Butterberg und Klosterberg


Publiziert von lainari , 29. Dezember 2013 um 14:37.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum:27 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 360 m
Abstieg: 360 m
Strecke:27,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bahn RB 61 Dresden - Zittau bis Schmölln (Oberlausitz)
Kartennummer:1:35.000, Dr. Barthel Verlag, Bischofswerda, Pulsnitz, Stolpen und Umgebung

Jahresabschlusstour 2013
 
Wenig weihnachtliches aber dennoch passables Wetter schaffte die Möglichkeit für eine Jahresabschlusstour an meinem arbeitsfreien Brückentag. Ich begab mich in die Oberlausitz und wählte als Start und Ziel den Haltepunkt Schmölln. Von hier aus lief ich zunächst am Straßenrand nach Belmsdorf hinüber. Dort passierte ich die L‘ Auberge „Gutshof“, aber nach den lukullischen Genüssen elsässischer Küche stand mir jetzt nach den Feiertagen nicht der Sinn. Weitergelaufen, erreichte ich das Siedlungsgebiet von Bischofswerda. Am Bahnhof bog ich nach links, später dann der Hauptstraße folgend nach rechts und überquerte anschließend die B 6. Laut meiner Karte ging der Wanderweg geradeaus weiter, aber sie enthielt auch die im Bau befindliche Umfahrungsstraße, die ihn zerschneiden sollte. Eine Markierung oder einen Wegweiser fand ich nicht. Ich ging trotzdem geradeaus, in der Hoffnung einen Durchlass oder eine Brücke vorzufinden. Plötzlich war eine gelbe Wanderwegmarkierung vorhanden. Woher, wohin - keine Ahnung, einen Wegweiser gab es nicht. Ich folgte der Markierung bis zur Umfahrungsstraße, dort wurde ich wieder stadtwärts gelenkt. Über eine Brücke, die ich halbfertig von einer Frühjahrstour 2012 kannte, kam ich auf die andere Seite. Ein asphaltierter Weg führte mich nun gegenläufig zu einem Rastplatz am Rande eines Wäldchens - offiziell Ende Gelände. Vor hier gab es zwei Fußpfade, einen linken zur Kante eines Steinbruchrestloches und einen rechten zwischen dem Kratersee und der Straße hindurch. Den nutzte ich und streifte dahinter über eine Wiese bis zu einer Unterführung, der Flurweg kam wohl aus Geißmannsdorf herüber. Ich blieb auf dieser Seite der Straße und nutzte den asphaltierten Weg. Eine Wanderwegwegmarkierung gab es nicht mehr.
 
So gelangte ich an den Rand von Rammenau und lief durch das Örtchen. Da ich den Niederteich verfehlt hatte, machte ich schließlich einen Abstecher zum Oberteich. Mittlerweile hatte sich an meiner rechten Ferse ein gediegenes Brennen eingestellt. Auf einer Bank nahm ich eine Inspektion vor. Im Stiefel hatte sich ein Loch in der Innenpolsterung des Schuhs gebildet und das Reiben der Socke über diese Kante hatte an der Ferse den Bast heruntergerissen. Ich klebte ein Pflaster drauf und zog alles wieder an. Ich hatte ungefähr ein Drittel des Weges geschafft, das konnte ja noch heiter werden. Jetzt genehmigte ich mir noch eine kurze Rast. Dann wanderte ich vorbei am schönen Barockschloss (erbaut 1721-1731). Zeit für eine Besichtigung hatte ich heute leider nicht. Später kam ich zum Waldscheibenteich. Ab hier war der Wanderweg bestens markiert. In Hörweite der Autobahn ging es nun aufwärts zum Tanneberg. Leicht fallend gelangte ich im Verlauf zum Sattel am Heiteren Blick und überquerte die Bundesstraße. Auf dem „Höhenweg“ ging es weiter durch Waldstücke, über Lichtungen und Wiesen. Nach einer Weile kam ich zum Butterberg. Auf ihm gibt es ein Berggasthaus mit Aussichtsturm. Der Butterberg ist auf Grund der motorisierten Erreichbarkeit über einen Fahrweg gut frequentiert. Aus dem Wald heraus stieg ich vom Berg ab. Auf der freien Fläche nutzte ich eine herrlich gelegene Bank zu Mittagsrast. Der bisher stramme Wind war mittlerweile etwas abgeflaut. In der Ferne waren die Erhebungen des Lausitzer Berglandes zu sehen. Nach der Pause traf ich in Schönbrunn ein. Ein großes Backsteingebäude zog meine Blicke auf sich. Es war augenscheinlich ein alter Getreidespeicher. Ein Schild wies das Gelände davor als Bahneigentum aus.
Ich war auf die Trasse der einstigen Bahnstrecke Kamenz - Elstra - Bischofswerda gestoßen, die 1890 von Kamenz nach Elstra erbaut und 1902 von Elstra nach Bischofswerda (hist. sächs. Bezeichnung KBi-Linie) verlängert wurde. 1967 wurde auf einem ersten Teilstück der Personenverkehr und 1969 schließlich der Güterverkehr eingestellt. Der Rückbau des Teilstückes Rauschwitz - Bischofswerda erfolgte 1974.
Ich durchquerte die Ortslage Schönbrunn und bog auf das Sträßchen nach Neu-Schönbrunn ein.
 
Hinter den wenigen Häusern von Neu-Schönbrunn überquerte ich die B 6 und ging durch eine kleine Siedlung. Nun ging es in den Wald hinein. Linker Hand waren merkwürdige Wälle aufgeschüttet. An einem teilweise verfüllten Steinbruchrestloch musste ich nun zur Bahnstrecke hinaufsteigen. Oben nach links abgebogen, kam ich zur Bahnstation Demitz-Thumitz. Etwas abwärts gegangen, erreichte ich die Ortslage und bog unter dem großen Eisenbahnviadukt hindurch. Nun begann der Aufstieg zum Klosterberg. Schnell wurde das Gewerbe sichtbar, dass den Ort einst bekannt gemacht hat - die Steinbrecherei. Ab 1840 wurde am Klosterberg in unzähligen Steinbrüchen in großem Stile Granodiorit („Lausitzer Granit“) gewonnen. Der exotischste Lieferort für hiesige Firmen dürfte Manaus am Amazonas gewesen sein, dort wurde einst der Marktplatz mit Werksteinen von hier gepflastert. Auf Luftaufnahmen habe ich an der Nordseite des Klosterberges 10 und auf der Südseite 8 Steinbrüche gezählt. Beim Aufstieg passierte ich zwei davon. Auf dem Gipfel des Klosterberges gibt es eine Bergbaude. Langsam näherte sich der Sonnenuntergang und ich nahm den Abstieg in Angriff. Noch einmal passierte ich ein großes Steinbruchrestloch. Dann erreichte ich Schmölln. Der Weg durch den Ort zog sich mit etwas schwer gewordenen Beinen recht in die Länge. Die verpflasterte Ferse hatte sich jedoch gut gehalten. Abschließend kam ich zum Haltepunkt zurück.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 6 h. Die Schwierigkeit ging nicht über T1 hinaus.

Tourengänger: lainari


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T1
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Entlang der Wesenitz IV · lainari

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