Vârful Parângul Mare (2519 m) von Petroșani
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Im Sommer 2024 war ich insgesamt sechs Wochen lang mit einem Interrail-Ticket in Europa unterwegs - aufgeteilt auf insgesamt drei Trips innerhalb von gut zwei Monaten. Da ich insbesondere auch gerne etwas Zeit in den Bergen verbringen wollte und im Jahr vorher das Konzept der Prominenz und der "Ultras" für mich entdeckt hatte, habe ich mich auf der Reise zu einem wesentlichen Teil daran orientiert, wo es relativ einfach zu besteigende ultra-prominente Berge gibt.
Insgesamt waren es immerhin sieben Stück, deren Gipfel ich in diesen sechs Wochen erreicht habe.
In Rumänien habe ich eine ganze Woche verbracht und drei von vier rumänischen Ultras bestiegen.
Als letztes ging es dabei noch auf den Parângul Mare (2519 m). Danach hatte ich zwar noch eine Woche, wollte in dieser Zeit aber zwei Freundinnen in der Schweiz besuchen, die dort für ein paar Monate auf einer Hütte jobben, deswegen wurde der Peleaga als letzter Ultra Rumäniens auf irgendwann in der Zukunft vertagt.
Parângul Mare ist nur knapp niedriger als der Moldoveanu (2544 m) auf welchem ich vorher war, allerdings fließt zwischen beiden Bergen mitten durch die Transsilvanischen Alpen der Olt und sorgt somit für eine hohe Eigenständigkeit bzw. Prominenz des Parângul Mare.
Tatsächlich liegt der Sattel zwischen Parângul Mare und Moldoveanu 80m niedriger als der zwischen Moldoveanu und der Hohen Tatra in der Slowakei. Das hat zur Folge, dass der Parângul Mare mit P2102m trotz der niedrigeren Höhe dem Moldoveanu den Rang abläuft, was die Prominenz betrifft.
Genug der Theorie, gehen wir an die praktische Umsetzung, nach dem höchsten auch noch den prominentesten Berg Rumäniens zu besteigen.
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Petroșani (deutsch auch Petroschen), einer Stadt mit gut 30.000 Einwohnern. In Openstreetmap ist eine weiß-rot-weiß markierte Wanderroute von der Stadt bis zum Gipfel eingetragen, daher wollte ich einfach dieser folgen. Mehr geplant habe ich allerdings auch nicht, mit meinem Zelt (Wildcampen ist in Rumänien legal) würde ich ja sehr flexibel sein können.
Tag 1 (12.07.2024): Petroșani Bahnhof (615 m) - zwischen Cârja und Parângul Mic (ca. 2050 m)
Strecke: 15,1 km
Zeit: ca. 5,5 Stunden
Höhenmeter: Auf 1430m
Schwierigkeit: T1-2
Aufgrund dieser Flexibilität sehe ich auch keinerlei Probleme, dass mein Zug erst um 13.36 plus 20 Minuten Verspätung ankommt und ich somit erst am Nachmittag starten kann.
Zunächst noch ohne Markierung geht es durch Wohngebiete aufwärts und teils auf Wirtschaftswegen, teils auf schönen, schmalen Pfaden immer in Kammnähe und bald auch parallel zu einer Straße bergauf. Ich bin sehr froh um mein Smartphone mit GPS und Openstreetmap, denn hier sind einige Abzweige und Markierungen hat es nur sehr spärlich.
War es bei Abmarsch noch sonnig und sehr heiß, so ziehen mittlerweile Wolken auf, auf meinem Regenradar sehe ich schon ein paar Gewitterzellen in der Nähe und ich überlege ernsthaft, ob ich nicht besser umkehren oder zumindest irgendwo Schutz suchen sollte. Die Lage entspannt sich allerdings bald wieder und es regnet nicht einmal. Glück gehabt.
Schließlich endet der Weg nach knapp 10 Kilometern und auf ca. 1100m Höhe an der Straße. Deswegen nun dieser Straße durch ein Dorf nach rechts folgen, bis ein Kilometer später die Markierungen wieder nach links von der Straße weg zeigen. An dieser Stelle gibt es übrigens die einzige Wasserquelle auf dem Anstieg.
Der nun folgende Abschnitt ist allerdings sehr verwirrend. Es scheint teilweise mehrere Wege zu geben, aber die Markierungen hören einfach auf, der Weg in OSM ist zumindest an dieser Position definitiv nicht existent und andere Wege nach oben finde ich auch nicht. Also einfach querfeldein die Skipiste hoch. Schön ist was anderes.
