Glatt bei Oberbüren (3): Hier wird's eng
|
||||||||||
![]() |
![]() |
Von der Waldlichtung oberhalb von Oberbüren (Abzweiger von der Strasse nach Junkersrüti im Wald rechts bei Breitenloo) gehe ich auf dem Wanderweg weiter, bis ich die Weide bei Nutzenbuech erreiche. Gleich beim Gatter biege ich links ab, gehe am Rand der Weide entlang und steige zum unteren Ausgang ab. Hier führen Pfade durch den Wald bis an das Ufer der Glatt.
Ich erreiche den Wasserfall, den ich in
https://www.hikr.org/tour/post183239.html
schon beschrieben habe.
Oberhalb des Wasserfalls erhebt sich zur linken eine Steilwand, die an der Oberkante bewaldet ist, während von unten her das Fussvolk der Sträucher aufstrebt. Die Steilwand besteht aus Mergelschichten, ganz oben Nagelfluh.
Der Mergel ist an der Basis rot, aber auch das nicht einheitlich, mal rot-weiss gefleckt, mal gesellen sich gelbe Flecken dazu, und auch blauer Mergel zeigt sich an manchen Stellen. Ich steige vom Ufer bis an die Oberkante einer Mergelschicht auf und wähle dann den Abgang zur Glatt halb mit den Schuhen rutschend, halb springend.
An der Wand entlang erreiche ich eine Wiese, an deren unterem Ende ein Auenwäldchen zu sehen ist, mit einem grossen, blachenbedeckten Unterstand. Wurde er von den Pfadis erbaut? Oder vom Militär?
Ich steige die Wiese hoch, quere den Weg, über den die Kühe auf diese Weide getrieben wurden, und finde im Wald einen Pfad nach rechts, flussaufwärts. Ich folge ihm, bis ich eine Kante erreiche. Da ein Bruchstück Nagelfluhfels, nach unten geht‘s steil, aber es geht. Dadurch, dass das Gelände bewaldet ist, sind die Felsen gut versteckt.
Ich quere eine Runse. Oberhalb sehe ich eine Nagelfluhdecke, von der es tropft, das Wasser fließt über den Mergel in Stufen abwärts. Als ich das Ufer der Glatt erreiche, fliegt aus einem Tümpel mit „Entengrütze“ ein kleiner Vogel auf. Mich empfängt ein dichter Urwald. Auf dem gut gedüngten Boden wuchert die Brennnessel, dann geht es durch ein Dickicht von fleckigen Halmen des Japanischen Staudenknöterichs, der hier kleine Haine bildet. Zwischendrin werde ich unsanft von stachligen Brombeerranken festgehalten. An offeneren Flächen sieht man auch Teppiche von Kanadischer Goldrute. Die typischen Auenwaldbewohner sind auch da: Weiden und Schwarzerlen, vereinzelt ein Bergahorn und die leuchtenden Beeren des Pfaffenhütchens. In den wohl nur bei Hochwasser befluteten Gräben stehen verrottende Stängel des Drüsigen Springkrauts.
Ein starkes Rauschen lockt mich an. Über Wildwechsel nähere ich mich dem Geräusch. Ich erreiche eine Wiese, die nächste Landzunge, die von einem Strauchgürtel von der Glatt getrennt ist. Am rechten Ufer sehe ich dann eine Engstelle im Fluss – harte Nagelfluh. Am unteren Ende hat sich die Glatt so tief in den Boden eingegraben, dass man den Grund nicht sieht. Hier könnte ich nicht mehr stehen. Das Schauspiel der Wellen in dieser Felsenge ist beeindruckend.
Dann drehe ich um und gehe die Lichtung hoch. Links Bienenkästen, um die es an diesem sonnigen Tag schwirrt. Es geht durch einen Wald, dann nach links, zu einem Bauernhof mit Holsteiner Kühen und Schweinezucht. Als ich dort ankomme, sehe ich ein Schild: Privatweg.
Nun erreiche ich die Straße, auf der ich wieder zurück zum Velo komme.

Kommentare