Schöne Trostlosigkeit des Winters auf dem Junkersberg und im Kühler Wald


Publiziert von morphine , 17. Februar 2012 um 17:13.

Region: Welt » Deutschland » Norddeutsches Tiefland
Tour Datum:12 Februar 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:Sportplatz Doveren - Junkersberg - Kühler Wald

Ein bisschen Bewegung

Bei den grimmigen Temperaturen in den letzten Tagen (mit Ostwind) hatte ich es mir lieber zu Hause gemütlich gemacht. Aber jetzt,  wo das Wochenende fast vorbei war, wollte ich mich doch noch ein bisschen bewegen. Der Wind war mittlerweile eingeschlafen und es herrschte nur noch mäßiger Dauerfrost.


Schnelle Entscheidung

Am Sonntagnachmittag blieb nicht mehr viel Zeit zum Überlegen, wo´s hingehen soll. Also fuhr ich spontan zum wenige km entfernten Ort Doveren und startete dort am Sportplatz zwei kleine Rundtouren durch die umliegenden Waldstücke.


Übersicht, Eindrücke und Vorfreude auf den Frühling

Doveren schmiegt sich an eine Geländestufe des Rurtals, die hinauf auf die offene Feldlandschaft der  Erkelenzer Börde führt. Dort, wo´s 30-40 m bergauf geht, ist die Gegend oft mit  Waldstücken bestanden, in denen sich hie und da recht prächtige Buchen und Eichen finden.

Der Frost, das fahle Winterlicht und die farblosen kahlen Wälder sorgten an diesem Nachmittag für abendländisch rauhen Winter-Charme. So düster die Stimmung auch war, weckte sie doch auch gleichzeitig die Vorfreude auf den kommenden Frühling. Siehe auch hier: *A beech forest: Ein Mann sieht grün!" rel="nofollow">http://*A beech forest: Ein Mann sieht grün!


Junkersberg-Runde:

Vom Parkplatz geht es auf Treppenstufen aus alten Holzbohlen hinauf zum Fußballfeld. Alte, leicht heruntergekommene Besucherbänke, fristen hier heute ein einsames Dasein. Ich verließ den Platz und steuerte geradewegs in den angrenzenden  Wald auf dem Junkersberg. Nach wenigen Schritten auf laubbedeckten Pfadspuren tauchten bereits die ersten auffälligeren Baumpersönlichkeiten auf. Die kräftigen Stämme erninnern etwas an Elefantenfüße.

Weiter ging es durch den Wald in Richtung Hückelhoven. Oberhalb des Friedhofgeländes wendete ich mich nach rechts und gelangte so leicht bergan an den Waldrand zur Erkelenzer Börde. Dem Waldrand entlang in östlicher Richtung wieder am Sportplatz vorbei erreichte ich die Kreisstraße 8. Dies verfolgte ich ein paar hunder Meter zurück in Richtung Doveren und stand damit wieder am Parkplatz.


Die Kühler Wald Runde: 

Zugang

Noch ein paar Schritte folgte ich der Straße und bog dann nach links ab. Der asphaltierte Weg führt  zum gut 1 km entfernten Kühler Hof. Auf halber Strecke bog ich jedoch rechts in den Kühler Wald ab. Hier folgte ich nicht dem breiten Waldweg, sondern schlug mich geradeaus -teilweise durch Dornengestrüpp- so lange durch den Wald, bis ich auf den Kühler Bach stieß.

Der Kühler Bach

Nach den strengen Frosttagen war der Bach komplett zugefroren. Ich folgte ihm nach links bachaufwärts. Schon bald wurde das  Eis löchrig und es tauchten immer wieder eisfreie Bachabschnitte auf. Im Bachbett ergaben sich einige schöne Motive in Form von kleinen winterlichen Stillleben.

Der Bach endet an einem künstlich aufgeschütteten Damm. Hinter diesem liegt der Kühler Weiher. Früher (fast schon vor meiner Zeit) gab es hier gar kein Gewässer, vielmehr waren die ganzen tiefergelegenen Waldbereiche vom Bach durchflossenes Sumpfgelände (Bruch). Auch ich konnte heute in vielen Bereichen dem Bach nur deshalb trockenen Fußes folgen, weil alles knüppelhart gefroren war.

Der Kühler Weiher

Bei einer Brücke verließ ich den Bach und gelangte über eine kurzes Stück Waldweg an den Damm, wo der Weiher zum ersten mal zu sehen war.

Ich hatte hier eigenlich ein paar schlindernde oder schlittschuhlaufende Leute erwarte. Früher war das halbe Dorf bei solchem Wetter auf dem Eis unterwegs. Auch ich habe hier das Schlittschuhlaufen gelernt. Doch die Eisfläche war vollkommen vereinsamt. Es gab zwar in der Teichmitte Spuren von Eisläufern, aber vermutlich wurde in den vergangenen Tagen ein Tick zu warmes Wasser dem Weiher zugeführt. So hat sich ein -zugegebener Maßen recht fotogener- Ring aus nicht tragfähigem leicht matschigem Eis am Gewässerrrand gebildet. Die Gemeinde hatte auf jeden Fall vorsorglich ein Verbottsschild aufgestellt, und dabei auf die bestehende Lebensgefahr bei Betreten des Eises hingewiesen.

Ich querte einen steilen mit Buchen bestandenen Hang oberhalb des Weihers und schoss noch ein paar Fotos von der schön marmorierten Eisfläche. Kurze Zeit später gelangte ich an das östliche Ende, wo sich der Zufluss malerisch um eine schmale Landzunge schlängelt. Hier war überhaupt kein Eis mehr vorhanden. Ein paar Enten entdeckten mich und verließen protestierend das offene Gewässer.

Rückweg

Mittlerweile hatte ich so kalte Hände, dass ich die fummeligen Knöpfe an meinem Fotoapparat nicht mehr vernünftig bedienen konnte. Ich stieg daher rasch zum Waldrand hinauf und gelangte so auf den Verbindungsweg zwischen Kammer Busch und Kühler Wald. Ich bog nach rechts ab. Nach einer langezogenen Linkskurve folgte ich dem ersten Weg -ebenfalls nach rechts- wieder in den Kühler Wald. Immer diesem Weg entlang durch eine eindrucksvolle Buchenallee erreichte ich wieder Doveren.

Vom Marktplatz führte mein Rückweg vorbei an  treue Begleiter/Stationen eines Menschenlebens. Kirche (samt Kirchhof), Friedhof, Kindergarten und Grundschule waren zu passieren. Dann noch über den alten Spielplatz und ich stand wieder vor meinem Auto.




Tourengänger: morphine


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