Eisklettern in Lüsens


Publiziert von kleopatra , 12. Januar 2014 um 22:26.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 9 Januar 2014
Eisklettern Schwierigkeit: WI5
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW nach Lüsens
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof Lüsens

Nachdem es diesen Winter mit Eis sehr mager aussieht und Berichte von Begehungen im Sellrain auf Eis hoffen ließen, machten wir uns dorthin auf den Weg.

Gleich bei der Ankunft in Lüsens ist der Gasthausfall (WI2-3) an der linken Strassenseite zu sehen, der bereits von einer Seilschaft bearbeitet wurde. Da noch zwei weitere Seilschaften am Parkplatz rumpackten, beschlossen wir eine Erkundungsfahrt Richtung Ochsenboden zu machen. Außer ein paar Zusatzkilometer brachte diese aber leider keine weiteren Eisfunde und so begaben wir uns nun als 3te Seilschaft zum Gasthausfall. Da der Wasserfall im rechten Bereich schon stark unterspült war konnte man nur den linken Teil klettern, was mit so vielen Seilschaften etwas eng wurde. Wir kletterten den Fall in zwei Seillängen zu Ende und machten uns dann weiter auf zum Easy Afternoon (WI3). Dort waren auch bereits Seilschaften am Werk, was zumindest hieß, es geht irgendwie. Das Irgendwie bestätigte sich dann im grübelnde Innehalten meines Vorsteigers und ließ erahnen, dass irgendetwas nicht so ganz war wie es sein sollte. Als ich dann nachhampelte sah ich das Problem, denn man konnte an manchen Stellen das Wasser wie durch eine Glasscheibe durch die dünne Eisschicht sehen. Ein Blick nach unten zeigte etliche Löcher im Eis, mit gurgelndem Inhalt und so seilten wir nach einer Seillänge wieder ab. Da es noch hell war, wühlten wir uns noch zu den benachbarten hängenden Gärten hoch um die eventuell am nächsten Tag in Angriff zu nehmen.

Die Nacht verbrachten wir im Gasthof Lüsens, wobei die Unterkunft OK, aber nicht berauschend war und man für 35 Euro wahrscheinlich in Gries etwas besseres findet. Leider gab es am Abend auch keine Auswahl mehr auf der Karte und man musste somit Halbpensionsmenü nehmen. Gut und mehr als ausreichend war es aber trotzdem!

Am nächsten Morgen schneite es fröhlich vor sich hin. Wir wagten uns mal zu den hängenden Gärten, wo wir dann die erste Seillänge machten. Ein weiterer Durchstieg schien meinem Kletterpartner zu riskant und ich hab in WI 6 ja gar kein Leiberl. Also wieder runter und einen Versuch in einem benachbarten Gully (ca. WI3-4). Das Eis am Einstieg war recht schön, ging aber dann bald in Schnee/Eisgemisch über, was nicht sonderlich stabil war. Naja und wie ich da so sichernd rumstand tat es plötzlich einen Rumpler und ich sah nur mehr hinter einem weißen Vorhang aus meiner Sicherungsecke raus. Nur 5cm Neuschnee und so eine Lawine!!! Ich erwartete jeden Moment einen Ruck im Seil, aber mein Kletterpartner hielt sich wacker auch noch durch die zweite Lawine. So ein Schreck. Ich kletterte nach auf eine Art Schneerampe. Hier überlegten wir hin und her und auf mein Bitten und Betteln machten wir noch 2 Seillängen in einem über uns liegenden Fall (WI5, Name weiss ich nicht). Die waren sehr schön! Anschließend seilten wir an einem Baum, der sich links am Aussteig befand über den Fall wieder ab und stapften das Schneefeld retour zu einer Baumgruppe. Dort fanden wir nochmals einen Abseilstand wenn auch schon mit etwas verwitterten Schlingen. Dort gings dann mehr oder weniger durchs Gestrüpp wieder an den Einstieg. Insgesamt ein etwas abenteuerlicher Ausflug!

Tourengänger: kleopatra


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