Mein Handy hat nur noch 15% Akkuladung, also stecke ich es mal lieber an die Powerbank - welche allerdings keinen Strom mehr liefert. Ich habe sie relativ neu gekauft, nachdem ich die alte in Frankreich verloren hatte, und noch nicht so oft verwendet - später beobachte ich es öfter, dass von den vier LEDs, welche den Akkustand der Powerbank anzeigen, noch zwei leuchten, und dann ist sie auf einmal komplett leer. Sehr ärgerlich.
Ich überlege wieder, ob ich die Tour abbrechen soll, entscheide mich aber dagegen. Ab jetzt wird das Smartphone eben grundsätzlich ausgeschaltet, so schwer dürfte die Routenfindung ja nicht mehr sein, und zurück geht es dann ja sowieso auf demselben Weg. Gerade an Abzweigen schalte ich es dann eben doch noch mal kurz ein, um einen schnellen Blick aufs GPS zu werfen.
Auf gut 1400m wird die Straße wieder erreicht, der Abschnitt bis zu den nächsten Häusern (ist das eigentlich ein eigenes Dorf?) ist aber genauso verwirrend wie der davor, am Ende laufe ich wieder erst querfeldein und dann auf der Straße, bis auf etwa 1700m Höhe mit den letzten Häusern der Asphalt in Schotter übergeht. Bis hierhin könnte man also mit dem Auto fahren, und wer eh mit jenem anreist, dem würde ich das auch klar empfehlen. Denn wirklich schön wird es erst ab hier.
Bald zweigt ein Wanderpfad rechts ab und führt in einer sanft ansteigenden Querung schließlich auf den Kamm. Es ist schon nach 19 Uhr und ich suche eine Stelle für mein Zelt. Ich suche kurz nach einem ebenen, windgeschützten Platz, aber beides gibt es hier nicht. Eben ist es nur oben auf dem Kamm, und dort weht heftiger Wind. Also gut, dann wird es eben eine windige Nacht, wird das Zelt schon aushalten.
Tag 2 (13.07.2024): "Campspot" (ca. 2050 m) - Parângul Mare (2519 m) - Petroșani Bahnhof (615 m)
Strecke: 30,5 km
Zeit: ca. 10-11 Stunden
Höhenmeter: Auf 990m, Ab 2420m
Schwierigkeit: T1-2
Ich werde vor der Sonne wach, kann also gleich einen wunderschönen Sonnenaufgang um kurz vor 6 Uhr genießen.
Da meine Wasservorräte nicht mehr ewig reichen, mache ich nach nur ein paar Metern einen Abstecher nach links Richtung Lacul Mija, denn oben auf dem Kamm gibt es nirgends Wasser und hier ist ein Bach in erreichbarer Nähe. Hin und zurück sind es halt nochmal 2km und 200 Höhenmeter zusätzlich, aber mit mehr Wasser ist es einfach deutlich entspannter.
Weiter geht's auf einem einfachen Wanderpfad (T2) immer nah am Kamm entlang, ein paar kleine Gipfel liegen unmittelbar am Wegesrand, darunter auch der/die Cârja (2405 m).
Es ist Samstag und daher einiges los auf dem Weg. Ich komme mit zwei Rumänen ins Gespräch, die das gleiche Tempo gehen wie ich. So ist es zwar einiges an Auf und Ab, aber technisch ein Spaziergang zum heute sehr belebten Parângul Mare (2519 m).
Nach ausgiebiger Gipfelrast geht es für mich direkt wieder an den Abstieg auf demselben Weg. Auch jetzt im Abstieg kommen mir ständig weitere Menschen entgegen. Im Bereich der Skilifte finde ich auch im Abstieg keinen besseren Weg (erst recht nicht ohne Handy-Karte) und gehe wieder querfeldein nach unten, bis auf knapp 1300m dann quasi aus dem Nichts wieder eine Markierung auftaucht.
Irgendwo zwischen 800 und 900m Höhe nehme ich dann doch einen falschen Abzweig und bin zu weit links. Dieser Weg ist (war zumindest zu dem Zeitpunkt) gar nicht in Openstreetmap eingezeichnet. Meinen Fehler bemerke ich erst, als ich in Slatinioara (ca. 700 m) ankomme. Ist tatsächlich auch nur ein kleiner Umweg, aber leider nur Teerstraße bis nach Petroșani. Nach einigem Herumgeirre bei Temperaturen um 33° finde ich schließlich doch den Bahnhof, welcher sogar funktionierende Steckdosen für mein Handy hat! Damit hätte ich jetzt hier wirklich nicht gerechnet. Die nächste Bahn fährt erst in ein paar Stunden, bis dahin gehe ich noch einmal in der Stadt essen, bevor die Reise zurück Richtung Ungarn weitergeht.
