Zwei bemerkenswerte Gipfel in (Ost)Friesland
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Der höchste und der einzige mit Buch - vielleicht zumindest...
Tja, jetzt im Januar ist das Leben in Ostfriesland nicht gerade sehr motivierend. Entweder Nebel oder Sturm. Deshalb versuche ich, wenigstens die einzelnen schönen Tage zum Spazierengehen herauszupicken. So sind zwei Wanderungen entstanden - eine winzige und eine moderat längere - die beide ein kleines bisschen mit Bergen zu tun haben und die ich in einem gemeinsamen Bericht vorstellen möchte.
(a) Zur Weißen Düne (24,5 m) auf Spiekeroog - Ostfrieslands höchster Gipfel???
Spiekeroog hat eine besonders prächtige und abwechslungsreiche Natur - Dünen, Strand, Salzwiesen, sogar ein bisschen Wald, ... - meiner Meinung nach nicht so rau, eher lieblich und ich fahre immer wieder gern dorthin. Besonders im Winter muss man aber Glück haben, dass die tidenabhängigen Fährzeiten eine vernünftige Tagestour möglich machen. Am Tag der Tour sollten es etwa fünfeinhalb Stunden auf der Insel sein. Ich überlegte erst, zur Ostspitze Spiekeroogs (ca. 20 km hin und zurück) zu wandern, aber das erschien mir dann doch zu hektisch und so plante ich eine Wanderung im Westen der Insel, die bei Bedarf leicht abzukürzen wäre.
Das markanteste Ziel im äußersten Süden Spiekeroogs ist der alte Anleger. Dieser Flecken wird oft von den Fähren aus fotografiert, weil das Fahrwasser direkt davor langgeht. Zu Fuß muss man allerdings einen mehr oder weniger großen Umweg machen, denn zwischen dem heutigen Hafen und dem alten Anleger sind Salzwiesen, die man nicht betreten darf und die auch ansonsten ziemlich unzugänglich wären.
Für den Hinweg nutze ich quasi die kürzestmögliche Variante entlang der Grenzen dieses Schutzgebiets: Hafen - Deich nach Nordwesten - Sträßchen zum Westend - Wanderweg nach Südwesten zum Campingplatz - weiter nach Süden zur Schutzhütte und dann noch die paar Meter zum alten Anleger. Insgesamt eine angenehm zu gehende Strecke zwischen Dünen und Salzwiesen. Der Weg nutzt öfters die Trasse der ehemaligen Inselbahn, die zusammen mit dem Anleger bis Anfang der 80er in Betrieb gewesen ist.
Unterwegs besichtige ich noch den alten Rettungsschuppen, der zwar toll aussieht, aber leider so gestaltet ist, dass man außerhalb der Öffnungszeiten fast nix zu sehen bekommt. Besser gefällt mir die Schutzhütte in den Süderdünen - ein prima Aussichtspunkt auch für windige Tage.
Erst direkt bei den spärlichen Resten des Anlegers betrete ich den Strand. Die Anlage wurde 2009 abgerissen und durch eine längere Buhne ersetzt. Am seeseitigen Ende der Buhne steht so ein "Ding" im Meer - es ist ein Pegel - den ich gerne aus der Nähe betrachten möchte. Also laufe ich noch neben und auf der Buhne, die an ihrem Ende bis ins Fahrwasser hineinragt, ganz nach vorne. Der Pegel befindet sich dann doch noch ein Stückchen weiter draußen im Meer, aber was solls.
Nun beginnt ein längerer Strandspaziergang um die Westseite Spiekeroogs herum, auf dem es einiges zu entdecken gibt. Ach so - der Bereich am alten Anleger (ca. die letzten 500 Meter) soll sowohl am Strand als auch in den Dünen von Anfang April bis Mitte August nicht begangen werden.
Auf den ersten zwei Kilometern ab dem alten Anleger gibt es eine Menge Muschelschalen und Schneckenhäuser. Ich habe da schon eine ganze Sammlung, aber ein paar besonders gefällige Stücke nehme ich mit.
Am Ende dieses Abschnitts endet der Stand plötzlich an einem Küstenschutzbauwerk, der Schuhmacherwand. Ein Blechschild weist darauf hin, dass man nicht drübergehen darf. Übersieht man das Schild, was ganz offensichtlich vielen passiert, wird man mit einer Prachtaussicht rüber nach Langeoog und auf die Sandbänke vor dem Strand belohnt. Jemand hat sogar eine Sitzbank aufgestellt.
