Tea Kettle Falls


Publiziert von Ekkehard , 22. April 2024 um 21:17.

Region: Welt » United States » Arkansas
Tour Datum:11 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 60 m
Abstieg: 60 m
Strecke:5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der AR23, die Eureka Springs mit Huntsville verbindet, 2,3km südlich der Einmündung der AR12 in der Nähe von Punkt "43166 AR-23" auf eine unbefestigte Straße abbiegen. Achtung: Die Einmündung ist sehr unauffällig und leicht mit der Einfahrt zu dem südlich angrenzenden Privatgelände zu verwechseln. Die Straße ist anhand eines weiter hinten stehenden orangenen Warnschildes "Road Closed" zu erkennen. Siehe Auch Google-Streetview: https://www.google.de/maps/@36.2588003,-93.7457737,3a,75y,22.49h,89.11t/data=!3m6!1e1!3m4!1sm2chQJ58PxWpI0ODKpuuqQ!2e0!7i16384!8i8192?entry=ttu

Weil ich die totale Sonnenfinsternis am 8.4.2024 in den USA erleben wollte, reiste ich für 14 Tage nach Arkansas, weil mir dies der wettertechnisch sinnvollste Ort erschien. Zudem sind natürlich lokale Kontakte immer gut und so konnten meine Tochter und ich in Fayetteville unterkommen. Als Beiprogramm konnten wir einige schöne Wanderungen unternehmen, von denen diese eine war.
Arkansas wird meiner Meinung nach als Bundesstaat völlig unterschätzt und wurde es auch von mir, jedenfalls bis jetzt. Mit den Bergen des südlichen https://de.wikipedia.org/wiki/Ozark-Plateau verfügt Arkansas über eine sehr schöne Landschaft mit geologisch und ökologisch interessanten Ecken die mit ihrer Unberührtheit bestechen.
Die hier beschriebene Tour diente der Suche nach den "Tea Kettle Falls", von denen viele Fotos existieren, aber kaum eine geeignete Wegbeschreibung. Da es die Tage zuvor geregnet hatte, sollte im Karstgebiet reichlich Wasser fließen, also machten wir uns auf die Suche.
Schon die richtige Nebenstraße zu finden, war nicht einfach, denn sie zweigt völlig unscheinbar von der Hauptstraße ab. Zunächst waren wir versucht in die Einfahrt des Grundstückes daneben zu fahren, etwas was man im ländlichen Bereich der USA ohne Einladung besser unterlässt. Zudem war die Straße mit einem "Road Closed"-Schild versehen, welches wir in seiner Bedeutung nicht recht einordnen konnten. Heißt es nun eher, "Die Straße ist gesperrt" oder "die Einfahrt ist verboten". Gerade als wir uns zur Umkehr entscheiden wollten kam ein Auto aus der Straße heraus und freundlich wie die Menschen dort sind, wurde uns der Weg zum Parkplatz erläutert. Die Straße ist zwar unbefestigt und uneben, aber doch mit einem normalen Fahrzeug (also aus der Sicht der dortigen Fahrzeuge, kleinem Auto) befahrbar. Unmittelbar bevor die Straße dann tatsächlich gesperrt ist und diese Sperrung auch physisch in Form von mehreren Betonklötzen realisiert ist, liegt ein kleiner Parkplatz, von dem die Wanderung beginnen kann.
In Ankunftsrichtung rechts (südöstlich) führt ein Fahrweg abwärts in ein kleines Seitental. Nach etwa 800m trifft man auf einen Querweg, der dann links (nordöstlich) dem Tal weiter nach unten führt. Nach weiteren etwa 800m erreicht man einen breiteren Bach, den es zu queren gilt.
Leider hatten wir keine Gummistiefel dabei und auch kein Handtuch, so dass sich die Querung schwierig gestaltete. Mit einigen Steinen und vorhandenem Holz konnte aber die Furt einigermaßen trockenen Fußes überquert werden.
Hätten wir den Weg gewusst, wären wir gleich am Bach rechts (östlich) abgebogen, so wussten wir nur, dass der Wasserfall 2-3km vom Parkplatz entfernt sei, nicht aber wo.
Also stiegen wir auf der anderen Seite dem Fahrweg folgend den Berg hinauf, wo wir nach etwa 600m auf eine Kreuzung stießen. Da Wasserfälle i.d.R. einen Steilabfall in ein Tal voraussetzen, hielten wir uns rechts, mit dem Ziel das nächste Seitental zu untersuchen. Nach etwa 300m erreichten wir ein solches und hielten uns wieder rechts (südlich) und folgten dem Fahrweg weiter. Die Landschaft im Frühling war wunderbar, die Blumen blühten und die ersten zartgrünen Blätter an den Bäumen entfalteten sich. Ein große Zahl von Schmetterlingen und anderer Insekten flog umher, kein technisches Geräusch beeinflusste die Wahrnehmung. In diesem Talkessel wanderten wir nun etwa 350m. Mitten drin lag ein größerer, sehr ebener Talbereich, wie man ihn in den Alpen sonst aus Karen und Hochalmen kennt, also von etwas Humus überdeckter Kalkschutt, unter dem das Wasser sich seinen Weg bahnt. An dessen Ende trat der Bach wieder zu Tage und musste überquert werden. Auf der anderen Seite führte der Weg wieder bergauf, während der Bach ohne nennenswertes Gefälle rechts vom Wege blieb. Uns nichts weiter denkend folgten wir weitere 800m dem Fahrweg um dann zu erkennen, dass wir möglicherweise völlig falsch gegangen waren und umdrehten.
Etwa 400m zurück gegangen, erkannte ich wo der Wasserfall sein müsste, denn linker Hand (südlich) lag das Tal viel tiefer als es eigentlich sein konnte, die Baumkronen lagen unterhalb Augenhöhe, es hatte also einen mindesten 20m hohen Absatz im Gelände. Als wir dann den zuletzt gequerten Bach sahen, querten wir den Hang in einer undeutlichen Wegspur hinunter und erreichten den oberen Einlauf in den Tea Kettle Fall.
Dieser hat dort die Ausformung eines Lochs im Gestein und dürfte bei viel Wasser sicher sehr eindrucksvoll aussehen. Bei der Suche nach einem Abstieg gingen wir noch ein paar Meter an dem Steilabbruch weiter Richtung Westen und kamen an eine Stelle, an der man vermutlich hinunter klettern könnte. Angesichts unserer mangelhaften Ausrüstung und Kenntnis der näheren Umstände traten wir lieber den Rückweg an.
Zurück an der ersten großen Furt, erkannten wir auf der nördlichen Seite des Baches einen klaren Pfad, der entlang des Ufers Richtung Wasserfall führte. Diesem folgten wir. Doch leider versperrte nach etwa 400m ein Felsvorsprung der bis in den Bach hineinreichte den Weg. Auch der Versuch diesen Felsen oberhalb zu traversieren schlug fehl, weil man dort nicht wieder herunter ans Wasser kam.
Ohne die schon erwähnten Gummistiefel oder wenigstens ein Handtuch, erklärten wir den Versuch den Wasserfall auch von unten zu besichtigen als gescheitert und kehrten um.
Ein längere Pause am Bachufer brachte uns die unglaubliche Einsamkeit und Unberührtheit der Gegend ins Bewusstsein. In einer Mittelgebirgslandschaft gibt es solche Umstände in Deutschland wohl kaum noch.
Der Rückweg zum Auto war dann wie der Hinweg, dank der zuvor gelegten Steine gelang auch die Überquerung des Baches ohne nasse Füße.

Tourengänger: Ekkehard
Communities: Unbekannte Touren


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