Panoramapfeiler am Kressenberg

2 Tage bei herrlichem Herbstwetter mit Erhard am Prielschutzhaus. Zustieg Freitagabend bei Regen. In Rekordzeit laufen wir aufs Prielschutzhaus. Wir können nicht glauben, dass es am nächsten Morgen schön sein soll. Aber der Wetterbericht hält was er verspricht.
Samstagfrüh scheint die Sonne, es ist warm und windstill. Wir entscheiden uns für eine Neutour vom Hüttenwirt am Kressenberg, den Panoramapfeiler. Der Name ist etwas irreführend. Es handelt sich jedenfalls nicht um einen Pfeiler. Die Schwierigkeitsbewertung einiger Seillängen mit 4 ist wohl etwas zu hoch. Meist führt die sehr gut abgesicherte Route durch 2er- und 3er-Gelände. Es ist wohl eine ideale Übungstour für Alpineinsteiger. Eine SL ist dafür wohl schwerer als 4, leicht überhängend, ein kraftiger Zug, man muss voll anreissen. Die passt irgendwie nicht zum sonstigen Charakter der Tour.

Beim Zustieg zum Kressenberg verkoffern wir uns massiv und kommen auf einen Pfad, der wohl vom Tal hinaufführt. Dennoch landen wir Stunden später beim Kressenberg. Der Einstieg ist dann leicht zu finden.
Der Abstieg ist nicht unanspruchsvoll. Dafür sollte man etwas alpine Erfahrung mitbringen. Abklettern mit Stellen 1-2, viel Schotter, und dann folgen einige sehr ausgesetzte, tw. überhängende Abseillängen.
Wir sind der Empfehlung des Hüttenwirtes nachgekommen. "Mit einem 50er-Halbseil kommt´s genau auf den Absatz, dann noch einmal abseilen." Auf dem Foto ist gut zu sehen, dass es sich wirklich haarscharf ausgegangen ist. Das Seil hätte keine 20cm kürzer sein dürfen. Also besser schön brav alle Abseilstellen benutzen oder mit einem 60er-Halbseil bis zum markanten Absatz.

Fazit: Sehr gesuchte, inhomogene Route, üppig abgesichert.