Insgesamt waren es immerhin sieben Stück, deren Gipfel ich in diesen sechs Wochen erreicht habe.
In Rumänien habe ich eine ganze Woche verbracht und drei von vier rumänischen Ultras bestiegen.
Als letztes ging es dabei noch auf den Parângul Mare (2519 m). Danach hatte ich zwar noch eine Woche, wollte in dieser Zeit aber zwei Freundinnen in der Schweiz besuchen, die dort für ein paar Monate auf einer Hütte jobben, deswegen wurde der Peleaga als letzter Ultra Rumäniens auf irgendwann in der Zukunft vertagt.
Parângul Mare ist nur knapp niedriger als der Moldoveanu (2544 m) auf welchem ich vorher war, allerdings fließt zwischen beiden Bergen mitten durch die Transsilvanischen Alpen der Olt und sorgt somit für eine hohe Eigenständigkeit bzw. Prominenz des Parângul Mare.
Tatsächlich liegt der Sattel zwischen Parângul Mare und Moldoveanu 80m niedriger als der zwischen Moldoveanu und der Hohen Tatra in der Slowakei. Das hat zur Folge, dass der Parângul Mare mit P2102m trotz der niedrigeren Höhe dem Moldoveanu den Rang abläuft, was die Prominenz betrifft.
Genug der Theorie, gehen wir an die praktische Umsetzung, nach dem höchsten auch noch den prominentesten Berg Rumäniens zu besteigen.
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Petroșani (deutsch auch Petroschen), einer Stadt mit gut 30.000 Einwohnern. In Openstreetmap ist eine weiß-rot-weiß markierte Wanderroute von der Stadt bis zum Gipfel eingetragen, daher wollte ich einfach dieser folgen. Mehr geplant habe ich allerdings auch nicht, mit meinem Zelt (Wildcampen ist in Rumänien legal) würde ich ja sehr flexibel sein können.
Tag 1 (12.07.2024): Petroșani Bahnhof (615 m) - zwischen Cârja und Parângul Mic (ca. 2050 m)
Strecke: 15,1 km
Zeit: ca. 5,5 Stunden
Höhenmeter: Auf 1430m
Schwierigkeit: T1-2
Aufgrund dieser Flexibilität sehe ich auch keinerlei Probleme, dass mein Zug erst um 13.36 plus 20 Minuten Verspätung ankommt und ich somit erst am Nachmittag starten kann.
Zunächst noch ohne Markierung geht es durch Wohngebiete aufwärts und teils auf Wirtschaftswegen, teils auf schönen, schmalen Pfaden immer in Kammnähe und bald auch parallel zu einer Straße bergauf. Ich bin sehr froh um mein Smartphone mit GPS und Openstreetmap, denn hier sind einige Abzweige und Markierungen hat es nur sehr spärlich.
War es bei Abmarsch noch sonnig und sehr heiß, so ziehen mittlerweile Wolken auf, auf meinem Regenradar sehe ich schon ein paar Gewitterzellen in der Nähe und ich überlege ernsthaft, ob ich nicht besser umkehren oder zumindest irgendwo Schutz suchen sollte. Die Lage entspannt sich allerdings bald wieder und es regnet nicht einmal. Glück gehabt.
Schließlich endet der Weg nach knapp 10 Kilometern und auf ca. 1100m Höhe an der Straße. Deswegen nun dieser Straße durch ein Dorf nach rechts folgen, bis ein Kilometer später die Markierungen wieder nach links von der Straße weg zeigen. An dieser Stelle gibt es übrigens die einzige Wasserquelle auf dem Anstieg.
Der nun folgende Abschnitt ist allerdings sehr verwirrend. Es scheint teilweise mehrere Wege zu geben, aber die Markierungen hören einfach auf, der Weg in OSM ist zumindest an dieser Position definitiv nicht existent und andere Wege nach oben finde ich auch nicht. Also einfach querfeldein die Skipiste hoch. Schön ist was anderes.
Mein Handy hat nur noch 15% Akkuladung, also stecke ich es mal lieber an die Powerbank - welche allerdings keinen Strom mehr liefert. Ich habe sie relativ neu gekauft, nachdem ich die alte in Frankreich verloren hatte, und noch nicht so oft verwendet - später beobachte ich es öfter, dass von den vier LEDs, welche den Akkustand der Powerbank anzeigen, noch zwei leuchten, und dann ist sie auf einmal komplett leer. Sehr ärgerlich.
