Capo Testa

Es mag ein bißchen seltsam klingen, aber eine Strandwanderung kann tatsächlich in eine Kletterpartie ausarten. Und das geht so: Der Fahrweg zur Feriensiedlung Funtanaccia ist mit einem eisernen Schiebetor versperrt, links daneben befindet sich ein Durchgang für Fußgänger, da schlüpfen wir durch. Die Google Map bildet das Gebiet ganz gut ab (Strada Cala Grande). Nach etwa 10 Minuten gehen wir rechts, hier steht ein Betonmast mit Trafokasten.

Der Weg verlässt die Feriensiedlung Richtung Nordwest und wird schmal, oft überwachsen. Wiederum keine 5 Minuten später zweigen wir nach links ab. Die Macchia wird recht dicht, aber schliesslich erreichen wir das Valle della Luna. Nun sehen wir bereits die fantastischen Felsfiguren, die von Wind und Wetter geformt wurden. Teilweise haben die Elemente Höhlen in den Fels gegraben, einige Obdachlose und aus der Zeit gefallene Hippies okkupieren den Spot und hoffen auf eine milde Gabe.

Am Wasser angekommen krabbeln wir auf den Felsen umher. Laut Wanderführer soll es hier eine markierte (!) Route über die Felsen Richtung Leuchtturm geben. Wir finden sie nicht. Also suchen wir uns selbst den Weg. Pfadspuren folgend überklettern wir die Granitfelsen Richtung Norden, landen in der nächsten Bucht, der Pfad verliert sich in undurchdringlicher Macchia, nächster Versuch. Aha, vielleicht doch rechts... oder links zum Wasser. Wieder geht's ein paar Kraxelstellen vorwärts, wir landen auf einem schmalen Sandpfad. Von einer Markierung ist freilich weit und breit nichts zu sehen. Und jetzt, nochmal rauf?

So geht es dahin im Try-and-Error Modus, schliesslich sind wir am Leuchtturm und an der wunderschönen Cala Spinosa, ein Traum in türkis. Der Parkplatz ist gut besucht, jeder will ein bißchen baden und klettern, am nordwestlichen Ende befindet sich die Belvedere, der Blick nach Korsika lässt die Fotoapparate klicken.

Für den Rückweg wollen wir jetzt nicht wieder durch Macchia robben. Wir folgen dem Strässchen kurz, bis rechts an einem hölzernen Tor 2 Infotafeln uns wieder in's Macchia-Gelände lotsen. Zunächst geht's wieder bergauf auf schmalem Pfad, an einem Häuschen treffen wir auf einen breiten Weg und eine weitere Tafel. Nun immer dem Weg nach, in südliche Richtung, eine weitere Holztafel wird passiert und so kommen wir zu der Stelle zurück, wo wir in's Valle della Luna abgebogen sind.

Fazit: Ganz lustige Kurztour mit einfachen Kraxeleien und einigen Bademöglichkeiten.