Snota in Trollheimen


Publiziert von Jonas , 26. September 2014 um 23:12.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:26 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1330 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto
Unterkunftmöglichkeiten:In der Nähe des Parkplatzes befindet sich die DNT Hütte Vindølbua, ausserdem könnte es als Überschreitung zur Trollheimhytta durchgeführt werden.

Dies ist wohl der kürzeste und schnellste Weg um Snota - einen bekannten Aussichtsberg in Trollheimen - zu besteigen. Der markierte Wanderweg kommt von Osten her und ist relativ lange. Wir nehmen eine alternative Route von Nordwesten. Wir fahren ins Vindøldalen, erst mit dem Auto, dann mit dem Fahrrad. Der verbleibende Weg auf den Gipfel ist nur noch ca. 7 km lang und führt grösstenteils weglos über Schotter und Steine, allerdings ohne grössere technische Schwierigkeiten. Für den Abstieg wählen wir eine etwas längere, dafür landschaftlich sehr eindrückliche und auch spannendere Variante, welche den Gipfel südlich umrundet. Diese Variante bietet sich für alle an, die gerne ihren Weg selber suchend von Fels zu Fels springen.

Freitagabend fahren wir mit dem Auto von Trondheim über Rindal ins Vindøldalen. Die Abzweigung ins Vindøldalen ist kurz nach Røv und ist ausgeschildert. Wie hier in Norwegen typisch, handelt es sich bei der folgenden Strasse um eine gebührenpflichtige Privatstrasse (bomveg). Bezahlt wird an einem unbemannten Holzunterstand mit Grasdach. Anstelle der üblichen Papiercouverts hat es hier aber tatsächlich ein modernes Bezahlterminal, welches Karten akzeptiert. Richtig modern. Der Strasse folgen wir bis zur Barriere, diese liegt etwa 11 km im Tal auf der Höhe von Pebua. Mittlerweilen ist es kurz vor Mitternacht, deshalb suchen wir uns mit dem Schlafsack ein weiches Plätzchen im Moor und ruhen uns für den folgenden Tag aus.

Um halb acht geht es los, wir fahren gemütlich mit den mitgebrachten Velos weiter ins Tal hinein. Nach cirka 8 km führt der Feldweg in den Wald, wird steiniger und steiler. Wir stellen die Velos hinter einem Fels ab und gehen zu Fuss weiter bergaufwärts bis zum Vassdalsvatnet. Hier verlassen wir den Weg und steigen über Schotter und durch niedrige Büsche direkt nach Osten die Bergflanke hoch, immer der Nase nach und ungefähr auf Punkt 1144 zuhaltend. Von da folgt unsere Route dem steinigen, teilweise sehr breiten Rücken. Eindrücklich wie der Rücken auf der Westseite abrupt abbricht. Den Vorgipfel 1562 umgehen wir westlich und kommen auf einen Sattel mit einem See. Hier kommt die Wanderroute von Osten her hoch. Wir gehen über Schotter direkt den breiten Rücken hoch und finden den Weg linkshaltend. Nun einfach dem Weg folgend über den flachen, breiten und steinigen Rücken zum Gipfel. Vor dem Gipfelplateau fragen wir uns noch wo der Gipfel ist, alles sieht flach und gleich hoch aus. Doch der Gipfel ist nicht zu verfehlen: eine grosse Steinpyramide ganz am Ende des Plateaus und ausserdem ist der Gipfel nur von Norden her flach, die anderen Seiten sind sehr steil abfallend. Wunderschöne Aussicht runter auf den Gletscher im Osten, aber vorallem Richtung Süden zur Trollheimshytte und generell über ganz Trollheimen. Gegen Norden kann der Atlantik am Horizont erahnt werden.

Den Abstieg beginnen wir kurz vor Mittag. Wir steigen ab bis zum Sattel, wo wir den Wanderweg getroffen haben und verlassen nun unsere Aufstiegsroute und folgen dem markierten Wanderweg. Ein Firnfeld muss da traversiert werden, bei uns war das kein Problem, es hatte Spuren und wir fühlten uns auch mit Turnschuhen sicher. Teilweise kann das aber auch blank sein. Da wo der Wanderweg den Punkt 1270 umrundet (Weg macht grosse Linkskurve und geht dann nordwestlich einen Hang runter) verlassen wir den Weg wieder und halten nach Südwesten, zwischen den kleinen Seen durch direkt auf den grösseren See auf 1166 m zu. Die Route ist eigentlich relativ einfach zu finden aber es hat keinen Weg und keine Wegspuren, ausserdem gibt es einige steile Passagen, die aber meistens mit guter Wegwahl umgangen werden können. Entlang dem Ostufer umgehen wir den See auf 1166, hier hat es eine etwas mühsame Passage mit einem kleinen Felsband. Die einfachste Querung fanden wir in der Nähe des Ufers. Danach immer weiter, das Geröll wird gröber und gröber und man muss sich den Weg zwischen oder über grosse Felsblöcke suchen. Von der Südspitze des Sees auf 1166 m geht es (in leichtem Bogen nach Süden) auf die Fläche mit den kleinen Seen südwestlich und dann westlich von Snota. Von Punkt 1252 nördlich haltend in die Westflanke von Snota queren und dann der Falllinie nach alles runter bis zum Vassdalsvatnet.

Kurz vor dem See fielen uns orange Punkte im Gras auf, wir schauten genauer hin und entdeckten Unmengen von Multer! Multer sind ein beerenartiges Gewächs, welches vorallem in Nordeuropa vorkommt. Sie sehen aus wie wässrige, orange Himbeeren, wachsen aber einzeln aus dem Boden. Eine wahre Delikatesse und hier sind wir in einen riesigen Delikatessenladen geraten. Wir machen Pause und füllen uns die Bäuche mit dieser süss-bitteren Köstlichkeit. Gut gestärkt baden wir im See und nehmen noch die letzten Kilometer bis zu unseren Velos unter die Füsse und dann mit Schuss bis zum Auto.

Anmerkungen:
Im Nebel ist diese Tour nur Navigationsexperten zu empfehlen.
Gegenrichtung ist auch gut möglich.

Material:
Velo, am besten Mountain Bike (verkürzt die Wanderung gesamthaft um 16 km (!))

Nützliche Links:
Karte mit Wanderwegen und Hütten vom DNT (norwegischer Bergklub):
http://ut.no/kart/
Offizielle topographische Karten von Norwegen (freizugänglich):
http://www.norgeskart.no/#12/199046/6984104
Installiere die offizielle Norwegenkarte auf dein SmartPhone (legal von statkart)
http://www.statkart.no/Documents/Kart/Gratis%20illustrasjonskart/Brukerveiledning_n50_kartdata.pdf

Tourengänger: Jonas


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