Rifugio La Boga, Val di Roggiasca


Publiziert von Selva48 , 29. Juli 2023 um 12:52.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum:27 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Zeitbedarf: 2 Tage 10:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Roveredo GR Strasse zu Stausee Roggiasca
Zufahrt zum Ankunftspunkt:do.
Unterkunftmöglichkeiten:Rescignaga, La Boga

Das Hüttenbuch "Capanne e rifugi del Ticino e della Mesolcina" empfiehlt den Zustieg von der Strassenbrücke im Val d'Albionasca. Ein kontaktierter Jäger rät davon eher ab und empfiehlt den Weg vom Stausee via Cortin und Alpe di Rogg. Wir suchen ja etwas Abenteuer und probierens via Alp di Rescignaga. Bis zur Alp sehr guter Weg. Die Hütte ist offen und es ist alles da was man für eine komfortable Uebernachtung brauchen würde.
Ein gut sichtbarer Weg führt an der Ostflanke des Tals hoch und taleinwärts, weicht vom in der Karte eingezeichneten Weg dann ab und führt hinauf zum Grat. An diesem Punkt wird es abenteuerlich. Der deutlichste Pfad führt auf der anderen Seite des Grats geradewegs runter in Richtung Alp di Roggiasca (vermutlich). Weit und breit keine Markierung oder Hinwese. Dann stehen noch 2 weitere Wegspuren, beide taleinwärts zur Auswahl. Eine, dem Grat entlang aufsteigend, die andere in der Flanke des Aufstiegs eher leicht absteigend. Wir wählen die erste Variante und steigen dem Grat entlang aufwärts. Nach einer ersten Höhenstufe biegt die Wegspur in die steile Westflanke des Val di Roggiasca ein. Hohes Gras erschwert und verunmöglicht das Aufspüren des Wegs. Vor einem steilen und felsigen Tobel bleibt nur noch die Möglichkeit, in einer sehr steilen Grashalde wieder auf den Grat zu steigen. Dort findet sich wieder eine deutliche Wegspur, vermutlich die vorher verschmähte Variante 2! Wir folgen dieser Spur, sie führt wieder in die Westflanke hinein. Es hat immer mehr Erlen und der Weg ist wieder versteckt im hohen Gras. Hinter einem Vogelbeerbaum kommt die Schlüsselstelle und der schwierigste Teil des Zustiegs. Eine ca. 2.5 Meter hohe Felsstufe fällt fast senkrecht hinab in eine steile Grashalde. Ein kurzes Seilstück ist einer Wurzel befestigt und hilft etwas. Gute Tritte und Griffe sind vorhanden. T4 auf jeden Fall. Die anschliessende längere Passage in der steilen Halde mit kaum Bodensicht wegen des Grases und freiem Gelände gegen unten verlangen volle Konzentrazion. Ein weiterer Bohrhaken im Feld ist auch hilfreich. Dann wird es einfacher und logischer. Die Jäger haben eine deutliche Schneise in die dichten Erlen gehauen. Geschafft. Aber der Ratschlag des Jägers war berechtigt!
Die Hütte La Boga steht auf einem offenen Plateau und ist sehr solide gebaut. Im Gegensatz zum Beschrieb im oben erwähnten Buch ist die Hütte bestens ausgestattet. 3 Matratzen, Decken, ein Holzofen, ein Gasrechaud.
Keine Fotovoltaik, aber es ist ja lange hell Ende Juli. Dazu hat es Tisch und Bänke, die man vor der Hütte aufstellen kann. Wasser holt man im nahen Bach.
Ein Abendspaziergang zur Alp di Rogg. Entgegen den Angaben im Buch kein Alpbetrieb, alles eher verwahrlost. Im Schlafraum der nackte Fussboden - keine Matratzen. (Fazit: das Buch ist nicht à jour)
Am folgenden Tag Aufstieg zu den zwei Seen und weiter auf den Marmontana. Aussicht auf den Comersee und das Veltilin sowie auf den Lago Maggiore mit Locarno/Ascona. Abstieg durch das Val d'Albionasca zum Auto.

Tourengänger: Selva48


Galerie


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