Xınalıq


Publiziert von pika8x14 , 7. November 2014 um 01:05.

Region: Welt » Azerbaijan
Tour Datum:22 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AZ 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:18.08.2014: Xınalıq - nördliche Ausläufer des Xınalıq Dağı (ca. 2.100m), Rundgang durch den Ort. 22.08.2014: Xınalıq - nordnordöstliche Ausläufer des Xınalıq Dağı (ca. 2.850 m),
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw über Quba nach Xınalıq. Die Straße ist fast durchgehend asphaltiert, stellenweise jedoch auch holprig und sehr schmal.
Kartennummer:ГЕНЕРАЛЬНЫЙ ШТАБ 1:100 000, K-39-97(sowjetische Generalstabskarte)

Zu den interessantesten Tourenzielen in Aserbaidschan gehört zweifellos


Xınalıq.

Am Rande eines langen, abgeschiedenen Hochtals im Kaukasus erstreckt sich das Dorf über einen Hügel bis in etwa 2.200 Meter Höhe. Mit einer Geschichte von ca. 5.000 Jahren gehört Xınalıq zu den ältesten kontinuierlich bewohnten Orten weltweit. Viele der ungefähr 2.000 Einwohner sprechen neben Aserbaidschanisch, Lesgisch oder Russisch offenbar noch eine eigene, ursprüngliche Sprache - „Chinalugisch“.

Ein Besuch von Xınalıq lohnt sich also nicht nur wegen der wirklich grandiosen Landschaft - auch der Ort selbst ist mit seinen Besonderheiten einen Ausflug wert.

Noch scheint die Zahl der Touristen „übersichtlich“ zu sein, obwohl Xınalıq mittlerweile von Quba aus auch per Auto zu erreichen ist. Die schmale Straße führt dabei anfangs durch schöne Waldstücke, später passiert man beeindruckende Schluchten des Flusses Qudyalçay und windet sich immer wieder an steilen Bergflanken entlang.


Wir besuchen Xınalıq mehrmals:

So ist der Ort Ausgangs- und Endpunkt für unsere Tour auf den *Bazardüzü (4.466 m). Am 13. August erkunden wir deshalb erstmals das Dorf, am 15. und 16. August brechen wir von hier aus zum höchsten Berg Aserbaidschans auf bzw. kehren von dort zurück.

Zwei Tage danach begeben wir uns erneut nach Xınalıq. Bereits auf der Anfahrt legen wir einige Zwischenstopps ein - in der tiefen Schlucht des Qudyalçay und bei den kleinen Orten Cek, Qalayxudat und Bostankeş. In Xınalıq selbst geht’s dann erst einmal ins „Unterdorf“. Hier überschreiten wir das kleine, etwa aus Norden kommende Flüsschen und kurz darauf auch den Qudyalçay auf einer Brücke (ca. 1.980 m). Anschließend steigen wir noch ein Stück den unmittelbar südlich gelegenen Hang (bis 2.100 m) hinauf, um so eine bessere Aussicht zu bekommen.

Am Nachmittag schlendern wir dann ausgiebig durch den Ort. Neben einigen „Errungenschaften der Neuzeit“ gibt’s viel „Traditionelles“ zu sehen: An den kleinen, meist betagten Häusern lagert Viehdung als Brennstoff, alte Waschrinnen warten auf den nächsten Einsatz, …

Verschiedenstes Geflügel tummelt sich auf den Wegen, und natürlich begegnen wir zahlreichen, meist sehr freundlichen Einheimischen. Hier und da wechseln wir einige Worte (auf Russisch), und auch eine größere Feierlichkeit können wir noch bestaunen. Nach einem kurzen Abstecher auf den nördlich des Dorfs gelegenen Hügel nehmen wir vorerst Abschied.

Vier Tage später, am 22.08.2014 sind wir zurück in Xınalıq. Dieses Mal möchten wir etwas höher hinaus - vor allem zur weiteren Akklimatisierung für bevorstehende *Touren im Iran. Also schlendern wir auf bereits bekanntem Weg wieder hinunter zum Qudyalçay und queren diesen über die Brücke. Nun folgen wir weiter einem Pfad und durchschreiten das östlich gelegene Flusstal. Von dort steigen wir stetig bergan - über die nordnordöstlichen Ausläufer des Xınalıq Dağı (3.713 m). Ob dieser Berg ohne spezielle Genehmigungen bestiegen werden kann, ist uns nicht klar. Lange müssen wir darüber allerdings nicht nachdenken, denn bald erreicht uns das - in dieser Woche leider übliche - Gewitter. Auf 2.850 m kriechen wir deshalb erst einmal in den Biwacksack. Aus einer Geländemulde beobachten wir, wie um uns herum die Welt untergeht …

Tatsächlich gibt es stellenweise starke Regen-, Graupel- und Schneeschauer. Unser „romantisches Plätzchen“ bleibt zwar - bis auf wenige Tropfen - verschont, an einen weiteren Aufstieg ist allerdings nicht mehr zu denken.

Also dackeln wir wieder die etwa 900 Höhenmeter talwärts, hier und da ist der steile Hang nun ziemlich rutschig. Nachdem uns zwischendurch sämtliche Hütehunde wohlgesonnen sind und wir den Qudyalçay auf der Brücke überschritten haben, wartet noch eine „Überraschung“ auf uns: Das kleine - vor wenigen Stunden noch friedlich vor-sich-hin-plätschernde - Nebenflüsschen ist nach dem Unwetter in den Bergen nun ein mittelprächtiger Strom.

Wir suchen eine Weile nach einem halbwegs guten Weg durch die braunen Fluten. Wirklich fündig werden wir aber nicht. Und das erkennen wohl auch die - von den Vortagen bereits bekannten - Einheimischen jenseits des Flusses: Man schickt man uns zwei Pferde - na prima …

Dass wir unser bisheriges Leben eher nicht auf einem Pferderücken verbracht haben, wird dann auch schnell offensichtlich. Freundlicherweise werfen uns die Gäule aber erst am anderen Ufer ab. Dummerweise vergessen wir in der Aufregung, bei den Pferden die Zustimmung zur Fotoveröffentlichung einzuholen. So gibt es leider keine Bilder vom grazilen Ritt ;-).

Auch auf der Rückfahrt wird’s noch einmal kurz spannend: Ein kleinerer Erdrutsch hat die Straße unweit von Xınalıq verschüttet. Das scheint aber öfter vorzukommen, denn das erforderliche Gerät ist schnell vor Ort und behebt den Schaden zügig.


pika8x14 sind heute: A. + A. 

Tourengänger: pika8x14


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Geodaten
 22852.kml 18.08.2014: Xınalıq - nördliche Ausläufer des Xınalıq Dağı (ca. 2.100m)
 22853.kml 18.08.2014: Rundgang durch Xınalıq
 22854.kml 22.08.2014: Xınalıq - nordnordöstliche Ausläufer des Xınalıq Dağı (ca. 2.850 m)

Galerie


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Xinaliq walk · detlefpalm

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