Dundret

In der Nähe der traditionsreichen Erzbergbaustadt Gällivare nördlich des Polarkreises in Schweden, findet man in dem hier relativ flachen Teil Lapplands eine deutliche Erhebung, den Dundret. Dieser Berg ist weithin sichtbar und ist Naturschutzgebiet und Skigebiet gleichermassen. Das verwundert schon etwas, aber man kann die das Skiareal weitestgehend meiden.

Wir starten direkt am Ortsausgang von Gällivare, an der Straße Richtung Jokkmokk. Bis diese nach links unterquert werden muss, gibt es einen großzügigen Fussgänger/Radweg an dieser Straße. Wir nutzen diese Gelegenheit und machen einen Abstecher zum nördlichsten Schloss in Schweden. Dieser imposante Bau ist Ende des 19. Jahjrhunderts hier errichtet worden und wird heute als Hotel genutzt.

Nach Unterquerung der Straße geht es mehr oder wenig aufwärts über Fahrwege, Skipisten und Wanderwegen. Man hat hier verschiedene Möglichkeiten in die Gipfelregion des Dundret zu gelangen. Wenn man dann oben auf dem offenen plateauähnlichem Gelände steht, kann man sich an mehreren Gipfeln orientieren. Wir halten uns an die Richtung des Gipfels mit den Antennenanlagen. In diese Richtung ist auch ein Weg zu finden. Dieser endet vorerst an einer asphaltierten Straße, auf der man sogar bis zum Antennegipfel fahren könnte. Wir sind angesichts des Naturschutzgebietes darüber etwas verwundert. Glücklicherweise machen hier wenige Ausflügler davon Gebrauch. Die meisten Besucher kommen tatsächlich hierer zu Fuss aus den Talorten. Wir wenden uns an der Straße nach rechts auf den Kamm und gelangen so zu dem höchsten Punkt des Dundret. Dort steht eine Schutzhütte und ein offener Unterstand mit WC-Häusschen. Die Schutzhütte ist leider geschlossen und hat nur an Wochenenden in der Wintersaison offen. Wir kommen hier oben ins Gespräch mit einer Einheimischen, die einen Schlüssel zu dieser Schutzhütte hat. Und als sie erfährt, dass wir Ausländer sind, dürfen wir uns ehrenhalber in das Hüttenbuch eintragen.

Da der Dundret hier weithin der höchste Punkt ist, schaut man von hier oben auf eine flache Wald- und Seenlandschaft mit wenigen Landmarken. Der Blick fällt dabei nicht nur auf die Doppelstadt Gällivare/Malmberget die schon bessere Zeiten gesehen hat, sondern auch auf diverse nicht ganz unumstrittene Tagebauaktivitäten. Trotzdem dominieren aber die Wald- und Moorlandschaften, besonders des westlich gelegenen Muddus-Nationalparkes.

Wir wandern gemütlich weiter in der Kammregion Richtung Västtoppen. Hier hat man wieder einen sehr guten Ausblick auf Gällivare und die an diese Stadt grenzende Seenlandschaft. Von hier aus wenden wir uns wieder nach Osten bergabwärts, überqueren die Sträße und halten uns Richtung Gällivare. Nach passieren des Waldgürtels gelangen wir ähnlich dem Aufstieg zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Diese Tour beinhaltet keinerlei schwierige oder ausgesetzte Wegpassagen. Man sollte nur bei ausgesprochenem Sommerwetter im Waldgürtel die Angriffslustigkeit der skandinavischen Plagegeister mit einkalkulieren.