Das Cascade Special: Mt.Backer. Ruckblick auf meiner ersten Hochtour


Publiziert von nprace , 5. Oktober 2011 um 00:06.

Region: Welt » United States » Washington
Tour Datum:25 Juni 2005
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA 
Zeitbedarf: 1 Tage 14:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Glacier, Coleman Glacier, Roman Wall
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW nach von Bellingham nach Glacier und dann National Forest Road 39 zum Trailhead.

Mit der Himalaya und Alpen Erfahrungen meines Vaters, waren die Bergen in unserer Familie nie weit. Als er also, eine Arbeit im Gliedstatt Washington angefangen hat, war einen Besuch in den Cascades und insbesonders auf dem gigantischem Mt. Baker erforderlich:der eigentlichen Anfang viele neue Geschichten...

Nach einem grosszuegigen Z'morge um 1h, standen wir bereit am Start im sehr dunklen Wald auf einem unauffaelliger Kurve des National Forest Development Road 39 um 3h. Den Mond hat den massiven Berg fantastisch leuchten lassen waehrend der Fahrt aber ein verdaechtiges Nebel hat sich inzwischen eingesetzt.
Durch den ruhigen Wald gingen wir langsam mit der Begleitung von Oilen und maechtigen Zypern. In diesem pazifischem Regenwald wachsen 10 Pflanzen auf 10 anderen Pflanzen und erreichen beeindruckenden Proportionenen.
Obwohl wir ihn nicht beim Aufstieg gesehn haben, reicht der, auf der Nord Flanke des Bergs liegenden, Coleman Glacier weit unten und hilft dem Ruf dieses Eiskolosses als weissenten Berg (verhaeltnismaessig) der 48 Staaten. Mit dem ersten Tageslicht haben wir steile Grass- und Schutthaengen erreicht kurz vor dem Uebergang zum Schnee. Diese Haengen liegen auf cir. 5300' (1600m). Ende Juni war die Schneelage immer noch extrem gut mit ab 1800m einem geschlossen Schneemantel. Dieses Jahr liegen noch Schneereste bis nach 1500m runter (Bild) und Skitouren in den Cascades werden immer noch ausgefuehrt!!!
Den ersten grossen Gletscherhang mit einer Neigung von cir. 35 Grad war meine erste Begegnung mit Steigeisen. Der Himmel war stark zugezogen aber dank der Motivation meines Vaters stiessen wir weiter in das grosse Weisse. Wir sind unangeseilt gelaufen und mit 2 Stoecke je, erreichten wir relativ schnell ein Zeltplatz am Rand des Gletschers unter den schwarzen, senkrechten Felsen des Heliotrope Ridge. Zu dieser Zeitpunkt hat es angefangen zu schneien. Das erste Mal das man Schnee in Juni sieht als nicht Eskimoser ist schon ein lustiges Gefuehl ;-) Immerhin Aufhellungen kam und ging aber eindeutig gab es blauen Himmel weiter oben also nichts wie nur hoch!
Weiter ueber die endlose Eisflaeche gingen wir in konstantem Tempo. Die Skala war fuer mich einfach kaum zu fassen und viele Jahre bevor ich endlich die Wert des Gedulds verstanden habe, wollte ich moeglichst schnell ankommen da ich den Weg weniger genossen habe...ach den Unsinn der jungen Jahren. Auf einer Hoehe von 2500m, machte es 'wooosch' und wir uns ploetzlich oberhalb der Wolken fanden. Ruckblickend koennte ich nur meinen Vater sehen auf einem Hintergrund weisser Creme-Schnitten...er sagte zu mir spaeter dass, deises Bild das Beste seiner alpnistische Karriere sei.
Nach was eine endlose Marsch schien erreichten wir endlich den Sattel zwischen dem Colfax und Baker selbst. Was blieb war ein 300hm 40-45 Grad Hang mit der ominoesen Name 'Roman Wall' bekannt. Ich bekamm den Pickel in die Hand und Schritt nach Schritt...und ich ziemlich vorsichtig...kammen wir naeher an das Ziel. Nach Sueden leuteten die Wolken wie aus Silber und am Horizon zwei weitere Riesen aus dem Wolkenmeer schauten: Mt. Adams und viel weiter und weniger klar aber unverkennbar den absoluten Koenig der Cascades Mt. Rainer.
Nach cir. 1.5 Std. erreichten wir die grosse flache Flaeche des Gipfels und stiegen noch 10m weiter zum Grant Peak. Geschaft. Ein Traum. Der zweite bekannteste Berg im Gebiet: Mt. Shukshan schaffte es nur seinen Gipfel aus dem Nebelmeer zu strecken aber hier oben haetten wir bei 8000m sein koennen. Schnell wurde mir noch errinert dass, Mt. Baker ein aktives Volcan ist und direkt nach suedem vom Gipfel Rauch und Schwefelgaese sich erkennbar mache als sie vom Sherman Crater entflohen. Stimmung Garantiert!
Der Abstieg nahmen wir in Expresstempo. Mit dem Schnelllauftechnik meines Vaters waren wir in 20 min beim Sattel nicht ohne Kommentar von einem Besteiger: 'You guys were boogying!" Weiter im Matschschnee bei ausserirdischer Hitze ewigs runter und endlich um 17h beim Auto. Auf dem untersten Scheenhang ueberholte uns einen Skifahrer der den Sulz/Suppe sehr genossen hat und dabei den eigentlichen Anfang meiner Skitoureninteressen ausgeloest hat. Gleichzeitig kammen 3 Gruppen zu Fuss hoch zum Zeltplatz. Stellt euch vor: 30 Grad in der Sonne, Suppenschnee bis zu den Oberschenkel, 400hm bei 35 Grad, einen Rucksack mit geschaetzen 25 kg und schwarzen kleider = HORROR.

Mein Vater hat noch ein Jahr spater allein den Berg bestiegen in einer Vollmondaktion. Er nahm als Witz seine Akrobatikdrachen mit (Bild) und bei Sonnenaufgang haben ihn die naechste Besteiger gefunden mit dem Teil in der Luft mitte in einer Pirouetteserie. Angeblich haben sie nicht ganz kapiert...

Die ganze Aktion ist perfekt aufgegangen. Ich wuerde nie, wie auf dieser Tour ohne Siel auf einem solchen Gletscher heuzutagen laufen aber das Vertrauen eines Sohns in der Weisheit seines Vaters ist bekanntlich sehr grosszuegig. Ich habe bei mir in der Wohnung noch zwei Bilder von dieser Tour und schaue ich sie oft an. Obwohl seit ich in der Schweiz bin, und dadurch 14,000km von meinem Vater entfernt, haben wir keine weitere Tourenziel erreicht, mit etwas Gluck stehen wir zusammen wieder naechsten Sommer auf einem CH 4000er um weitere Geschichten zu schreiben.

Happy trails with your Dad.
N


Tourengänger: nprace


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