Klettertour "Visite Obligatoire" an der Aiguille Dibona
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Die Aiguille Dibona ist tatsächlich einer der elegantesten Gipfel der Alpen - mit allen Vor- und Nachteilen. Vorteil ist das tolle Fotomotiv und die Kletterei in äußerst eleganter Position, Nachteil, dass wie z.B. auch am Matterhorn viele dem Anstieg alles andere als gewachsene AspirantInnen mit allen Mitteln versuchen, den Gipfel zu erklimmen. Und so verwundert es nicht, dass man hier den ganzen Tag an den Ständen im Stau steht, Ohrstöpsel gegen die mit ganzer Inbrunst ausgerufenen Seilkommandos braucht und manchmal auch so mancher Gruppenseilschaft auch helfen muss, die Seile wieder zu entwirren. Das zu sehen ist wirklich einmal ein Muss!
Der Zustieg wird von vielen Kletterern per Hüttenübernachtung auf 5 Minuten verkürzt, vom Tal aus braucht man rund 3 Stunden. Dann heißt es für uns einmal anstellen. Einige Seilschaften sind schon vor uns, auch in den Nachbartouren tummeln sich viele Seilschaften - ob sich das heute vor dem Gewitter für alle ausgeht?
- Seillänge 1 (6a+) folgt einem athletischen Steilaufbau, dann einer Platte zum Stand.
- Seillänge 2 (6a+) führt nach links in eine Wand und über anhaltende, kleingriffige Kletterei aufwärts.
- Seillänge 3 (6a+) führt hinauf zur Kante, dann nach rechts in die Wand und aufwärts bis in die Verschneidung. Etwas rechts davon zum Stand.
- Seillänge 4 (6a+) verläuft an tollen Griffen nach rechts, ein erster athletischer Überhang wird an Piazgriffen überwunden. Bald folgt ein zweiter Überhang, hier zuerst in der Rissverschneidung klettern und dann wiederum im Piaz zum Stand.
- Seillänge 5 (6a+) führt recht unscheinbar linkshaltend aufwärts, viele Stellen sind abdrängend und unübersichtlich. Zahlreiche Magnesiumspuren weisen hier nicht den Weg sondern sind nur Verzweiflungstaten auf den Irrwegen in der Länge. Für uns die schwerste Länge der Tour.
- Seillänge 6 (5c) folgt der Platte mit breitem Riss, dann über gestuften Fels zum Stand.
- Seillänge 7 (5b) folgt einem Band bis in der Verschneidung, in dieser kurz aufwärts und dann nach rechts an Hangelgriffen zum Stand.
- Seillänge 8 (6a+), hier führen tolle Risse nach links und wiederum zurück nach rechts zu großer Schuppe. An ihr überhängend hinauf (Piaz) und steil zum Stand an Kante.
- Seillänge 9 (6a) folgt anfangs der Kante links, dann rechts zum Stand auf Absatz.
- Seillänge 10 (6a) führt durch eine Platte mit feinen Rissen.
- Seillänge 11 (6b) führt zuerst links ums Eck und ausgesetzt hoch, dann rechts der Kante über eine Steilstufe kräftig aber nicht allzu schwer zum Stand.
- Seillänge 12 (5c) folgt dem Riss zum Gipfel, Stand 2m unterhalb.
- Seillänge 13 (3a) folgt dem Grat zur Abseilstelle.
Tatsächlich handelt es sich um eine außergewöhnlich schöne und homogene Route wenngleich der obere Teil doch deutlich einfacher ist als die ersten fünf Seillängen. Die Absicherung ist gut, hier und da kann und sollte vor allem mit kleinen Friends verbessert werden. Glücklich sind jene, die diese Tour im Frühjahr oder an einem schönen Herbsttag klettern können und so den Massen im Sommer entgehen.
Unsere Begehung wurde etwas durch die sehr langsame und dafür umso lautere britische Seilschaft gestört, vor allem das ausziehende Gewitter trug nicht unbedingt zu unserem Wohlbefinden bei.
ZUSTIEG: Von Les Ètages folgt man dem gut markierten Wanderweg zum Refuge du Soreiller. Von der Hütte nun anfangs über Wiesen, dann über Blöcke in wenigen Minuten rechtshaltend zum Wandfuß. Von rechts her kann man über ein Felsband den Einstieg oberhalb des Vorbaus erreichen.
ROUTE: Siehe Topo.
ABSTIEG: Vom Gipfel 2x über den Grat abseilen und noch etwa 100 Meter über einfaches, aber exponiertes Gelände querend abklettern (zahlreiche Zacken vorhanden). Nun entlang der Steinmänner, teils schottrig, zurück zu Hütte.
