Harzer Naturistenstieg


Publiziert von langko , 22. Juli 2010 um 19:35.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum:21 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Strecke:20 km

In der Schweiz hat das Nacktwandern für große Aufregung gesorgt, in Deutschland ist unterdessen ohne größere Aufregung am 29.5.2010 der erste offizielle Nacktwanderweg eröffnet wurden.
 
Also bin ich mal hingefahren und habs ausprobiert. Meine erste Nacktwanderung! Ich gehöre nicht zu den Puristen, die auch auf Schuhe verzichten und zusätzlich hatte ich noch einen kleinen Rucksack dabei. Ich fühlte mich zuerst nicht anders, als auf einem großen FKK-Gelände. Aber eine längere Wanderung (alles in allem ca. 20km) ist dann doch etwas besonderes. Nackt zu wandern finde ich ausgesprochen bequem, befreiend und (bei geeignetem Wetter) erfrischend. Das ganze ist genausowenig unanständig wie nacktbaden oder saunieren, und beides ist ja schließlich an dafür vorgesehenen Stellen schon lange selbstverständlich.
 
Auf hikr gibt es eine Seite mit diversen Kommentaren zum Thema (http://www.hikr.org/post13070.html). Die meisten davon zeigen eine große Unsicherheit mit dem Thema, wahrscheinlich mangels Erfahrung. Ich kann jedem nur empfehlen, es einmal auszuprobieren. Entweder auf einem offiziellen Nacktwanderweg oder im Rahmen einer organisierten und angemeldeten Nacktwanderung.
 
Doch nun im einzelnen: auf der Seite www.nacktwadern.de oder bei der Buchhandlung Jüttner in Wernigerode bekommt man eine Wanderkarte für den Harzer Naturistenstieg. Diese Karte ist hilfreich und irreführend zugleich. Hilfreich insofern, daß man sich schon vorher genau informieren sollte, wo nacktwandern offiziell erlaubt ist. Irreführend ist die Karte aber, weil die rot eingezeichnete Eintragung des Naturistenstieges viel zu ungenau ist und sich so nicht durchführen läßt. Gemäß der Karte starte ich beim Campingplatz in Dankerode. Der auf der Karte gezeichnete Einstieg zum Weg stellt sich als unmöglich heraus. Ich wähle eine Variante ca. 500 m weiter westlich. Der Weg führt durch den Wald zur Wipper hinab und ist teilweise von umgestürzten Bäumen blockiert und zugewuchert. Daher behalte ich auf diesem Wegstück noch meine Kleidung an. Wenn man den Forstweg entlang der Wipper erreicht hat, kann man problemlos alle Kleidungsstücke ablegen. Der spärlich markierte Weg führt an der Leuschner Brücke auf die Südseite der Wipper. Durch hohes Gras und an einigen Brennnesseln vorbei geht es über die Brücke. Wenn man hier nackt geht, sollte man sich vorher gründlich mit Zeckenschutz einreiben! Südlich der Wipper geht es zuerst sehr romantisch durch den Wald, nach wenigen hundert Metern ist der Weg aber zumindest so wie auf der Karte nicht mehr zu finden. Daher kehre ich um und gehe ab der Leuschner Brücke nördlich der Wipper auf dem Forstweg. An der Armbruster Brücke kann man wieder auf die Südseite wechseln und erreicht den gut ausgebauten Rundweg um die Wippertalsperre. Bis hierhin bin ich noch keinem Menschen begegnet. Auf einem kleinen Rastplatz auf der Anhöhe treffe ich einen weiteren Nacktwanderer, der mir von der Eröffnung des Weges im Mai erzählt. Zusammen gehen wir bis zur Staumauer, wo ein kleiner Parkplatz ist, den man von Wippra aus anfahren kann. Dies ist auch der empfehlenswerte Startpunkt der Wanderung. Der offizielle Nacktwanderweg verläuft zwar nur auf der Südseite des Sees, man kann aber problemlos auch den wesentlich schöneren Weg auf der Nordseite benutzen. Einige Begegnungen mit teils nackten teils bekleideten Wanderern zeigen mir, daß das hier allgemein üblich und akzeptiert ist.
 
Auf dem Rückweg versuche ich nun kurz vor Dankerode aus der entgegengesetzten Richtung den eingezeichneten Weg zu finden. Die Weggabelung am Fuß des Hügels ist eindeutig zu erkennen. Einigermaßen steil geht es rauf (NaturistenSTIEG !) oben verliert sich der Weg aber wieder und ich weiche zum Waldrand aus. Auf einem Feldweg komme ich nun 200 m östlich vom Campingplatz raus.
 
Daher meine Empfehlung: mit dem Auto über Wippra bis zur Staumauer. Von dort kann man direkt nackt loslaufen, einmal um den See herum, und wem das nicht reicht, der kann noch ein Stück im idyllischen Wippertal gehen.

Tourengänger: langko


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Kommentare (1)


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Rhenus Alpinus hat gesagt: Enttäuscht...
Gesendet am 22. Juli 2010 um 23:19
Ich muss zugeben, dass ich von Deinen Fotos doch recht enttäuscht bin. ;-)


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