Cerro Arco Iris (Valle Cochamó)
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Das Valle Cochamó wird oft mit dem berühmten nordamerikanischen Yosemite Valley verglichen. Die Ähnlichkeiten sind rein landschaftlich offensichtlich, allerdings hat's im Vallle Cochamó kein einziges Auto... nicht nur darum ist die Atmosphäre im Vallle Cochamó viel bezaubernder. In lange Schwärmereien will ich gar nicht erst verfallen, das tun andere, z.B. der Wikipedia Artikel genug. Das Tal ist für mich ein Beweis, dass interessante Berge nicht hoch sein müssen - kein Gipfel überragt die 2000 Meter Marke. Dennoch: wild, felsig oder gar vergletschert sind die verlassenen Granitbuckel allemal!
Nach dem in einem Backpackers in Puerto Varas etwas von einem Trail im Valle Chochamó "that made my buddy turn around, although he's very fit" aufschnappte, war schnell klar: sie sprechen vom Sendero Cerro Arco Iris im Valle Chochamó, da muss ich hin! Der Zufall wollte, dass unser Reittrip genau ins Valle Cochamó führen sollte. So brauchte ich am letzten Tag der Reittour lediglich ein paar Stunden Schlaf für den frühmorgendlichen Gipfelsturm zu opfern.
Es hat sich gelohnt: Der Weg durchquert erst dichten Urwald, führt entlang von Fixseilen über Graitplatten zu einem Aussichtspunkt, um dann über nackten Fels den Gipfel zu. Ich wählte eine Schulter 50 Hm unter dem Südgipfel als Umkehrpunkt, da dort die Tal- und Meersicht am schönsten ist und der Hauptgipfel noch unter Schnee lag.
Traumhafter, schneller Morgenlauf auf den "Half Dome" Chiles
Während alle noch friedlich im Refugio Cochamó träumen, schleiche ich mich hinaus, mit der Tyrollienne über den Fluss und über den (wilden) Camping La Junta. Dort gibt ein Schild gibt die Richtung und 4h Aufstieg (bis zum Mirador) vor, ich muss aber in spätestens dreieinhalb Stunden wieder unten sein und auch den Hauptgipfel besuchen... wie sich herausstellt, kann ich meinen straffen Zeitplan einhalten, muss aber den Hauptgipfel sausen lassen. Auch die "Schulter" aka "Cumbre Falso" 100 Höhenmeter tiefer ist ein schöner, wenn nicht sogar besserer Aussichtspunkt!
Der Weg steigt steil durch den typischen Urwald, so stotzig, dass bereits unten im Wald Fixseile (T4-) helfen. Die erste Fixseilpassage auf Fels (T4+, I) führt dann gleich unter einem nassen Überhang hindurch und ist etwas exponiert - gar nicht ohne, wenn man bedenkt, dass die meisten Aspiranten in Turnschuhen und mit praktisch null Bergerfahrung anrücken. In den ersten Sonnenstrahlen geht die Kraxelei weiter, nochmals kurz durch den Wald und nach etwas mehr als einer Stunde bin ich beim bekannten und oft besuchten Mirador. Ich extrapoliere die Marschzeiten und entschliesse dann, dass es bis zur Schulter reichen sollte. Dazu quert man ansteigend auf Felsbändern unter dem Südgipfel durch, um diese Jahreszeit teilweise auf Schneefeldern, bis fast auf Augenhöhe des Südgipfels. Dort eröffnet sich dann ein fantastischer Talblick und eine Aussicht auf das umliegende Gipfelpotential, das mir richtigehende (Alpinwander) Tränen in die Augen treibt...
Abstieg im Speedmodus, praktisch ganz unten im Tal kreuze ich eine Gruppe Jugendliche, die erst jetzt in der schweisstreibenden Hitze zum Gipfel aufbricht. Notabene ohne Wasservorrat... sie werdens kaum bis zum Gipfel schaffen. Beim Camping "verhocke" ich kurz bei Klettergeschichten, trotzdem schaffe ichs fast pünktlich zurück ins Refugio, wo die Pferde bereits auf den Ritt zurück in die Zivilisation warten.
