Die Sandsteinfelsen vom Rappetobel, Homburg - Teil 2


Publiziert von konschtanz , 7. Dezember 2024 um 14:45.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum: 1 Dezember 2024
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TG 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Velo von Tägerwilen TG über Wäldi, Hohenrain, Helsighausen, Fischbach nach Homburg.

Beim Schützenhaus, dem ersten Gebäude nach dem Ortsschild von Homburg, biegt man gleich links und folgt dem Bach entlang. 
Beim dritten Abzweiger nach links, so komme ich direkt an die Oberkante des Amphibienschutzgebiets Truubeschloo. Heute scheint die Sonne auf die Rückwand der ehemaligen Kiesgrube und bereitet mir einen warmen Empfang. Aus der Wand rieselt es beständig, so dass das Herbstlaub am Fuss schon zum Teil wieder überdeckt ist. Es ist der Mergel, der hier als feiner Grus abblättert. Bei der Geschwindigkeit kann die steile Wand eigentlich nur wenige Jahre als Steilwand bestehen, vielleicht ist sie ja an ihrem Fuss kürzlich freigebaggert worden.
Später gehe ich zur Ausgangsstelle vom Vortag und steige über die Geländerinne wieder in den Rappetobel, diesmal bleibe ich aber auf der rechten Seite. Gleich zu Beginn um die Ecke eine schöne Steilwand aus Nagelfluh, so an die 3 Meter hoch.
Dann quere ich einen kurzen Seitenzufluss zum Rappetobel, der offensichtlich zur Müllentsorgung genutzt wurde: Plastikfolien und Plastikflaschen, Bauschutt, Eisenschrott. Ich steige auf, weil ich vor mir eine interessante Wand sehe: Nagelfluh, die an der linken Seite schräg geschichtet ist, wie der Zufluss in einen See. Vor der Wand sieht man noch alte Fahrspuren, also wurde auch hier Schotter abgebaut ist. Und die Fahrspuren waren wohl auch die Zufahrt für die Missetäter, die hier ihren Müll abgeladen haben. Heute kämen sie nur noch zu Fuss an die Kante, weil das Gelände verbuscht ist.
Nachtrag vom 10.12.2024: Nach Auskunft des Amts für Umwelt des Kantons Thurgau vom 9. Dezember handelt es sich hier um eine ehemalige offizielle Deponie der Gemeinde Homburg. Der Müll wurde somit nicht bei Nacht und Nebel von irgendwem da abgeladen. Missetäter waren hier also nicht am Werk.

Ich steige wieder ab und erreiche die beiden schönen Wasserfälle, die ich schon am Vortag bewundert hatte. Ein kleiner Abstieg an der Mergelwand und weiter geht's am Bach entlang, bis ich den dritten Wasserfall erreiche. Am Vortag hatte ich ihn links  oben umgangen und nur aus der Distanz gesehen, jetzt stehe ich direkt an der Kante. Die steile Böschung rechts davon ist mit schmierigem Erdreich und Mergel überdeckt, darunter Sandstein, wenn ich abrutsche, stürze ich zwei Meter rückwärts ab ins Wasser. Die Tritte halten und ich komme durch. Jetzt kann ich den Wasserfall und die umgebenden Sandsteinwände auch von unten bewundern.

Das Felsband
Dann steige ich an den Fuss der Sandsteinwände auf, die rechts als imposantes Band den Bachlauf begleiten. Auf der Spitze des lockeren Hangschutts führt ein Pfad entlang. Gegen Ende des langen Bands sehe ich, dass das laubbedeckte Lockermaterial sich als steiler Kegel über einem Felsvorsprung auftürmt. Wenn man da ins Rutschen kommt, stürzt man über die Klippe und rollt dann weiter hangabwärts. Also suche ich einen Weg, der unter die Klippe führt. Der Sand darunter ist stellenweise trocken, also als Unterstand geeignet. Dahinter steige ich wieder auf, um mir den Eckturm anzuschauen. Angesichts der fortschreitenden Dämmerung beschliesse ich, hier aufzusteigen. Ich entdecke Tritt- und Rutschspuren in der steilen Mergelböschung, so als wäre heute schon jemand hier langgegangen. Ich folge der Route, was einen Nachteil hat. Tritte, auf denen schon jemand ausgerutscht ist, bieten dem nachfolgenden nicht den besten Halt. Aber dank meiner Wanderschuhe geht es doch und so erreiche ich noch bei Helligkeit die Oberkante unweit von Truubeschloo.
So schaffe ich es noch bei Tag, mein Velo zu erreichen.

Tourengänger: konschtanz


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