UNESCO-Weltkulturerbe - Padua


Publiziert von PStraub , 31. März 2014 um 21:12.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:27 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 1 Tage

Der Botanische Garten von Padua (Orto Botanico) wurde 1997 in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen. 1545 gegründet, ist er der erste und älteste botanische Garten der Welt, der sich noch immer an seinem ursprünglichen Ort befindet. 

Noch viel älter ist die Stadt selber: Padua ist eine der ältesten Siedlungen Italiens. Schon zur Keltenzeit bedeutend, wurde es unter den Römern als Patavium zu einer der wichtigsten und reichsten Handelsstädte des römischen Reiches. 
Davon ist praktisch nichts erhalten: Der Langobarde Agilulf liess die Stadt 601 aus Rache für einen Aufstand dem Erdboden gleich machen.
 
Immer wieder zerstört und immer wieder aufgebaut, sollte die Stadt im 16. Jhd. zur uneinnehmbaren Festung gemacht werden. Eine gewaltige Stadtmauer wurde hochgezogen. Von den verschiedenen Mauerringen sind noch viele Teilstücke und einige Tore erhalten.
 
Das mittelalterliche Stadtgebiet, so zwischen Giardini dell'Arena und Prato della Valle, ist zu Fuss angenehm zu erkunden und viele Strassen sind verkehrsberuhigt oder so schmal, dass nur durchfährt, wer muss.
 
Hier sind auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu finden, allen voran die Basilica di Sant’Antonio mit seinem (= St. Antonius von Padua) Grabmal, eines der nur acht internationalen Heiligtümern. Wie bei vielen alte Kirchen wurde das Schiff durch barocke Einbauten nachhaltig verändert, doch der ganze Chor ist (noch oder wieder) hochgotisch und die Fassade dürfte noch weitgehend in der ursprünglichen spätromanischen Gestaltung erhalten sein.
 
Verglichen damit ist der Dom Santa Marie Assunta - innen - von beeindruckender Scheusslichkeit.
Daran angebaut steht das Baptisterium von 1260 mit Fresken von Menabuoi. Die Kuppel ist in byzantinischer Manier mit einer Darstellung des Christus Pantokrator (Allherrscher) ausgemalt.
 
Zwischen der Piazza dei Frutti und der Piazza delle Erbe, wo heute noch täglich Marktbetrieb herrscht, steht der Palazzo della Ragione (ab 1218) mit seinem gewaltigen Saal. Die Konstruktion der Holzdecke ist ein Höhepunkt spätmittelalterlicher Zimmermannskunst. 
 
Der Prato della Valle soll nach dem Roten Platz in Moskau und dem Place de la Concorde in Paris der drittgrößte Stadtplatz Europas sein. Seine steingewordenen Padovaner sind eher Geschmackssache, aber er ist ein günstiger Ausgangspunkt, von wo man den Orto Botanico, Sant’Antonio und die Basilika Santa Giustina schnell erreichen kann. Letztere, ein recht heller Renaissance-Bau, ist wieder Sitz einer Benediktiner-Abtei. 
 
Die Universität Padua, 1222 gegründet, ist eine der ältesten der Welt. Dank ihrem Teatro Anatomico (Seziersaal von 1594) galt sie als auch eine der besten.
 
Padua hat ein ganz besonderes öffentliches Verkehrsmittel: den Translohr. Eigentlich ist es ein Tram, das auf nur einer, trapezförmig angeschliffenen Schiene fährt. Wer das Schienennetz zum ersten Mal sieht, wundert sich über die gewaltige Spurweite. 
Das System ist eine Mischung zwischen Tram und Omnibus, eine Art Strassenbahn auf Gummirädern. Ein Schelm, wer meint, dass der Translohr die Nachteile der Straßenbahn (Schienen) mit denen des Omnibusses (kleine Transportkapazität) kombiniert.
 
Padua ist für Stadtwanderer hochinteressant und für fromme Katholiken ein Muss. 
Und es ist ein Abstecher aus dem Gewimmel Venedigs, der per Bahn kurzfristig und ohne grosse Planung unternommen werden kann.
 
Irènes Hotyoga-Blog über Padua.

Tourengänger: PStraub


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