Nördlich der Schuhmacherwand gibt es kar keine Muscheln mehr, aber dafür finde ich mehrere Möglichkeiten, trockenen Fußes auf die vorgelagerten Sandbänke zu gelangen. Das empfinde ich als bemerkenswert, denn in meiner Seekarten-App ist an diesen Stellen (dauerhaft) Wasser eingezeichnet. Tatsächlich gibt es nur einen Mini-Priel. An der westlichsten trockenen Stelle nehme ich die Koordinaten auf. Mal sehen, wie weit sich dieser aktuell westlichste Punkt Spiekeroogs bei meinem nächsten Besuch verschoben haben wird...
Zurück am - hm - landseitigen Ende des Strandes befinde ich mich in der Nähe der Siedlung Westend. Nun muss ich nur noch ca. einen Kilometer am Strand entlangspazieren, bevor es an die Besteigung der Weißen Düne geht. Dazu benutze ich einen gekennzeichneten Strandübergang - es ist jener südwestlich der Weißen Düne.
Nach dem anstrengenden 15-Höhenmeter-Anstieg durch eine Sandreiße ist zwar ein Pass in der ersten Dünenkette erreicht, doch der erste freie Blick zum Ziel lässt ernste Bedenken an dem Vorhaben aufkommen - der begehrte höchste Gipfel ist entsetzlich weit entfernt, jenseits etlicher kaum bezwingbarer Vorgipfel. So kommt eine Überschreitung der Kette gar nicht mehr infrage, lieber steige ich landseitig kniemörderische 10 Höhenmeter ab und nutze dann einen irre schmalen, kaum begangenen Pfad für eine Annäherung von Süden.
An geeigneter Stelle entdeckt das geübte Auge noch undeutlichere Spuren wilder Tiere - an eine Begegnung mit den Verursachern sollte man besser gar nicht denken - die näher an das noch immer weit entfernte Gipfelziel heranführen. Fiese Dornenbüsche erschweren das Vorankommen freilich extrem. Irgendwann stehe ich dann doch vor dem gewaltigen, 15 Meter hohen Gipfelhang der Weißen Düne. Es braucht großen Mut und viel Können, hier ohne Steileisausrüstung inkl. Doppelseil überhaupt einzusteigen. Irgendwie gelingt es mir aber doch und so kann ich nach diversen Strapazen den uneingeschränkten Rundblick von sagenhaften 24,5 Metern Höhe aus genießen.
Spaß beiseite - oben gibts eine heruntergekommene Bank, aber oft bestiegen scheint die Düne nicht zu sein, obwohl das nächste Haus kaum hundert Meter weit weg ist. Wenn die Höhenangabe von 24,5 m stimmt, sollte dies der höchste natürliche Punkt von ganz Ostfriesland sein. Norderney folgt allerdings sehr dicht drauf mit einer angeblich 24,4 m hohen Düne... Ausgerechnet auf diesem würdigen Gipfel habe ich kein Bierchen parat, grmpfl.
Runter gehts sicherheitshalber nach Südosten, weil ich nicht durch Privatgelände laufen möchte und dann auf dem Strandpad zurück ans Meer. Ich habe noch gut eineinhalb Stunden Zeit und hänge deshalb noch eine kleine Schleife ostwärts an. Dort ist erstmal klassischer, glatter Nordseebadestrand, an dem im Sommer sicher überhall Strandkörbe herunstehen. Auf dem festen Sand kann man aber auch gut wandern. Bald wird der Strand immer breiter. Es ist gar nicht so einfach, die eigene Position im Blick zu behalten. Aber was solls - auf ein paar Meter mehr oder weniger kommt es mir gar nicht so an. Schließlich verlasse ich den Strand an der Ruhezonengrenze des Nationalparks (im Gelände beschildert), durchquere einen kleinen Sumpf und erklimme eine Aussichtsdüne ("Kaiserstuhl"). Vorbei am CVJM-Haus wandere ich weiter zum befestigten Hellerpfad. Anstatt direkt zum Hafen zu gehen, mache ich wie immer auf Spiekeroog noch einen Abstecher durch das winzige Inselwäldchen, ehe ich schon etwas durchgefroren an Bord der Fähre gehe.
(b) Auf den Dietrichsberg - mit meinem bisher niedrigst gelegenen Gipfelbuch
Auf diesen Gipfel bin ich nur gekommen, weil er auf Google Maps eingetragen ist. Ein 15-m-Gigant mit Kreuz, Buch und was weiß ich was noch zwischen Badestrand und Jachthafen von Hooksiel? Kurios genug, das mal als Abstecher einzuplanen.
