Monte San Petru (1400m)

Unsere erste Korsika-Wanderung beginnt am Col de St-Eustache zwischen Propriano und Aullène. Vor noch nicht allzu langer Zeit muss hier ein gewaltiger Waldbrand gewütet haben, die Spuren sind jedenfalls nicht zu übersehen.
 
Wir überqueren den Parkplatz bei der Buvette und steigen auf einem Forstweg mit groben Steinen bergwärts (gegen SW). Überall verkohlte Baumstämme und im Kontrast dazu zahlreiche Blumen und  frisches Grün, ein leichter Nebel – eine spezielle Stimmung. Der Weg wird enger, ist leicht zu finden und üppig mit Steinmännchen markiert. Am Col de Velica steigen wir gegen links in ein kleines Hochtal mit saftigem Gras, eingerahmt von glatten Felsen – Karl May hätte seine helle Freude gehabt. Nun folgen wir alles dem Kamm über die Punta di Fiolancio zum Monte San Petru. Der Gipfelbereich ist eher eine grüne Hügelkuppe, auf der grosse Felsbrocken in allen möglichen Formen liegen. Der Gipfel selbst ist eher unscheinbar, wir verfehlen ihn sogar und wandern rund 100m weiter zur Punta di a Junca (P.1389) – hier bemerken wir, dass der Felsen rechts hinter uns der höchste Punkt ist. Also rechts umkehrt und in leichter Kraxelei auf den Gipfelfelsen. Die Aussicht wäre sicher toll, wird aber durch die Wolken stark eingeschränkt.
 
Wir besuchen noch die Felsformation einige Meter nördlich des Gipfels, dann machen wir uns auf den Rückweg. Dazu folgen wir bis zum Col de Velica dem Aufstiegsweg. Dort wollen wir die Variante aus dem Wanderführer ausprobieren. Wir gehen also weiter geradeaus, der schwach ausgeprägte Weg führt zuerst leicht, dann immer steiler den Hang hinunter. Ich beginne daran zu zweifeln, dass dies der richtige Weg ist. Querfeldein ist in diesem dichten Gestrüpp nicht erfolgsversprechend, daher gehen wir zurück zum Col de Velica. Laut Führer sollte ein mit Steinmännchen gekennzeichneter Weg „geradeaus“ gehen… dieser Weg ist aber weit und breit nicht sichtbar. Ich erkunde die Umgebung in der Richtung, in der wir den Weg vermuten, rund 100m östlich des Passes stosse ich tatsächlich auf einen Weg – südlich der Felsen (und nicht nördlich davon, wie beim ersten Versuch). Wir folgen dem Weg, wechseln bald auf die Nordseite des Kammes, und die Richtung stimmt. Durch dichten Wald gelangen wir zur Wiese südlich der Punta di Foce Stretta. Hier biegen wir scharf rechts ab, zuerst etwas hoch, dann auf gutem Weg hinunter zum Col de St-Eustache.
 
Hier treffen wir das erste Mal auf die berühmten, verwilderten Hausschweine. Ein lustiges Spektakel!