Rock Carvings and Inscriptions along the Karakorum Highway


Publiziert von Bjoern , 8. September 2011 um 18:45.

Region: Welt » Pakistan » Northern Areas
Tour Datum: 1 September 2000
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: PK 

Im September / Oktober 2000 hatte ich die Gelegenheit an einer Expedition der Heidelberger Akademie der Wissenschaften nach Pakistan an den Karakorum Highway (KKH) teilzunehmen. Ich habe lange überlegt, ob ich diese Tour bei hikr posten soll, ging es dabei doch in erster Linie nicht ums Wandern. Aber der Beruf des Vermessers bringt es nun mal so mit sich, dass man insbesondere in unwegsamem Gelände den Weg von und zur Messungsstelle zu Fuß zurücklegen muss. Also doch Wandern :) Außerdem hat dieser Trip einiges zu meiner Begeisterung für die Berge und das Reisen beigetragen.

Entlang des KKH verläuft ein Zweig der Seidenstraße und es gibt Unmengen von Felszeichnungen, die durch die sengende Sonne im Lauf der Jahrhunderte in den Stein gebrannt wurden. Leider sind diese Felszeichnungen durch ein ehrgeiziges Projekt der pakistanischen Regierung bedroht. Der Indus soll auf einer Länge von 160 km gestaut werden. Soweit ich gehört habe, soll jetzt in Chilas ein Museum eingerichtet werden. Dort will man einige der Felsen umsetzen, damit die Zeichnungen zumindest teilweise erhalten bleiben. 

Im Wesentlichen waren wir in der Gegend um Chilas am KKH und in Shigar in Baltistan tätig. Meistens mussten wir morgens zuerst eine Stunde bis zur Messungsstelle aufsteigen. An einer Stelle konnten wir nur mit dem Floß über den Indus übersetzen. Teilweise ging es über schmale Pfade hoch über dem Indus.

Für mich war das die erste Reise in ein nicht-europäisches Land. Entsprechend überwältigend waren die Eindrücke. Verstärkt wurde das noch durch die unglaublichen Dimensionen im Himalaya. Man steht am Indus auf ca. 1000 m und schaut zum Nanga Parbat im Bewusstsein, dass es bis zum Gipfel noch über 7000 m hinauf geht. Entsprechend schwierig war es dann in den ersten Tagen, Entfernungen und Anstiege richtig einzuschätzen. 

Gewöhnungsbedürftig war es für mich auch, dass man Frauen in manchen Gebieten, wenn überhaupt, nur komplett verschleiert gesehen hat. Ausserdem hatte fast jeder Erwachsene eine Kalaschnikow oder ähnliches dabei. Trotz allem habe ich mich so gut wie nie unsicher gefühlt, was mit Sicherheit aber auch damit zu tun hatte, dass die Archäologen dort bestens bekannt waren und wir mit Akhtar einen Einheimischen Vorarbeiter dabei hatten. Im Gegenteil, ich war überaus überrascht von der Offenheit mit der man uns empfangen hat. 

Die Straßen entsprechen natürlich auch nicht unserem Standard ;) Man wird gut durchgeschüttelt und der KKH heißt wohl nur deshalb Highway, weil er meistens hoch über dem Indus verläuft. Selbstverständlich ohne Leitplanke ;) Es ist sehr spannend, wie die Straße an manchen Stellen aus dem Fels gehauen wurde.  Ab und zu rutscht die Straße auch mal ab. Dann heißt es "Geduld haben". 

Weitere Informationen zu den Felszeichnungen und Inschriften gibt es auf der Seite der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Tourengänger: Bjoern


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