Standflue, Versuch auf falschem Weg


Publiziert von beppu , 16. März 2013 um 21:33.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:16 März 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Reichenbach-Faltschen-Steiweid
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Schweiz Mobil

Aufgrund der Akzeptablen Wetterprognosen, begeben wir uns heute nochmal auf eine Schneeschuhtour.
 Mein Ziel die Standflue und ev. Wätterlatte. Wir fahren bis Steiweid und parkieren etwas oberhalb dem Pintli, wo Heidi später auf mich warten kann. Vorerst geht es ohne Schneeschuhe bis der Weg über den Richenbach abzweigt.Hier montieren wir dieselben und folgen dem Wegweiser Wätterlatte Engel. Nach einem kurzen Stück merke ich dass dies nicht die vorgesehene Route ist. Wir kehren um und folgen dem Panoramaweg Kiental. Der Weg zieht sich, leicht steigend, durch den Haaselwald mit Ausblick auf die ganze Niesenkette, Frutigtal und Thunersee. Bei der Abzweigung oberhalb Punkt 1286 kehrt Heidi um und ich folge einer Spur Aufwärts, dann rechts Richtung Wittere. Beim Ende des Waldes biegt ein Bergweg Richtung Engel ab, dem folge ich bis oberhalb des dichten Waldes. Es folgt eine Lichtung mit Lotharschaden und diversem Jungwuchs. Hier verliert sich die Spur im Neuschnee und Markierungen sehe ich auch keine mehr. Ich folge meinem Gefühl, statt die Karte zu studieren und denke mir: immer dem Grat entlang aufwärts, einmal komme ich oben an. Also aufwärts durch Lothar-Wald, danach durch dichteren Wald, am Grat durchsetzt von Umgestürzten Bäumen, Felsabsätzen, etc. und die Steilheit ist nur dank gefrorenem Schnee mit wenig Pulverauflage zu meistern. Nach ca anderthalbstündiger Kletterei durch den unwegsamen Wald hinauf, links sehe ich bereits die Alpweide Engel, erklimme ich den vermeintlich letzten Absatz und staune nicht schlecht. Als der Kopf oben ist, sehe ich, auf den übrigen drei Seiten geht es wieder fast senkrecht runter. Anschliessend folgt gleich noch einmal ein Felsband von ca 12m höhe. Jetzt habe ich definitiv ein Problem. Von meinem Standpunkt aus sehe ich voraus, links und rechts nur noch senkrechte Felsen. Ein Besteigen oder Umgehen in diesem Steilhang, bei diesen Schneeverhätnissen mit meiner Ausrüstung wäre doch ein bisschen leichtsinnig. Also mache ich mich auf den Abstieg, resp. Abrutsch, mehr oder weniger meiner Spur entlang. Da es beim Rutschen eher der Fallinie entlang geht, statt quer zum Hang, entferne ich mich immer weiter vom Grat. Nach ca 300m treffe ich direkt auf den Wegweiser Wätterlatte Engel. Hier sehe ich nun das fehlende Stück Weg von vorhin. Kurz entschlossen mache ich mich auf den ursprünglich geplanten Weg. Bald merke ich die Linie am steilen Hang entlang ist Anstrengend. Die ersten Umgestürzten Bäume müssen auch schon irgendwie passiert werden. Ein Blick voraus zeigt, der Weg wird noch anstrengender. Jetzt stelle ich fest dass ich vorhin beim  Gratklettern etwas verloren habe. Meine Kräfte. Ich resigniere und mache mich gemütlich auf den Rückweg, wo ich im Pintli meine verlorenen Kalorien mit einem Engelcoup wieder etwas aufbessern kann. 
 Fazit der heutigen Tour: Eine sehr schöne Wanderung mit ausgezeichneten Ausblicken, wunderbarer  Winterlandschaft und vor allem viel gelernt was die Grenzen und Möglichkeiten in steilem Gelände betreffen. Hoffentlich reichts diesen Frühling noch für die eine oder andere Tour.

Tourengänger: beppu
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

beppu hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. März 2013 um 12:36
Die Kraxelei fand ausschliesslich im Wald statt. Irgend ein Baum ist immer in der Nähe zum Bremsen. War sehr lehrreich die Tour für mich.
HG Werner (und Heidi)


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