Demoiselles Coiffées - Feenkamine

Wie üblich in diesem Sommer legt das Wetter nach einem schönen Tag eine Verschnaufpause ein, um die Niederschlagsmenge konstant hoch zu halten. Die Feenkamine am Lac du Serre-Poncon haben wir zwar schon vor einigen Jahren mal besucht, diesmal begnügen wir uns aber nicht mit dem offiziellen Weg, der eine Sackgasse am Fuße der Damen entlang darstellt. Am Ende des felsigen Treppensteigs gehen wir den steilen Pfad Richtung Osten weiter.

Man kommt dadurch den Demoiselles wesentlich näher, als in den Fotostopps mit Infotafel. Die seltsamen Gebilde sind durch Erosion entstanden, die die weiche Umgebung von dem harten Gestein abgespült hat, das nun als Haube für die Damen fungiert. Ähnliches findet man ja z.B. im Tuffstein von Kappadokien in der Türkei.

Nicht nur der Mörgel, auch der Steig ist recht bröselig, ein vorsichtiger Tritt ist ratsam, zuweilen geht's recht stramm bergauf. Die Kamine sind tabu für jegliche Besteigung, das versteht sich von selbst. Je näher man den Feen kommt, desto weniger vertrauenserweckend erweist sich deren Statik.

Wer den Tagesausflug noch abrunden möchte, der sollte sich etwas die Beine im nahegelegenen Sauze-du-Lac vertreten (Village fleuri, Rundtour vom Parkplatz am Aussichtspunkt), Dorf und Seeblick sind wirklich zu empfehlen. Und dann gibt's noch die Abbey de Boscodon aus dem 12. Jahrhundert, die man als Abstecher von der N94 4km östlich von Savines-le-Lac erreicht. Eine Führung dort kostet sehr wenig Geld (6 €), setzt aber ausgezeichnete Französischkenntnisse voraus (die ich nicht habe) und das Wichtigste: Man braucht jede Menge Zeit, wir haben dann nach zwei Stunden das Handtuch geworfen, da war die Dame wahrscheinlich erst bei der Hälfte ihres Vortrages angelangt.