Sonnenberg


Publiziert von nexus , 2. Juli 2008 um 15:02.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:29 Juni 2008
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 275 m
Abstieg: 275 m
Strecke:Kriens - Sonnenberg - Kriens
Zufahrt zum Ausgangspunkt:VBL Buss - Schappecenter

Heute war ein schöner Tag, was uns dazu bewegte die von langer Hand  geplante Expedition in die Höhen des Sonnenberges oberhalb von Kriens zu wagen.

Frühmorgens, gegen 13.30 Uhr, machten wir uns vom Mühleweg auf eine, wie sich später erweisen sollte, beschwerliche Erkundungstour.
 

Der Weg führt uns Anfangs über unzählige Stufen, der Vergleich mit der Länge der Chinesischen Mauer hinkt nicht wirklich. Mit stechenden Waden und pumpendem Herzen stehen wir rund 10 Minuten später hundert Höhenmeter weiter oben und suchen verzweifelt eine dieser gelben Wandertafeln, welche nette Menschen für uns Unwissende scheinbar planlos in die Gegend stellen. Nach gut 20 Minuten planlosem umherirren stand sie da, weit oberhalb unserers derzeitigen Standpunktes, gleissend gelb leuchtend im Sonnenlicht, inmitten eines wunderschön gemähten Feldes!
 

Endlich Zeit die Outdoorfähigkeiten unseres Schuhwerkes zu testen und uns den Weg durch Millionen von zirpenden kleinen Hüpfern zu besagter Tafel zu pflügen.

Wir folgten der angegebenen Richtung bergauf, da wir ja nicht bergab wollten, da wir evtl. sonst wieder unten statt oben angekommen und somit wieder vor der Treppe gestanden wär… - egal.

Jedenfalls führte uns das idyllische Wegstück in den Wald. Schön, nach all den nervenaufreibenden und körperlichen Strapazen endlich die kühlende Waldluft einatmen zu können. Im sonnengeschützten Dickicht dieses riesigen Waldes kämpften wir uns weiterhin nach oben, durch undurchdringlichstes Unterholz und Mückenschwärme so gross wie Spreitenbach. Wir fanden eine wundervolle Lichtung mit Blick auf Kriens, welche vor uns schon jemand gefunden zu haben schien, befand sich doch ein Grillplatz mit allem drum und dran darauf.  Die Aussicht entschädigte uns für den bisher leidigen und mühseligen Aufstieg.
 

Nach einer kurzen Pause folgten wir wieder dem Weg, welcher uns schlussendlich ohne grössere Pannen zum Restaurant Sonnenberg führte. Wir entschieden uns den Flüssigkeitsverlust der vorgegangenen Wegstrecke auf der Terrasse des Hauses wieder aufzufüllen. Es tat gut nach all den Entbehrungen wieder einmal andere Menschen zu hören und zu sehen.

Da wir unter allen Umständen nicht den selben Weg zurück nehmen wollten, entschieden wir uns eben einen anderen Weg zu nehmen und dafür noch das Schwyzer Hüsli zu besuchen. Die ersten fünfzig Meter Abstieg meisterten wir ohne jegliche Probleme und tatsächlich in der von der Wandertafel wie üblich eher knapp angegebenen Zeitvorgabe. Zufälligerweise kamen wir an einen Bauernhof, welcher auch ein Richtungsschild zum gesuchten Schwyzer Hüsli vorzuzeigen hatte. Wir lachten und sagten uns gegenseitig: „Hä, wenn doch alles so einfach wäre!!“ -> oder so was in der Art halt… der exakte Wortlaut ist dem Schreiber nicht mehr zu Hundert im Kopf.

Jedenfalls liefen wir in die von uns angenommene richtige Richtung in Richtung obgenanntem Hüsli. Wir liefen und liefen, fanden aber trotz langem Suchen nichts, noch nicht mal einen klitzekleiner Hinweis wo sich besagtes Eidgenossen-Domizil befinden könnte. Den Nerven beraubt, mit blasenübersähten Füssen, fast aufgebrauchten Vorräten und verzweifeltem Blick standen wir da, ohne Plan was nun zu tun ist. Wir wussten es würde bald dunkler und wahrscheinlich auch kühler werden. Wer weis, was all die Bären, Wölfe und Vampire mit Durchschnittstypen wie uns des Nachts anzustellen gedenken! Langsam aber sicher kamen uns gewaltige Bedenken ob wir Kriens je wieder erreichen und unsere Freunde und Familien je wiedersehen würden. Mit letzter Kraft und purem Überlebenswillen fanden wir endlich wieder eine dieser gelben Tafeln, auf der sogar Kriens als Zielort angegeben war. Dem Pfeil gefolgt erreichten wir, wie könnte es anders sein, eine Treppe nach unten, was uns wieder Kraft und Mut gab. Mit der Gewissheit Kriens doch noch wiederzufinden, machten wir uns an den Abstieg und erreichten schlussendlich müde, erschöpft, entkräftet, sonnenverbrannt (Sonnencreme war ausgegangen, da wir diese trinken mussten, nachdem unsere Wasservorräte aufgebraucht waren), aber scheissglücklich um 16.30Uhr Kriens.


Tourengänger: nexus



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