Zeitbedarf: Die Tour ist kaum in einem Tag von Cochamó machbar. Konditionell Starke können es vom Ende der Strasse in ca. 6 anstrengenden Stunden versuchen. Es wäre aber schade, nicht mindestens eine Nacht in diesem Tal zu verbringen. Ab Camping La Junta sinds dann knapp 1000 Höhenmeter bis zum Mirador und nochmals 300 weitere und etwas Distanz zur Schulter bzw. 400 hm zum Südgipfel. Für normal fitte, alpengewohnte Wanderer ohne Pausen etwa 2,5 h bis zum Mirador und 4 Stunden bis zur Schulter .
Es empfiehlt sich, im Sommer sehr früh aufzubrechen, die Sonne brennt gnadenlos in die Ostflanke; auch hat es im Gegensatz zu allen anderen Wanderungen im Tal keine Wasserläufe oder Quellen entlang der Route!
Schwierigkeit: Um T4. Die Fixseilstellen sind ausgesetzt und nicht zu unterschätzen. Der oberste Teil ist wieder einfacher, verlangt aber einen rudimentären Orientierungssinn. Zieht Nebel auf, kehrt man besser um!
Weitere Wanderungen: Im Tal gibts noch weitere Trails, die meist zu den Einstiegen von Klettereien führen. Offiziell ist der Cerro Arco Iris die einzige markierte Gipfelbesteigung im Tal. Querfeldein auf eigenen Routen kann der Wald kaum durchquert werden, erst oberhalb der Baumgrenze eröffnen sich aberwitzig viele Möglichkeiten auf praktisch nie besuchte Gipfel zu wandern... Ein ganz besonderes Bijou im Valle Cochamó ist auf der anderen Talseite zu finden. Da es bis jetzt nur in Kletterkreisen bekannt ist, gebe ich Interessenten gerne per PN Auskunft.
Allgemeine Infos übers Tal lassen sich leicht ergoogeln, man findet viele Klettertopos (Routen bis 1200 Meter Länge, meist clean, ab 5.10a bzw. 6b aufwärts), Berichte über Besuche namhafter Klettergrössen oder Einträge von Trekkern, die das Tal hinauf nach Argentinien hinüberwandern (via El Arco nach El Leon in Argentinien oder ins gut erschlossene Val Puelo und weiter nach El Bolson), was ebenfalls sehr lohnend sein muss!
Nach dem in einem Backpackers in Puerto Varas etwas von einem Trail im Valle Chochamó "that made my buddy turn around, although he's very fit" aufschnappte, war schnell klar: sie sprechen vom Sendero Cerro Arco Iris im Valle Chochamó, da muss ich hin! Der Zufall wollte, dass unser Reittrip genau ins Valle Cochamó führen sollte. So brauchte ich am letzten Tag der Reittour lediglich ein paar Stunden Schlaf für den frühmorgendlichen Gipfelsturm zu opfern.
Es hat sich gelohnt: Der Weg durchquert erst dichten Urwald, führt entlang von Fixseilen über Graitplatten zu einem Aussichtspunkt, um dann über nackten Fels den Gipfel zu. Ich wählte eine Schulter 50 Hm unter dem Südgipfel als Umkehrpunkt, da dort die Tal- und Meersicht am schönsten ist und der Hauptgipfel noch unter Schnee lag.
Traumhafter, schneller Morgenlauf auf den "Half Dome" Chiles
Während alle noch friedlich im Refugio Cochamó träumen, schleiche ich mich hinaus, mit der Tyrollienne über den Fluss und über den (wilden) Camping La Junta. Dort gibt ein Schild gibt die Richtung und 4h Aufstieg (bis zum Mirador) vor, ich muss aber in spätestens dreieinhalb Stunden wieder unten sein und auch den Hauptgipfel besuchen... wie sich herausstellt, kann ich meinen straffen Zeitplan einhalten, muss aber den Hauptgipfel sausen lassen. Auch die "Schulter" aka "Cumbre Falso" 100 Höhenmeter tiefer ist ein schöner, wenn nicht sogar besserer Aussichtspunkt!
