Glatt bei Oberbüren (1): auch was mit Kindern

Unterhalb der Brücke Niederuzwil – Oberbüren (Buchental) wird der Unterlauf der Glatt gerade fischgängig gemacht. Die alte Betonsperre wurde aufgelöst. Derzeit sonnt sich eine Herde von Felsblöcken auf der Flussbaustelle, bis der Bagger sie in die Position gebracht hat, die künftig Barbe, Nase und Äsche ermöglichen soll, weiter zum Laichen in der Glatt aufzusteigen.

Hier, am Bushalt Buchental, ist mein Startpunkt. Am Rande des Geländes der Garage Buchental (Buga) steige ich zwischen Haselsträuchern ins Flussbett. Der Wasserstand ist niedrig, trotzdem ist mit den Wanderschuhen kein Durchkommen. Ich ziehe die Schuhe aus und gehe barfuss auf den rutschigen Steinen gegen den Strom.

Der von der Sonne beschienene Prallhang links ist mein Ziel. Dort ziehe ich die Schuhe wieder an.

Grauer Mergel rieselt von der Wand. Im Grus liegen die Beeren des Weissdorns. Zwischen den Sträuchern am Fuss der Steilwand leuchtet rosa das Pfaffenhütchen.

Ein kleines Stückchen flussaufwärts erreiche ich eine Stelle, wo ein an beiden Ufern abgesperrter metallischer Steg die Glatt quert. Wohl eine Gasleitung. Ab hier wird das linke Ufer (gegen die Stromrichtung gesehen) abenteuerlich. Einen halben Meter oberhalb des Wasserspiegels verläuft ein glitschiger Pfad auf einer gelben Mergelstufe. Auch etwas tiefer, unter Wasser, sieht man Mergelstufen. Halt bietet das Ufer aus langen, grauen Sandsteinquadern. Ja, Quadern. Irgendwann wurde hier auf diese Art das Ufer gefestigt. Der Mergelsims wird an einer Stelle von einem am Ufer liegenden Baumstamm unterbrochen. Wenn man auf ihm absteigt und dann wieder hoch balanciert – Abstützung am Ufer ist möglich, erreicht man die Fortsetzung des Simses, das sich vielleicht 100 bis 200 m am Ufer erstreckt. Dann kann man links aufsteigen und erreicht einen Fuhrweg, der durch das Wäldchen auf eine Lichtung – eine Weide – führt. Für abenteuerlustige Kinder ist der Mergelsims ein Erlebnis, aber die Grossen sollten die Strecke vorher abgehen und selbst beurteilen.

Man kann am Rand der Weide stromaufwärts gehen, bis man wieder den Wald erreicht. Dort kann man sich allmählich wieder der Glatt nähern, am besten in die Richtung, aus der man ein Rauschen hört.

Eine schöne Stelle: Ein kleiner Wasserfall, kalte Strudellöcher und warme Kuhlen im Mergel und oberhalb davon Kiesbänke. Ein Ort, wo man sich niederlassen kann, um zu grillieren und zu essen. Eine Schar von Kindern ist mit Käschernetzen unterwegs. In einem Strudelloch sind sie fündig geworden. Es ist so tief, dass sie auch mit Stiel nicht an den Grund des Lochs reichen können. Einer hat zwei kleine Fischlein gefangen. Elritzen, wie sein Vater fachkundig urteilt. Er erzählt, dass manche Strudellöcher unterirdisch Verbindung bis hin zum Wasserfall haben. In Metern ist die Strecke kurz, aber es gibt viel zu sehen und zu erleben. Im Tal der Glatt verbirgt sich noch manche Schönheit, darüber ein andermal mehr.