Boggy Peak (402m) - Höchster Gipfel von Antigua und Barbuda (Überschreitung)


Publiziert von pame , 22. Januar 2024 um 05:53.

Region: Welt » Antigua and Barbuda » Antigua
Tour Datum: 9 Januar 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:s. Wegpunkte und GPS-Track, ca. 10km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Saint-John's über die Valley Road nach S. In Jennings links abbiegen ins Christian-Valley. Nur mit Taxi (ca. US$30) oder Mietwagen erreichbar, ca. 10km, 30 min.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Viele Minibusse von Old Road nach Saint-John's, ca. 45 min. bis 1h, je nach Verkehr. Bushaltestellen sind normalerweise gekennzeichnet. Bezahlt wird beim Aussteigen (nur Cash), ca. EC$7.
Unterkunftmöglichkeiten:Guest Houses und Hotels in Saint-John's.

Boggy Peak (402m) - für ein paar Jahre Mount Obama genannt, aber jetzt wieder auf den alten Namen zurückgeführt - ist der höchste Punkt des Karibikstaates Antigua und Barbuda. Im Gegensatz zu den meisten anderen Inseln der Kleinen Antillen ist Antigua dichter besiedelt und weitaus weniger gebirgig. Die Shekerly-Hills, in denen Boggy Peak liegt, sind die einzigen nennenswerten Erhebungen der Insel. Sie sind von subtropischem Wald mit Hartlaub und Dornengestrüpp überzogen.

Die Besteigung ist hier auf Hikr schon mehrfach beschrieben und geschieht am einfachsten über eine befestigte Bergstraße, die von Süden direkt auf den mit Telekommunikationsanlagen zugebauten und eingezäunten Gipfel führt. 

Ich habe mich hingegen für die Überschreitung von Nord nach Süd entschieden. Von Norden führt ein sehr gut angelegter und gut markierter Bergweg aus dem Christian-Valley unproblematisch (T2) auf den Gipfel. Dieser schöne Waldweg ist Teil eines größeren Wanderwegenetzes in den Shekerly-Hills.

Einquartiert habe ich mich in der Hauptstadt Saint-John's. Wegen der zu erwartenden Hitze wollte ich früh los und habe mich daher schon kurz vor Sonnenaufgang aufgemacht, ein Taxi zu finden. Das stellte sich dann als sehr einfach heraus, da direkt vor der Haustür ein Fahrer rumlungerte, der 45 min. später hier Gäste abholen sollte. Also hab ich kurzerhand mit ihm ausgemacht, dass er mich für US$30 ins Christian-Valley fährt, was von Saint-John's etwa 20 min. entfernt ist.

Schon bald kamen wir im Christian-Valley an, wo er - ob der rauen Piste - immer besorgter um seinen klapprigen Kleinbus wurde. Mir doch egal! Ich bin schließlich zahlender Kunde. Als sein Gejammer ("...hier kann man nicht fahren,...ich muss Kreuzfahrt-Passagiere abholen,... was du da vor hast ist zu gefährlich...") immer stärker wurde, hatte ich irgendwann Mitleid mit ihm und gesagt, er soll mich bei der nächsten Gelegenheit rauslassen. Wir waren ja eh' nur noch ein paar Hundert Meter vom Ausgangspunkt des Boggy-Peak-Trails entfernt. Er muss wohl gedacht haben, dass ich nie wieder aus diesem wilden Dschungel herauskomme, als er mich kopfschüttelnd abgesetzt hatte.

Nachdem er weg war, lief ich ein kurzes Stück auf der Piste ins Tal hinein zu einer Art Rastplatz. Von hier ging es zuerst über eine Wiese mit hohem Gras und dann in den Wald. Auf dem ausgezeichneten Pfad gab es alle paar Meter Markierungen in Form von Farbklecksen oder bunten Plastikbändchen. Stellenweise musste man sich zwischen Bambusstauden hindurchzwängen.

Bald habe ich schon den Obama-Pass erreicht (Ob der wohl auch umbenannt wurde?), wo es noch etwa 100 Hm weiter auf der o.g. Straße geht. Am Gipfel des Boggy Peak (402m) stand ich dann wie erwartet vor einem verschlossenen Tor. Zuerst habe ich links einen Zugang durch den Zaun gesucht. Ich konnte auch eine Stelle finden, wo der Zaun etwas hinuntergedrückt war. Aber leider nicht genug, um mich darüber zu schwingen. Außerdem war das Gelände recht abschüssig und viel stärker zugewachsen als auf verschiedenen Bildern gesehen, so dass ich auf komplizierte Manöver verzichtet habe. Es gab nämlich rechts vom Tor am Zaun entlang eine schöne Freifläche, von der aus man fast die gesamte Insel überblicken konnte. 

Nach einer ausgiebigen Pause mit Bewunderung der Aussicht habe ich mich irgendwann auf den Abstieg nach S gemacht. Hier sind mir auch zum erstenmal ein paar Wanderer begegnet, die gerade im Aufstieg waren. 

Unten erreichte ich die Hauptstraße Andy Roberts Drive, die entlang der gesamten S-Küste durch ein locker bebautes Wohngebiet führt. Auf der nur wenig befahrenen Straße ging ich ca. 1 km weiter nach O, um nach rechts in eine Straße abzubiegen, die mich direkt ans Meeresufer führte. 

Da ich aber zur Morris Beach wollte, musste ich mich noch für ein paar Meter über einen auf einschlägigen Karten zwar verzeichneten aber am Boden nicht-existierenden Weg durch unangenehmes Dornengestrüpp schlagen und über eine Art vertrockneten Sumpf stampfen.

Aufgrund meines frühen Starts hatte ich noch den ganzen Nachmittag Zeit, am schönen und wenig besuchten Morris-Bay-Strand zu relaxen, nicht ohne mir zwischendurch noch ein feines Essen bei Gina's Strand-Restaurant zu genehmigen. 

Da ich es mit der Rückfahrt nicht eilig hatte, habe ich mich für den Bus entschieden. Ich musste kaum länger als 10 min. warten, bis einer der vielen Toyota-Vans kam. Unterwegs sind noch einige Leute eingestiegen, so dass wir eng gepackt am quirligen Busbahnhof von Saint-John's ankamen.

Fazit:
  • Eine sehr einfache Wanderung zu einem Landeshöhepunkt, der etwas Abwechslung bietet, falls man Badeferien auf Antigua macht. 
  • Am besten sehr früh morgens angehen.
  • Die Wanderung verläuft größtenteils im Schatten - mit Ausnahme des Abschnitts an der S-Küste.
  • Der wenig besuchte Strand Morris-Bay eignet sich perfekt zum Auspannen nach der Tour. Viel Platz, sauberer Sand, wenig Wellengang, und ein paar Straßenrestaurants wo man sich Verpflegen kann.

Tourengänger: pame


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»