SCHWIERIGKEIT: 6b (6a obl.), recht anhaltende erste fünf Seillängen.
ABSICHERUNG: +++/++++, gut. Mit einem mittleren Sortiment Friends kann die Absicherung auf sehr gut verbessert werden.
MIT WAR: Karin
WETTER: Sonnig, bald Quellwolken und aufziehende Gewitterschauer, im Gipfelbereich demnach sehr unangenehm.
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz
Der Zustieg wird von vielen Kletterern per Hüttenübernachtung auf 5 Minuten verkürzt, vom Tal aus braucht man rund 3 Stunden. Dann heißt es für uns einmal anstellen. Einige Seilschaften sind schon vor uns, auch in den Nachbartouren tummeln sich viele Seilschaften - ob sich das heute vor dem Gewitter für alle ausgeht?
- Seillänge 1 (6a+) folgt einem athletischen Steilaufbau, dann einer Platte zum Stand.
- Seillänge 2 (6a+) führt nach links in eine Wand und über anhaltende, kleingriffige Kletterei aufwärts.
- Seillänge 3 (6a+) führt hinauf zur Kante, dann nach rechts in die Wand und aufwärts bis in die Verschneidung. Etwas rechts davon zum Stand.
- Seillänge 4 (6a+) verläuft an tollen Griffen nach rechts, ein erster athletischer Überhang wird an Piazgriffen überwunden. Bald folgt ein zweiter Überhang, hier zuerst in der Rissverschneidung klettern und dann wiederum im Piaz zum Stand.
- Seillänge 5 (6a+) führt recht unscheinbar linkshaltend aufwärts, viele Stellen sind abdrängend und unübersichtlich. Zahlreiche Magnesiumspuren weisen hier nicht den Weg sondern sind nur Verzweiflungstaten auf den Irrwegen in der Länge. Für uns die schwerste Länge der Tour.
- Seillänge 6 (5c) folgt der Platte mit breitem Riss, dann über gestuften Fels zum Stand.
- Seillänge 7 (5b) folgt einem Band bis in der Verschneidung, in dieser kurz aufwärts und dann nach rechts an Hangelgriffen zum Stand.
- Seillänge 8 (6a+), hier führen tolle Risse nach links und wiederum zurück nach rechts zu großer Schuppe. An ihr überhängend hinauf (Piaz) und steil zum Stand an Kante.
- Seillänge 9 (6a) folgt anfangs der Kante links, dann rechts zum Stand auf Absatz.
- Seillänge 10 (6a) führt durch eine Platte mit feinen Rissen.
- Seillänge 11 (6b) führt zuerst links ums Eck und ausgesetzt hoch, dann rechts der Kante über eine Steilstufe kräftig aber nicht allzu schwer zum Stand.
- Seillänge 12 (5c) folgt dem Riss zum Gipfel, Stand 2m unterhalb.
- Seillänge 13 (3a) folgt dem Grat zur Abseilstelle.
Tatsächlich handelt es sich um eine außergewöhnlich schöne und homogene Route wenngleich der obere Teil doch deutlich einfacher ist als die ersten fünf Seillängen. Die Absicherung ist gut, hier und da kann und sollte vor allem mit kleinen Friends verbessert werden. Glücklich sind jene, die diese Tour im Frühjahr oder an einem schönen Herbsttag klettern können und so den Massen im Sommer entgehen.
Unsere Begehung wurde etwas durch die sehr langsame und dafür umso lautere britische Seilschaft gestört, vor allem das ausziehende Gewitter trug nicht unbedingt zu unserem Wohlbefinden bei.
ZUSTIEG: Von Les Ètages folgt man dem gut markierten Wanderweg zum Refuge du Soreiller. Von der Hütte nun anfangs über Wiesen, dann über Blöcke in wenigen Minuten rechtshaltend zum Wandfuß. Von rechts her kann man über ein Felsband den Einstieg oberhalb des Vorbaus erreichen.
ROUTE: Siehe Topo.
ABSTIEG: Vom Gipfel 2x über den Grat abseilen und noch etwa 100 Meter über einfaches, aber exponiertes Gelände querend abklettern (zahlreiche Zacken vorhanden). Nun entlang der Steinmänner, teils schottrig, zurück zu Hütte.
SCHWIERIGKEIT: 6b (6a obl.), recht anhaltende erste fünf Seillängen.
ABSICHERUNG: +++/++++, gut. Mit einem mittleren Sortiment Friends kann die Absicherung auf sehr gut verbessert werden.
MIT WAR: Karin
WETTER: Sonnig, bald Quellwolken und aufziehende Gewitterschauer, im Gipfelbereich demnach sehr unangenehm.
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz
Hike partners:
Matthias Pilz
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