Castello Aragonese


Publiziert von monigau , 12. November 2011 um 07:51.

Region: Welt » Italien » Kampanien
Tour Datum: 2 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 113 m
Abstieg: 113 m
Strecke:Ischia Porto - Ischia Ponte - Castello Aragonese - Ischia Ponte - Ischia Porto
Zufahrt zum Ausgangspunkt:CD Bus bis Ischia Porto - Linie 7 bis Ischia Ponte - Eintritt Castello Aragonese 10 €

Von sitzenden Toten und zerstörerischen Eroberungen

Das Castello Aragonese wurde als erste Festung 474 v. Chr. von einem Tyrannen aus Syrakus erbaut. In den folgenden Jahrhunderten wurde es von den Westgoten, Vandalen, Ostgoten, Arabern, Normannen, Staufen und den Herren des Hauses Anjou besetzt. Beim Ausbruch des Epomeo Vulkans im Jahr 1301 suchten viele Bewohner der Insel Schutz auf der Festung und ließen sich hier nieder.

Alfons von Aragona ließ 1441 zwischen der kleinen Burginsel und der Hauptinsel eine 220 m lange Brücke und auf der Burg mächtige Wehranlagen zum Schutz der Bevölkerung erbauen.

Ende des 16. Jahrhunderts war die Blütezeit der Burg, als diese von 1892 Familien bewohnt wurde und das Klarissenkloster, die Basilianer Abtei, den Bischofssitz und ein Priesterseminar beherbergte. An die 10 000 Menschen lebten zu der Zeit auf der Festung.

Es gab 13 Kirchen auf der Burganlage, die 1809, als sie von den Franzosen besetzt war, von den Engländern unter ihrem Anführer Admiral Neslon so lange bombardiert wurde, bis sie fast ganz zerstört war.

Danach verwandelte der König von Neapel, Ferdinand I, die Festung in einen Kerker für lebenslang Verurteilte. 1860 wurde das Gefängnis nach der Eroberung Neapels durch Giuseppe Garibaldi aufgelöst und Ischia schloss sich dem Königreich Italien an. Die derzeitigen Eigentümer pflegen seit 1911 die Überreste und kümmern sich um die Verwaltung der Burg.



Während unseres Spaziergangs von Ischia Porto nach Ischia Ponte am Strand entlang und durch die malerischen Gässchen des Ortes, hatten wir die imposante Festung immer wieder vor Augen. Erwartungsvoll schritten wir über die Brücke, lösten unsere Tickets und stiegen durch den beeindruckenden Tunnel, den 1441 Alfonso von Aragona mit Hammer und Meisel in den Felsen hatte hauen lassen, zur Festung hinauf. Früher gelangte man durch eine Außentreppe in die Burg, die vom Meer aus direkt zum Hauptturm hoch führte. Die Überreste der Treppe sind noch zu erkennen.

Dank eines ausführlichen kleinen Führers auf Deutsch, den wir mit der Eintrittskarte erhalten hatten, wurden wir sehr informativ durch alle wichtigen Bereiche geleitet. Man spürt deutlich, dass die Burganlagen liebevoll und mit Geschmack gepflegt werden. Der Rundgang ist sehr abwechslungsreich, denn man geht nicht nur durch das Gebäude mit seinen Kirchen und Ausstellungsräumen, sondern kann auch ganz gemächlich rundum durch den Olivengarten und auf dem Sonnenweg schlendern und immer wieder die atemberaubende Aussicht genießen.

In der Caffetteria del Monastero mit ihrem terrassenförmigen Garten legten wir bei einem Bruschetta eine Pause ein, bevor wir zum höchsten Punkt, dem Café Il Terrazzo stiegen, das aber heute leider geschlossen war. Von dort hat man den besten Rundumblick auf Ischia und die Nachbarinsel Proschida.
Danach wanderten wir auf dem aussichtsreichen Burgweg und durch den Tunnel wieder hinunter.

Der Ausflug in die Geschichte war faszinierend und immer noch voll der Eindrücke schlenderten wir wieder am Strandweg zurück nach Ischia Porto, wo wir am Hafen bei einem Glas Wein den Tag stimmungsvoll ausklingen ließen.

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Tourengänger: monigau
Communities: Kunst am Wegrand


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: toll, dein Bericht ...
Gesendet am 13. November 2011 um 19:03
welcher mich stark an frühere Ferien mit meinen Töchtern erinnert.
Diese italienischen Inseln liebe ich sehr; gern möchte ich wieder mal auf einige davon ...

lg Felix

monigau hat gesagt: RE:toll, dein Bericht ...
Gesendet am 13. November 2011 um 19:51
Danke, Felix! Ischia und Procida warten auf dich!

LG
Monika


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