Am Π, Sprudel und Eishöhlen


Publiziert von detlefpalm , 14. September 2023 um 08:09.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Eifel
Tour Datum: 6 September 2023
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 762 m
Abstieg: 762 m
Strecke:40 Kilometer

Die Künstersiedlung Weißenseifen, auch genannt am π war unser Hauptziel der  Tour, aber beileibe nicht das einzige Highlight. Der Reihe nach:

Vom Landhaus Müllenborn fahren bergauf Richtung Rother Kopf - der ist von dieser Seite nicht fahrbar, aber da waren wir sowieso schon. 

Herunter zur Helenenquelle in Gerolstein. Heute fließt der Sprudel - der echte Gerolsteiner Sprudel. Man will es ja nicht glauben, aber das Wasser schmeckt tatsächlich wie das Original Gerolsteiner Sprudel, und ist so sprudelig wie das als 'Medium' gehandelte Mineralwasser. Und da fließt es einfach so weg. Wer will, bringt sich Kanister mit, wir füllen nur unsere Flaschen auf.

Weiter auf dem Kyll Radweg zum Quelltempel bzw. der Lindenquelle bei Birresborn. Schon die Römer wussten, dass es dort das beste Mineralwasser der Eifel gab. Schon 1726 wurde das 'Birresborner' bis nach Aachen oder Trier exportiert, nach 1820 sogar in eigens hergestellten  'reisefesten' Tonkrügen. Wir probieren es und tatsächlich: geschmacklich hervorragend, mit sehr schön perlendem Sprudel. Es ist allerdings alkalisch, und empfindliche Mägen sollten es mit Vorsicht genießen.

Weiter bergauf zu den Birresborner Eishöhlen. Die Höhlen sind vor vielen Jahren künstlich angelegt, hauptsächlich zur Mühlsteingewinnung. Sie beherbergen ein thermisches Phänomen. Die oft verschlungenen Gänge führen gleich abwärts. Die winters eingedrungene kalte Luft kann nicht sofort entweichen. Gleichzeitig speichert das vulkanisch-poröse Gestein Feuchtigkeit, die langsam abgegeben wird und  die wiederum die Verdunstungskälte unterstützt. Selbst im Sommer war es oft nur zwischen -1 und 4 Grad Celsius. Das führte zur Bildung von Eis-Stalagmiten, selbst im Hochsommer. Allerdings ist das Phänomen seit einigen Sommern nicht mehr aufgetreten, und wir alle wissen warum.

Nun geht es erst zur XXL Aussichtsbank, und dann angenehm zur Künstlersiedlung am ℼ. Unsere Erwartungen waren gering, und wir wurden sehr angenehm überrascht. Das Gelände bietet seit mehr als 70 Jahren Künstlern Unterkunft in einfachen Häuschen, um sich im Kreise Gleichgesinnter künstlerisch zu betätigen - wohl hauptsächlich mit dem Behauen des omnipräsenten Sandsteines. Dementsprechend stehen jede Menge Skulpturen auf dem Gelände herum. Es gibt auch eine Galerie, die special events und Ausstellungen organisiert. Wer künstlerisch veranlagt ist, sollte sich im vorab informieren, um das Projekt in seine Gänze würdigen  können.

Auf dem weiteren Trail lohnt es sich in Oberhersdorf und am Heiligenhäuschen Büdesheim innezuhalten, der Schönheit und der Aussichten wegen. Die Tour verläuft weiterhin auf gut fahrbaren Fort- und Feld-Wegen, und wir erreichen Müllesborn gerdewegs aus südlicher Richtung.

Tourengänger: detlefpalm


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