Die Adula wollte uns nicht empfangen ...


Publiziert von Linard03 , 9. Juli 2012 um 12:28.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 7 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Cima di Pinadee   CH-TI   Gruppo Pizzo Corói   Gruppo Pizzo di Cassimoi 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 784 m
Abstieg: 1592 m
Strecke:Luzzone-Stausee - Capanna Adula UTOE - Capanna Adula CAS - Soi - Dangio
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Biasca, Bus nach Olivone, Spezialbus bis zum Luzzone-Stausee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Biasca, Bus nach Dangio

Eigentlich stand an diesem Wochenende seit Langem wieder einmal ein Besuch eines Kantonshöhepunktes an. Allein - es sollte nicht sein ...

Samstag, 7.7.2012
Die vom SAC ausgeschriebene Tour auf's Rheinwaldhorn ist offenbar beliebt: insgesamt 11 Teilnehmer wollten sich dies nicht entgehen lassen. Da der Ersatzzug nach Chiasso sämtliche Reservationen ungültig gemacht hatte, dauerte es eine Weile, bis sich im Zug alle gefunden hatten. Das von der Bahn ausgelöste Reservations-Chaos bescherte uns jedoch ein "upgrade", sodass wir bis Biasca die 1. Klasse geniessen durften ;-).

Nach einer langen Busfahrt erreichten wir Olivone, wo wir in den bestellten Spezialbus umstiegen. Dieser brachte uns bis auf die Staumauer des Lago di Luzzone, wo wir unsere Wanderung starteten. Warmes Wetter empfing uns, auch wenn wir dies erst später geniessen konnten. Erst musste nämlich der lange Tunnel durchquert werden bis P.1678.

Man passiert den dominanten Sosto (2221m) und via einen weiteren kleinen Stausee gelangt man schliesslich ins langgezogene Val di Carassino, wo wir unsere Mittagsrast hielten. Bei P.2000 gab's nochmals eine kleine Pause. Von hier steigt der Pfad nun steil bergan, bis zur Hütte gilt es noch knapp 400m zu überwinden.
Zum Glück schoben sich immer wieder Wolken vor die Sonne, sodass der Anstieg nicht gar so schweisstreibend war. Um 16 Uhr erreichten wir schliesslich die Capanna Adula UTOE (2393m). Eine schöne Hütte und sehr nette Leute. Bis zum Abendessen galt es noch ein paar Stunden zu vertreiben, was einige zu einem Nickerchen nutzten.

Für mich war's ein überaus spannender Abend, denn wie sich herausstellte, stand ein Teilnehmer unserer Gruppe vor 6 Wochen auf dem Gipfel des Mount Everest! Wow, ihm war unser aller Respekt sicher! Natürlich wollten ihm alle möglichst viele Details der Expedition entlocken, denn wann sitzt man schon einem Everest-Bezwinger gegenüber? So verging der Abend wie im Flug.

Sonntag, 8.7.2012
04 Uhr Tagwache, 04.15 Uhr Frühstück, 5 Uhr Abmarsch. So zumindest lautete der Plan. Als wir um 5 Uhr losmarschieren wollten - Regen! Hä?? Gemäss Prognose sollte das Wetter am Morgen gut sein, am Nachmittag "versprach" der Wetterbericht vereinzelt Regen und Gewitter.
Also Konsultation des Niederschlag-Radar's: 2 Regenzellen genau über uns, ansonsten ganze Schweiz trocken ...
Ok - kein Problem; dann warten wir halt 15 - 30 Min., bis diese Zellen vorbeigezogen sind. Jedoch wiederholte sich das Spiel immer wieder von neuem. Die Zellen schienen sich jeweils über unserem Gebiet zu bilden - immer wieder 15 Min. trocken, dann wieder heftiger Regen. Zudem war die Sicht gleich null. Für 7 Uhr setzten wir uns den letztmöglichen Zeitpunkt, einen Gipfelversuch zu wagen. Denn schliesslich mussten wir irgendwann auch wieder nach Hause fahren.

Ernüchterung und Enttäuschung machte sich breit. Das Wetter besserte sich nicht und deshalb verwarfen wir schliesslich auch die alternative Abstiegs-Route (Passo del Laghetto / Alpe di Quarnei). Um 8 Uhr begaben wir uns deshalb auf den direkten Abstieg nach Dangio, im strömenden Regen.
Der relativ steile Abstieg wäre bei schönem Wetter sicher ein Genuss; eine schöne und wilde Gegend. So jedoch war's eine überaus glitschige Angelegenheit, welche den einen oder anderen Teilnehmer aus dem Gleichgewicht brachte. Kurze Regenpausen lösten sich mit weiteren Regengüssen ab; wie gehabt. So erübrigten sich auch jegliche Pausen, sodass wir um 11 Uhr bereits im kleinen Dorf Dangio ankamen.

Und wie halt Murphy's Law so ist; genau um diese Zeit fuhr kein Bus, danach wieder stündlich ... So verbrachten wir die knapp 1.5 Std. Wartezeit im einzig geöffneten Café. Ab 12 Uhr schien dann wieder die Sonne; für unser ursprüngliches Vorhaben allerdings zu spät ... Der Bus brachte uns nach Biasca zurück. Auf dem Bahnhofs-Gelände breiteten wir unsere nassen Klamotten aus, die in der Sonne rasch trockneten. Auf der langen Rückfahrt gönnten sich die Meisten ein Nickerchen.

Der Dank geht an Elsbeth & Martin für die kompetente Tourenleitung (für das Wetter könnt ihr natürlich nichts ...!)

Fazit:
- wieder interessante Leute kennengelernt. Trotz miesem Sonntags-Wetter war die Stimmung innerhalb der Gruppe sehr gut
- Ziel nicht erreicht, deshalb bleibt das Rheinwaldhorn auf der Pendenzenliste
- weiterhin 100%ige "Erfolgsquote": von 5 fix geplanten Touren seit März sind alle 5 dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen ... :-( 
--> das mit dem "die Berge laufen ja nicht davon" hat natürlich weiterhin Gültigkeit. Mit zunehmendem Alter hilft einem diese Erkenntnis jedoch nicht unbedingt weiter ... ;-)

Bedingungen:
bei der Routenwahl gilt es gemäss Hüttenwart den akuten Steinschlag unterhalb des Grauhorn's zu beachten

Zahlen:
1. Tag: Aufstieg 784m, 3 Std.
2. Tag: Abstieg 1592m, 2 3/4 Std.

Tourengänger: Linard03


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