Ich hatte mir einen Tag ausgesucht, an dem bei mir im Süden Ostfrieslands Sonnenschein pur zu haben gewesen wäre. Tja, an der Küste kann es aber anders sein. Als ich in Hooksiel auf den Parkplatz fahre und als einziges Fahrzeug brav meine Parkgebühr zahle (diesmal zumindest ;-), geht gerade ein Schneeregenschauer runter. Brrr.
Zum Glück zieht der schnell ab und so kann ich die atemberaubende Wanderung in Angriff nehmen. Eine halbe Stunde ist perfekt investiert: 10 min Aufstieg, 10 min am Gipfel und 10 min Rückweg. Natürlich inklusive Gipfelbucheintrag, Stempelsammeln, Fotos machen und Überschreitung Nord-Süd. Was will man mehr als anspruchsvoller Bergsteiger?! Der Südabstieg zum Jachthafen ist sogar mit einem Tau gesichert, damit man nicht versehentlich ein Schlammbad nimmt.
Der Dietrichsberg (15,85 m) wurde beim Bau des Yachthafes als Schlittenhügel angelegt, ist dann aber mangels Schnee und Pflege komplett mit Brombeerdickicht zugewachsen. Erst unlängst haben sich die Wangerländer an den unglücklichen Berg erinnert, zwei Wege freigeschnitten, Gipfelkreuz und -buch installiert. Gute Arbeit.
Das Gipfelbuch auf dem Dietrichsberg ist
- mein erstes in 2025
- mein bisher niedrigst gelegenes
- mein bisher einziges in Friesland
(wenn auch leider nicht in OSTfriesland - Wangerland zählt nicht dazu...)
Gehzeiten
(a)
Hafen Spiekeroog - Westend - Campingplatz - alter Anleger: 1 h 30 min
alter Anleger - Schuhmacherwand - Sandbank - Weiße Düne: 2 h
Weiße Düne - Nordstrand - Aussichtsdüne "Kaiserstuhl" - Hafen Spiekeroog: 1 h 30 min
Etwas Vorsicht bei Erkundungen auf den Sandbänken - besser nicht bei Flut!
(b)
Zum Dietrichsberg hin und zurück 30 min
Fazit - wer sucht, der findet - kleine Gipfel gibts auch im Flachland...
Tja, jetzt im Januar ist das Leben in Ostfriesland nicht gerade sehr motivierend. Entweder Nebel oder Sturm. Deshalb versuche ich, wenigstens die einzelnen schönen Tage zum Spazierengehen herauszupicken. So sind zwei Wanderungen entstanden - eine winzige und eine moderat längere - die beide ein kleines bisschen mit Bergen zu tun haben und die ich in einem gemeinsamen Bericht vorstellen möchte.
(a) Zur Weißen Düne (24,5 m) auf Spiekeroog - Ostfrieslands höchster Gipfel???
Spiekeroog hat eine besonders prächtige und abwechslungsreiche Natur - Dünen, Strand, Salzwiesen, sogar ein bisschen Wald, ... - meiner Meinung nach nicht so rau, eher lieblich und ich fahre immer wieder gern dorthin. Besonders im Winter muss man aber Glück haben, dass die tidenabhängigen Fährzeiten eine vernünftige Tagestour möglich machen. Am Tag der Tour sollten es etwa fünfeinhalb Stunden auf der Insel sein. Ich überlegte erst, zur Ostspitze Spiekeroogs (ca. 20 km hin und zurück) zu wandern, aber das erschien mir dann doch zu hektisch und so plante ich eine Wanderung im Westen der Insel, die bei Bedarf leicht abzukürzen wäre.
Das markanteste Ziel im äußersten Süden Spiekeroogs ist der alte Anleger. Dieser Flecken wird oft von den Fähren aus fotografiert, weil das Fahrwasser direkt davor langgeht. Zu Fuß muss man allerdings einen mehr oder weniger großen Umweg machen, denn zwischen dem heutigen Hafen und dem alten Anleger sind Salzwiesen, die man nicht betreten darf und die auch ansonsten ziemlich unzugänglich wären.
Für den Hinweg nutze ich quasi die kürzestmögliche Variante entlang der Grenzen dieses Schutzgebiets: Hafen - Deich nach Nordwesten - Sträßchen zum Westend - Wanderweg nach Südwesten zum Campingplatz - weiter nach Süden zur Schutzhütte und dann noch die paar Meter zum alten Anleger. Insgesamt eine angenehm zu gehende Strecke zwischen Dünen und Salzwiesen. Der Weg nutzt öfters die Trasse der ehemaligen Inselbahn, die zusammen mit dem Anleger bis Anfang der 80er in Betrieb gewesen ist.
