Ogoño-Atxurkulu talaia. Leku malkartsua!! Kontuz ibili!!!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 4. August 2024 um 14:35.

Region: Welt » Spanien » Baskenland » Bizkaia
Tour Datum:30 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m

Bahnhof? Nein, Baskisch! Für einmal also ein Berichtchen aus exotischeren Gefilden, aus der Heimat einer völlig isolierten Sprache, über den Aufstieg auf eine hohe Klippe, der gemäss Schildern extreme Vorsicht erheischt. In der Tat fällt der Ogono / Atxurkulu gen W fast 300 Hm senkrecht in die Tiefe und bietet auf dieser Seite viele schwierige Kletterrouten. Auf ausgesprochen ineffizient angelegten Wanderwegen ist er indes einfach zu erreichen.

Meine Route ist zu Beginn suboptimal, besser beginnt man am Strand von Laga, der halbstündlich mit Bussen bedient wird. Ich hingegen starte in unserem Sommerfrische-Quartier in Mundaka bei (für die Gegend offenbar sehr ungewöhnlicher) tropischer Hitze mit >30 Grad und gefühlter Luftfeuchtigkeit von 200 % und mit der unkomplizierten Minifähre über den Urdaibai nach Laida, wo ich zunächst versuche, den Atxarre zu erreichen. Indes führt ein Forststrässchen endlos in die falsche Richtung, und ein Weg endet in der Horizontalen, sodass ich wieder absteige (weglos ist absolut keine Option, da alles überwuchert und dornig) und die 2., von der Fährmeisterin erklärte Route anvisiere. Diese verläuft durchgehend auf Strässchen und ist mässig attraktiv; ein Gewitterchen überdauere ich in der nicht akkordeon-, sondern hardrockbeschallten Dorfbeiz von Akorda. Von dort könnte man den Atxarre in einer endlosen Schlaufe erreichen, allerdings wimmelt es von Bremsen, sodass ich mir den Ogono als neues Ziel vornehme. 

Also hinunter Richtung Laga, wobei ein Forststrässchen mit einer Abkürzung lockt, die mich tatsächlich auf die Hauptstrasse hinter Laga bringt. Von dort allerdings gibt es erneut keinen direkten Weg, und ich muss fast 1km entlang der Strasse gehen, bevor es endlich (natürlich auch auf einem Strässchen) links hoch geht bis zu einer Art Pass, auf dem sich u.a. der Friedhof von Elantxobe befindet. Dort weiter hoch, zunächst weiter auf Strässchen Richtung Gipfel, die letzten 10min. auf einem hübschen Wanderweg mit einigen felsigen Zonen. Auf dem Kap kann man sich direkt an den Abgrund herantasten, der wahrhaft spektakuläre Tiefblicke bietet. 

Zurück zur markierten Abzweigung zum höchsten (aber deutlich weniger spektakulären) Punkt des Ogono, den man in wenigen Minuten erreicht und dabei immerhin die Dreitausend - äh,- Dreihunderter-Schallmauer durchbricht. Vom Friedhof gönne ich mir - völlig zurecht - einen Abstecher nach Elantxobe, ein eindrücklicher Ort, der im Oberdorf mit einem pitoresken Zentrum, einer köstlichen Rüeblitorte mit baskischem Bier ("Ask for Basque") und leckeren Pintxos unten an den imposanten Hafenmauern sowie einer Busdrehscheibe im wörtlichen Sinn aufwartet.

Von Elantxobe liesse sich der Ogono auf einem - wie meine Gemahlin tags darauf feststellte - ebenfalls wenig effizienten Wanderweg von der anderen Seite erreichen; ich indes wandere vom Friedhof auf einem lange Zeit weitgehend horizontalen Forststrässchen Richtung Laga, zuletzt plötzlich direkt und steil - und sogar mit Seilgeländer direkt zum Strand, an dem ich mir wie schon in Elantxobe ein Erfrischungsbad gönne. 

Idealerweise startet man also in Laga (wo es vom Ende des steilen Abschnitts ev. eine Fortsetzung direkt zum Gipfel ohne den langen Schwenker zum Friedhof gibt; ich sah nur einen Pfadansatz bei einem Bänkli) oder in Elantxobe und stellt sich von diesen Orten eine (Rund-)Tour zusammen; mein Vorspiel von Laida aus über Akorda lohnt sich nicht. In Sachen effizienter Anlagevon Wanderwegen besteht noch - um es zurückhaltend auszudrücken - noch Luft nach oben. 

Mundaka und Umgebung fanden wir - gerade in der spanischen Hochsaison, wo's wirklich lebt und musiziert - sehr attraktiv und sympathisch; der Urdaibai mit seinem Ebbe-Flutspiel verbindet Meer- und Flussvibes und ist wirklich beeindruckend. Auch die Städtchen Mundaka und Bermeo haben ihren Reiz. Der öV sowohl auf Schiene (Euskotren) und Bus sind perfekt - es lebe die Selbstverwaltung;-)! 

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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