Auf eigene Faust ins kubanische Hinterland


Publiziert von keksesser , 10. Mai 2010 um 22:34.

Region: Welt » Cuba
Tour Datum: 3 Mai 2008
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: C 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hotel Tropicoco, 10 km östlich von Havanna. Am Besten man wohnt gleich in der Nähe, fährt mit einem Mietwagen hin, oder benutzt das "alternative" kubanische Nahverkehrssystem... (siehe Fotos...)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Hotel Tropicoco, 10 km östlich von Havanna
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in und um Havanna
Kartennummer:Karten auf Kuba???

Zunächst einmal muss man sagen, dass die Kubaner, besonders die kubanische Regierung, so rein gar nicht von Touristen begeistert ist, die das Land auf eigene Faust erkunden wollen. Womöglich stoßen die Touristen auf Dinge und Orte, auf die sie nicht stoßen sollten, oder ist es doch noch die Angst vor der US-Invasion, der man man wichtige Informationen liefern könnte? Ich weiß es nicht. Tatsache ist jedenfalls, dass das Hinterland so gut wie gar nicht wandertauglich erschlossen ist, und man aufgrund der schlechten Karten stark auf Kompass und Gefühl angewiesen ist. Deswegen ist auch die folgende Tourenbeschreibung eher grob...

Jedenfalls hätte die kubanische Regierung es am Liebsten, wenn die Touristen einfach in den Hotel wohnen, die Tage am Strand verbringen, und die harte Währung in Kuba lassen würden. Ohne mich! Also bin ich mit meinem Begleiter losgezogen, ohne Karte, nur mit Kompass ausgestattet, vom Hotel aus landeinwärts.

Zunächst geht es auf der "Avenida de Las Banderas" Straßen Richtung Süden, man kommt dabei immer wieder durch kleine Ansamlungen von Häusern, diese aber als "Dorf" zu bezeichnen wäre übertrieben. Schon deutlicher zu erkennen ist dabei die Kaserne, an der die Straße vorbeiführt. Weiter landeinwärts wird es immer unbewohnter. Nur die Klassiker stehen immer wieder im Niemandsland: Frisch gebaute Bushaltestellen, die aber keiner benutzt, weil da niemand wohnt. Das macht aber nichts, denn es gibt ja auch noch keine Buslinie die dort langführt... Ist halt für die große Zukunft gedacht....
Irgendwann stößt man auf die que verlaufende Straße mit der Nummer 131. Dieser folgen wir nach Osten nach Minas.

Schließlich erreicht man den kleinen Ort, und finden etwas südliche einen Bahnhof, der allerdings wohl seit dem Untergang der Sowjetunion auch keinen Zug mehr gesehen hat. Den Bahngleisen folgen wir nach Osten. Man kann bequem auf den Schienen gehen, ohne Angst zu haben vom nächsten Schnellzug überrollt zu werden. Die Strecke führt durch Bananenplantagen und Zuckerrohrfelder. Irgendwann kommt man an einen Stacheldrahtzaun und ein Schild, das von Landminen spricht. Von dort aus haben wir beschlossen uns wieder nach Norden zu wenden. Dazu sind wir dem Pfad entlang dem Zaun gefolgt. Irgendwann sind wir an einen Bunker gekommen, das hat uns verunsichert, waren wir unbewusst schon in das militärische Sperrgebiet geraten? Jedenfalls sind wir sicherheitshalber mit erhobenen Händen weitergegangen. Diese Maßnahme war allerdings wohl übertrieben. Irgendwann wird der Weg breiter, und führt zu einem See. Die Landschaft verändert sich grundlegend, man fühlt sich jetzt eher wie in einer Steinwüste. Weiter geht es an Bauernhöfen vorbei nach Norden, wo wir wieder auf eine größere Straße stoßen, der wir nach Westen folgen. An weiteren Bauernhöfen vorbei kommen wir wieder auf die 131. Die Bewohner der Höfesind durchweg sehr freundlich, deutlich freundlicher als die teilweise doch sehr aufdringlichen Kubaner in den Städten, wahrscheinlich weil sie hier im Hinterland vollständig von jeder Zivilisation abgeschnitten sind. Allerdings sind die Lebensverhältnisse, die wir hier sehen mitunter erschreckend. Viele Bauernhöfe erinnern eher an verfallene Gartenlauben, dennoch sind sie bewohnt und bewirtschaftet,
Schließlich kamen wir zurück nach Minas. Von hier aus folgen wir dem bereits bekannten Weg zurück zum Hotel.

Insgesamt ist es eine Tour, die durch Abenteuerlust und Nervenkitzel geprägt ist. Anstrengend ist allenfalls die Hitze, die um die Mittagszeit herrscht.

Tourengänger: keksesser


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T1
1 Mai 08
Strandspaziergang · keksesser

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