Für einmal "einsam" Klettern in den Tannheimern - Östl. Zwerchwand (Linie 2005)


Publiziert von simba , 17. Mai 2014 um 12:54.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 Mai 2014
Klettern Schwierigkeit: VI- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Schon oft war ich beim Klettern in den Tannheimern, selten - wenn nicht sogar noch nie - war es so ruhig hier heroben. Es bedarf wohl schon starker Regenfälle am Vortag und instabilen Wetters an sich, um diese Ruhe an diesem "Hotspot" zu veranlassen. Zwar waren schon einige Leute unterwegs - vor allem morgens war die Rote Flüh gut bevölkert. Der Andrang in den Kletterrouten hielt sich aber für einen Wochenendtag im Mai in noch nie gesehenen Grenzen und dank der Verteilung der Anwärter auf die verschiedenen Wände kam beinahe ein Gefühl der Einsamkeit auf.

Nachdem das Kaminsystem der eigentlich geplanten Direkten Südwand der Roten Flüh eher einem Abwassersystem glich, "gaben" wir uns alternativ mit einer der alpinen Sportkletterrouten an der Östlichen Zwerchwand "zufrieden". Nach einer schrofigen, erdigen, brüchigen und von der Linienführung seltsamen ersten Seillänge (bähhh), bietet die "Linie 2005" vier SL gute Kletterei bei bester Absicherung und gutem Fels. Einzig die allgegenwärtige Nässe sorgte teilweise für einen verstärkten Adrenalinausstoß. Die Schlüsselstelle (eine grds. wunderbare Lochplatte in der 3. SL) bot schöne Züge von einem wassergefüllten und in den Ärmel entwässernden Loch zum anderen - wahrlich ein Vergnügen, das man nicht jeden Tag genießt ;)

Das dreimalige Abseilen (per Fixseil 10 Meter nach links zur ersten Abseilstelle) gestaltete sich angenehm und zügig. Einzig die letzte Abseillänge ist ziemlich steinschlaggefährdet - hier sollte man den Bereich in der engen Schlucht (Gelände T5) möglichst verlassen habe, bevor der nächste abseilt.

Nach einer ausgiebigen Pause an unserem steinschlaggeschützten Rucksackdepot hängten wir am Gimpel-Vorbau noch die Routen "Zeit zum Klicken" und "Zeit zum Fädeln" an. Mit dem am späten Nachmittag aufziehenden Nieselregen verzogen sich auch noch die letzten anderen Menschen aus dem Gimpelkar und wir konnten uns in Ruhe um die aufmüpfigen und aus der Hand fressenden Dohlen kümmern und unseren Abstieg mitten durch eine ziemlich unbeeindruckte Gemsenherde antreten.

Tourengänger: simba


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