Unterwegs besichtige ich noch den alten Rettungsschuppen, der zwar toll aussieht, aber leider so gestaltet ist, dass man außerhalb der Öffnungszeiten fast nix zu sehen bekommt. Besser gefällt mir die Schutzhütte in den Süderdünen - ein prima Aussichtspunkt auch für windige Tage.
Erst direkt bei den spärlichen Resten des Anlegers betrete ich den Strand. Die Anlage wurde 2009 abgerissen und durch eine längere Buhne ersetzt. Am seeseitigen Ende der Buhne steht so ein "Ding" im Meer - es ist ein Pegel - den ich gerne aus der Nähe betrachten möchte. Also laufe ich noch neben und auf der Buhne, die an ihrem Ende bis ins Fahrwasser hineinragt, ganz nach vorne. Der Pegel befindet sich dann doch noch ein Stückchen weiter draußen im Meer, aber was solls.
Nun beginnt ein längerer Strandspaziergang um die Westseite Spiekeroogs herum, auf dem es einiges zu entdecken gibt. Ach so - der Bereich am alten Anleger (ca. die letzten 500 Meter) soll sowohl am Strand als auch in den Dünen von Anfang April bis Mitte August nicht begangen werden.
Auf den ersten zwei Kilometern ab dem alten Anleger gibt es eine Menge Muschelschalen und Schneckenhäuser. Ich habe da schon eine ganze Sammlung, aber ein paar besonders gefällige Stücke nehme ich mit.
Am Ende dieses Abschnitts endet der Stand plötzlich an einem Küstenschutzbauwerk, der Schuhmacherwand. Ein Blechschild weist darauf hin, dass man nicht drübergehen darf. Übersieht man das Schild, was ganz offensichtlich vielen passiert, wird man mit einer Prachtaussicht rüber nach Langeoog und auf die Sandbänke vor dem Strand belohnt. Jemand hat sogar eine Sitzbank aufgestellt.
Nördlich der Schuhmacherwand gibt es kar keine Muscheln mehr, aber dafür finde ich mehrere Möglichkeiten, trockenen Fußes auf die vorgelagerten Sandbänke zu gelangen. Das empfinde ich als bemerkenswert, denn in meiner Seekarten-App ist an diesen Stellen (dauerhaft) Wasser eingezeichnet. Tatsächlich gibt es nur einen Mini-Priel. An der westlichsten trockenen Stelle nehme ich die Koordinaten auf. Mal sehen, wie weit sich dieser aktuell westlichste Punkt Spiekeroogs bei meinem nächsten Besuch verschoben haben wird...
Zurück am - hm - landseitigen Ende des Strandes befinde ich mich in der Nähe der Siedlung Westend. Nun muss ich nur noch ca. einen Kilometer am Strand entlangspazieren, bevor es an die Besteigung der Weißen Düne geht. Dazu benutze ich einen gekennzeichneten Strandübergang - es ist jener südwestlich der Weißen Düne.
Nach dem anstrengenden 15-Höhenmeter-Anstieg durch eine Sandreiße ist zwar ein Pass in der ersten Dünenkette erreicht, doch der erste freie Blick zum Ziel lässt ernste Bedenken an dem Vorhaben aufkommen - der begehrte höchste Gipfel ist entsetzlich weit entfernt, jenseits etlicher kaum bezwingbarer Vorgipfel. So kommt eine Überschreitung der Kette gar nicht mehr infrage, lieber steige ich landseitig kniemörderische 10 Höhenmeter ab und nutze dann einen irre schmalen, kaum begangenen Pfad für eine Annäherung von Süden.
An geeigneter Stelle entdeckt das geübte Auge noch undeutlichere Spuren wilder Tiere - an eine Begegnung mit den Verursachern sollte man besser gar nicht denken - die näher an das noch immer weit entfernte Gipfelziel heranführen. Fiese Dornenbüsche erschweren das Vorankommen freilich extrem. Irgendwann stehe ich dann doch vor dem gewaltigen, 15 Meter hohen Gipfelhang der Weißen Düne. Es braucht großen Mut und viel Können, hier ohne Steileisausrüstung inkl. Doppelseil überhaupt einzusteigen. Irgendwie gelingt es mir aber doch und so kann ich nach diversen Strapazen den uneingeschränkten Rundblick von sagenhaften 24,5 Metern Höhe aus genießen.