Der Weg steigt steil durch den typischen Urwald, so stotzig, dass bereits unten im Wald Fixseile (T4-) helfen. Die erste Fixseilpassage auf Fels (T4+, I) führt dann gleich unter einem nassen Überhang hindurch und ist etwas exponiert - gar nicht ohne, wenn man bedenkt, dass die meisten Aspiranten in Turnschuhen und mit praktisch null Bergerfahrung anrücken. In den ersten Sonnenstrahlen geht die Kraxelei weiter, nochmals kurz durch den Wald und nach etwas mehr als einer Stunde bin ich beim bekannten und oft besuchten Mirador. Ich extrapoliere die Marschzeiten und entschliesse dann, dass es bis zur Schulter reichen sollte. Dazu quert man ansteigend auf Felsbändern unter dem Südgipfel durch, um diese Jahreszeit teilweise auf Schneefeldern, bis fast auf Augenhöhe des Südgipfels. Dort eröffnet sich dann ein fantastischer Talblick und eine Aussicht auf das umliegende Gipfelpotential, das mir richtigehende (Alpinwander) Tränen in die Augen treibt...
Abstieg im Speedmodus, praktisch ganz unten im Tal kreuze ich eine Gruppe Jugendliche, die erst jetzt in der schweisstreibenden Hitze zum Gipfel aufbricht. Notabene ohne Wasservorrat... sie werdens kaum bis zum Gipfel schaffen. Beim Camping "verhocke" ich kurz bei Klettergeschichten, trotzdem schaffe ichs fast pünktlich zurück ins Refugio, wo die Pferde bereits auf den Ritt zurück in die Zivilisation warten.
Zeitbedarf: Die Tour ist kaum in einem Tag von Cochamó machbar. Konditionell Starke können es vom Ende der Strasse in ca. 6 anstrengenden Stunden versuchen. Es wäre aber schade, nicht mindestens eine Nacht in diesem Tal zu verbringen. Ab Camping La Junta sinds dann knapp 1000 Höhenmeter bis zum Mirador und nochmals 300 weitere und etwas Distanz zur Schulter bzw. 400 hm zum Südgipfel. Für normal fitte, alpengewohnte Wanderer ohne Pausen etwa 2,5 h bis zum Mirador und 4 Stunden bis zur Schulter .
Es empfiehlt sich, im Sommer sehr früh aufzubrechen, die Sonne brennt gnadenlos in die Ostflanke; auch hat es im Gegensatz zu allen anderen Wanderungen im Tal keine Wasserläufe oder Quellen entlang der Route!
Schwierigkeit: Um T4. Die Fixseilstellen sind ausgesetzt und nicht zu unterschätzen. Der oberste Teil ist wieder einfacher, verlangt aber einen rudimentären Orientierungssinn. Zieht Nebel auf, kehrt man besser um!
Weitere Wanderungen: Im Tal gibts noch weitere Trails, die meist zu den Einstiegen von Klettereien führen. Offiziell ist der Cerro Arco Iris die einzige markierte Gipfelbesteigung im Tal. Querfeldein auf eigenen Routen kann der Wald kaum durchquert werden, erst oberhalb der Baumgrenze eröffnen sich aberwitzig viele Möglichkeiten auf praktisch nie besuchte Gipfel zu wandern... Ein ganz besonderes Bijou im Valle Cochamó ist auf der anderen Talseite zu finden. Da es bis jetzt nur in Kletterkreisen bekannt ist, gebe ich Interessenten gerne per PN Auskunft.
Allgemeine Infos übers Tal lassen sich leicht ergoogeln, man findet viele Klettertopos (Routen bis 1200 Meter Länge, meist clean, ab 5.10a bzw. 6b aufwärts), Berichte über Besuche namhafter Klettergrössen oder Einträge von Trekkern, die das Tal hinauf nach Argentinien hinüberwandern (via El Arco nach El Leon in Argentinien oder ins gut erschlossene Val Puelo und weiter nach El Bolson), was ebenfalls sehr lohnend sein muss!
Tourengänger:
Alpin_Rise

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