Lagginhorn Südgrat


Publiziert von derManu , 27. Februar 2012 um 22:57.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:16 September 2011
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)

Nun komme ich endlich mal dazu, ein paar Zeilen zu unserer Tour am Lagginhorn Südgrat zu schreiben. Eigentlich waren größere Ziele geplant, aber die Kondition und auch die weiteren Wetteraussichten haben uns in diesen Grat geschickt.
Mit einer der ersten Bahnen nach Hohsaas und von da gemütlich bis in Lagginjoch. Eine kurze blanke Passage an bzw. teilweise unter einer Felsinsel war für geübte Steigeisengeher kein Problem, wer da aber ein bissl zögerlicher unterwegs ist, der musste kurz die Luft anhalten.
Ins Joch gehts dann leicht und man hat eine schöne Aussicht nach Osten. Der Grat sieht von unten gar nicht mal so lang aus, was er aber durchaus ist.

Seilfrei ging es die ersten 200 Hm hinauf. Dann quert es auf eine Platte und mit einer ordentlichen Portion Luft unterm Arsch einen kleinen Überhang hinauf - ob es wirklich die richtige Route war oder wir uns verstiegen haben, dass sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall wurde danach hurtig das Seil ausgepackt und im weiteren Verlauf noch häufig in Anspruch genommen.  Die Stelle würde ich im nachhinein eher in richtig 4/4+ schieben, aber da kann die adrenalinlastige Erinnerung auch täuschen.

Es sollte sich auch klären, warum der Sologänger vor uns, schon am Anfang ein Seil ausgepackt hat: Es muss 2-3 mal abgeseilt werden. Er war der einzige, den wir an dem Tag gesehen haben. Eine weitere Seilschaft und eine am Weißmies Nordgrat haben recht schnell wieder umgedreht - eben jene, welche an der Blankeisstelle schon etwas länger gebraucht haben.

Naja, weiter gings. Am Seil über eine schön zu kletternde Platte im dritten Grat. Der weitere Grat besteht aus Türmen und Aufschwüngen und ab und zu schaut einem das Gipfelkreuz zu.
Kurz vor ganz oben kommt dann nochmal eine Exponierte Abseilstelle in eine Scharte, wo - zumindest von dem was wir benutzt haben -  die ersten und einzigen Bohrhaken steckten. Vorher war schonmal was drin, was wir aber übersehen haben.

Und dann die letzte Seillänge ein Stückl in die Ostflanke rein. Komisch, warum sind immer die letzten Seillängen die schönsten? ;) Der lange rest ist kurz gesagt: Bahnen fuhren schon lange nicht mehr als wir auf dem Kreuzboden waren. Nur eine Horde Murmeltieren saß herum - offenbar bestens an Menschen gewöhnt.

Die restlichen Höhenmeter nach Saas Grund waren lang....sehr lang....

Schöne tour, aber knackig. Man sollte beim Konditionsunterricht aufgepasst haben. 16
 


Tourengänger: derManu



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