Spaß beiseite - oben gibts eine heruntergekommene Bank, aber oft bestiegen scheint die Düne nicht zu sein, obwohl das nächste Haus kaum hundert Meter weit weg ist. Wenn die Höhenangabe von 24,5 m stimmt, sollte dies der höchste natürliche Punkt von ganz Ostfriesland sein. Norderney folgt allerdings sehr dicht drauf mit einer angeblich 24,4 m hohen Düne... Ausgerechnet auf diesem würdigen Gipfel habe ich kein Bierchen parat, grmpfl.
Runter gehts sicherheitshalber nach Südosten, weil ich nicht durch Privatgelände laufen möchte und dann auf dem Strandpad zurück ans Meer. Ich habe noch gut eineinhalb Stunden Zeit und hänge deshalb noch eine kleine Schleife ostwärts an. Dort ist erstmal klassischer, glatter Nordseebadestrand, an dem im Sommer sicher überhall Strandkörbe herunstehen. Auf dem festen Sand kann man aber auch gut wandern. Bald wird der Strand immer breiter. Es ist gar nicht so einfach, die eigene Position im Blick zu behalten. Aber was solls - auf ein paar Meter mehr oder weniger kommt es mir gar nicht so an. Schließlich verlasse ich den Strand an der Ruhezonengrenze des Nationalparks (im Gelände beschildert), durchquere einen kleinen Sumpf und erklimme eine Aussichtsdüne ("Kaiserstuhl"). Vorbei am CVJM-Haus wandere ich weiter zum befestigten Hellerpfad. Anstatt direkt zum Hafen zu gehen, mache ich wie immer auf Spiekeroog noch einen Abstecher durch das winzige Inselwäldchen, ehe ich schon etwas durchgefroren an Bord der Fähre gehe.
(b) Auf den Dietrichsberg - mit meinem bisher niedrigst gelegenen Gipfelbuch
Auf diesen Gipfel bin ich nur gekommen, weil er auf Google Maps eingetragen ist. Ein 15-m-Gigant mit Kreuz, Buch und was weiß ich was noch zwischen Badestrand und Jachthafen von Hooksiel? Kurios genug, das mal als Abstecher einzuplanen.
Ich hatte mir einen Tag ausgesucht, an dem bei mir im Süden Ostfrieslands Sonnenschein pur zu haben gewesen wäre. Tja, an der Küste kann es aber anders sein. Als ich in Hooksiel auf den Parkplatz fahre und als einziges Fahrzeug brav meine Parkgebühr zahle (diesmal zumindest ;-), geht gerade ein Schneeregenschauer runter. Brrr.
Zum Glück zieht der schnell ab und so kann ich die atemberaubende Wanderung in Angriff nehmen. Eine halbe Stunde ist perfekt investiert: 10 min Aufstieg, 10 min am Gipfel und 10 min Rückweg. Natürlich inklusive Gipfelbucheintrag, Stempelsammeln, Fotos machen und Überschreitung Nord-Süd. Was will man mehr als anspruchsvoller Bergsteiger?! Der Südabstieg zum Jachthafen ist sogar mit einem Tau gesichert, damit man nicht versehentlich ein Schlammbad nimmt.
Der Dietrichsberg (15,85 m) wurde beim Bau des Yachthafes als Schlittenhügel angelegt, ist dann aber mangels Schnee und Pflege komplett mit Brombeerdickicht zugewachsen. Erst unlängst haben sich die Wangerländer an den unglücklichen Berg erinnert, zwei Wege freigeschnitten, Gipfelkreuz und -buch installiert. Gute Arbeit.
Das Gipfelbuch auf dem Dietrichsberg ist
- mein erstes in 2025
- mein bisher niedrigst gelegenes
- mein bisher einziges in Friesland
(wenn auch leider nicht in OSTfriesland - Wangerland zählt nicht dazu...)
Gehzeiten
(a)
Hafen Spiekeroog - Westend - Campingplatz - alter Anleger: 1 h 30 min
alter Anleger - Schuhmacherwand - Sandbank - Weiße Düne: 2 h
Weiße Düne - Nordstrand - Aussichtsdüne "Kaiserstuhl" - Hafen Spiekeroog: 1 h 30 min
Etwas Vorsicht bei Erkundungen auf den Sandbänken - besser nicht bei Flut!
(b)
Zum Dietrichsberg hin und zurück 30 min
Fazit - wer sucht, der findet - kleine Gipfel gibts auch im Flachland...
Tourengänger:
Bergmax

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)