

 

Eine Stunde hatte ich ihn für mich, den Gipfel. Dass mittlerweile Wolken aufgezogen waren, war auch eine glückliche Fügung, denn sonst wäre es hier ohne Schatten so lange kaum auszuhalten gewesen.

 

Dann war es jedoch Zeit wieder abzusteigen: Der Weg hinab nach Moka war unschwer zu finden. Nicht zuletzt gilt er doch auch als leichtester Aufstieg. Rasch führt er nach unten. Am Ende dann sogar auf einem asphaltiertem Fahrweg.

 

Am Ende bei Roselyn Cottage angekommen dann sogar noch eine detaillierte Info-Tafel, aus der man entnehmen kann, dass die Überschreitung von Port Louis nach Moka von der Junior Chamber International Port Louis angelegt worden ist, die Streckenlänge im Detail, die unterschiedliche Markierung für Überschreitung bzw. Gipfelbesteigung, und dass es am anderen Ende in Port Louis eine vergleichbare Info-Tafel gäbe.

 

Es wäre demnach also doch richtiger gewesen, die ursprünglich geplante Variante in Angriff zu nehmen.

 

Für mich kommt diese Info nun freilich zu spät, doch alle anderen, die diesen Bericht noch lesen, können davon noch profitieren.

 

In Roselyn Cottage hatte ich dennoch Glück: nach nur wenigen Minuten Wartezeit kam auch schon ein Bus, der mich zurück nach Port Louis brachte.

 

 

Noch einige Anmerkungen:

 

„Le Pouce“ auf Google Maps ist definitiv an der falschen Stelle eingetragen; der Wegpunkt auf hikr ist dagegen korrekt.

 

Ein GPS-Track für den markierten Trail von Port Louis zum Roselyn Cottage bei Moka findet sich u.a. [http://www.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=1340767 hier]

 

Wer weitere Wandermöglichkeiten auf Mauritius speziell mit GPS-Tracks sucht, kann sich [http://www.wikiloc.com/trails/hiking/mauritius hier] einmal umsehen.


Tourengänger: dulac


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

9 Nov 18
Ausflug in Port Louis · rihu

Kommentar hinzufügen»