Ich überlege wieder, ob ich die Tour abbrechen soll, entscheide mich aber dagegen. Ab jetzt wird das Smartphone eben grundsätzlich ausgeschaltet, so schwer dürfte die Routenfindung ja nicht mehr sein, und zurück geht es dann ja sowieso auf demselben Weg. Gerade an Abzweigen schalte ich es dann eben doch noch mal kurz ein, um einen schnellen Blick aufs GPS zu werfen.
Auf gut 1400m wird die Straße wieder erreicht, der Abschnitt bis zu den nächsten Häusern (ist das eigentlich ein eigenes Dorf?) ist aber genauso verwirrend wie der davor, am Ende laufe ich wieder erst querfeldein und dann auf der Straße, bis auf etwa 1700m Höhe mit den letzten Häusern der Asphalt in Schotter übergeht. Bis hierhin könnte man also mit dem Auto fahren, und wer eh mit jenem anreist, dem würde ich das auch klar empfehlen. Denn wirklich schön wird es erst ab hier.
Bald zweigt ein Wanderpfad rechts ab und führt in einer sanft ansteigenden Querung schließlich auf den Kamm. Es ist schon nach 19 Uhr und ich suche eine Stelle für mein Zelt. Ich suche kurz nach einem ebenen, windgeschützten Platz, aber beides gibt es hier nicht. Eben ist es nur oben auf dem Kamm, und dort weht heftiger Wind. Also gut, dann wird es eben eine windige Nacht, wird das Zelt schon aushalten.
Tag 2 (13.07.2024): "Campspot" (ca. 2050 m) - Parângul Mare (2519 m) - Petroșani Bahnhof (615 m)
Strecke: 30,5 km
Zeit: ca. 10-11 Stunden
Höhenmeter: Auf 990m, Ab 2420m
Schwierigkeit: T1-2
Ich werde vor der Sonne wach, kann also gleich einen wunderschönen Sonnenaufgang um kurz vor 6 Uhr genießen.
Da meine Wasservorräte nicht mehr ewig reichen, mache ich nach nur ein paar Metern einen Abstecher nach links Richtung Lacul Mija, denn oben auf dem Kamm gibt es nirgends Wasser und hier ist ein Bach in erreichbarer Nähe. Hin und zurück sind es halt nochmal 2km und 200 Höhenmeter zusätzlich, aber mit mehr Wasser ist es einfach deutlich entspannter.
Weiter geht's auf einem einfachen Wanderpfad (T2) immer nah am Kamm entlang, ein paar kleine Gipfel liegen unmittelbar am Wegesrand, darunter auch der/die Cârja (2405 m).
Es ist Samstag und daher einiges los auf dem Weg. Ich komme mit zwei Rumänen ins Gespräch, die das gleiche Tempo gehen wie ich. So ist es zwar einiges an Auf und Ab, aber technisch ein Spaziergang zum heute sehr belebten Parângul Mare (2519 m).
Nach ausgiebiger Gipfelrast geht es für mich direkt wieder an den Abstieg auf demselben Weg. Auch jetzt im Abstieg kommen mir ständig weitere Menschen entgegen. Im Bereich der Skilifte finde ich auch im Abstieg keinen besseren Weg (erst recht nicht ohne Handy-Karte) und gehe wieder querfeldein nach unten, bis auf knapp 1300m dann quasi aus dem Nichts wieder eine Markierung auftaucht.
Irgendwo zwischen 800 und 900m Höhe nehme ich dann doch einen falschen Abzweig und bin zu weit links. Dieser Weg ist (war zumindest zu dem Zeitpunkt) gar nicht in Openstreetmap eingezeichnet. Meinen Fehler bemerke ich erst, als ich in Slatinioara (ca. 700 m) ankomme. Ist tatsächlich auch nur ein kleiner Umweg, aber leider nur Teerstraße bis nach Petroșani. Nach einigem Herumgeirre bei Temperaturen um 33° finde ich schließlich doch den Bahnhof, welcher sogar funktionierende Steckdosen für mein Handy hat! Damit hätte ich jetzt hier wirklich nicht gerechnet. Die nächste Bahn fährt erst in ein paar Stunden, bis dahin gehe ich noch einmal in der Stadt essen, bevor die Reise zurück Richtung Ungarn weitergeht.
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